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Der Traummann meiner Schwester

Der Traummann meiner Schwester

Titel: Der Traummann meiner Schwester
Autoren: Heidi Betts
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hieß wiederum, dass Laurels Verlobung mit Eli einseitig gewesen war. Die Gefühle, die notwendig waren, um eine Liebesbeziehung zu führen, hatte nicht sie, sondern nur er aufgebracht.
    Oh, der Abend wurde ja immer besser.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und flüsterte tonlos: „Es tut mir leid.“
    Entschieden schüttelte Eli den Kopf. „Das muss es nicht. Es hat nichts mit dir zu tun, und die Wahrheit kommt besser früher als später ans Licht.“
    Einen Augenblick lang schwiegen sie. Dann fragte er: „Was hat Laurel dir gesagt, als sie es gestanden hat?“
    „Bloß, dass die Hochzeit abgeblasen werden muss“, antwortete sie ehrlich. „Weil in unserer Familie alles drunter und drüber geht, wegen Moms Verhaftung, Daddys Tod et cetera. Mehr schien sie nicht sagen zu wollen, und ich wollte sie nicht zwingen.“
    Kara nahm noch einen Schluck Tee und lächelte Eli zaghaft an. „Das ist ganz neu für mich, und ich weiß noch nicht, wie ich die Balance zwischen Hochzeitsplanerin und Schwester halten soll. Oder Freundin und Hochzeitsplanerin.“
    „Hattest du zuvor schon einmal einen ähnlichen Fall?“, wollte Eli nun wissen.
    Kara schüttelte den Kopf so entschieden und energisch, dass ihr fast schwindelig geworden wäre. „Ich hatte mit anspruchsvollen Bräuten und noch anspruchsvolleren Brautmüttern zu kämpfen. Mit Bräutigamen, die kalte Füße bekommen haben. Ich musste Bar-Mizwas oder Klassentreffen in der letzten Minute verlegen. Aber so etwas … das hatte ich wirklich noch nie. Die Hochzeiten, die ich bis jetzt organisiert habe, sind alle mit den üblichen Komplikationen über die Bühne gegangen. Vermutlich hätte ich diese hier von vornherein ablehnen sollen, weil ich vorbelastet bin.“
    „Vorbelastet?“, hakte er amüsiert nach.
    „Du weißt doch, wie ich das meine“, erwiderte sie. Ihr Ton war leicht und heiter so wie seiner, und zum ersten Mal an diesem Abend spürte sie, wie der Druck nachließ und ein Teil der Spannung sich auflöste. „Ich hätte einfach eine andere Hochzeitsplanerin empfehlen und mich mit der Rolle der Trauzeugin zufriedengeben sollen.“
    Eli hob eine Augenbraue. „Aber dann würde ich jetzt in der Küche einer anderen Frau sitzen, die, und da wette ich mit dir, nicht in der Lage wäre, eine Südstaaten-Teestunde zu zelebrieren.“
    Seine Stimme war tief und der Ton fast ein bisschen zweideutig. Großer Gott, dieser Mann war eine Gefahr für jedes einzelne weibliche Hormon.
    Sobald Kara die Sprache wiedergefunden hatte und sie sicher sein konnte, dass ihre Stimme wieder normal klang, sagte sie: „Also ich freue mich, dass du hierhergekommen bist. Auch wenn wir beide nun wissen, dass du lieber Scotch als heißen Tee trinkst.“
    Als sie ihn verlegen anschaute, belohnte er sie mit einem wissenden Lächeln.
    „Ich habe auch Eistee“, bot sie ihm an. „Falls der dir lieber ist.“
    Er lehnte sich zurück und starrte auf die edle Teetasse in seiner Hand. „Bin ich so durchschaubar?“
    „Aber nein.“ Sie sprang vom Stuhl, ging um die Kücheninsel herum zu einem Regal und nahm ein Glas heraus. Dann holte sie aus dem riesigen Kühlschrank einen Krug mit Tee und aus dem Eisfach ein paar Eiswürfel.
    „Ich habe viele Dinge gesehen, die durchsichtiger waren, als du es bist“, entgegnete sie, stellte alles vor ihm ab und füllte das Glas. „Fenster, Wasser, Zellophan …“
    „Ja doch, ich hab verstanden. Du kannst in mir lesen wie in einem Buch.“ Er leerte die Hälfte des Glases in einem Zug und seufzte zufrieden, bevor er das Glas wieder abstellte. „Aber ich bin wirklich heilfroh darüber, dass du unsere Hochzeitsplanerin bist. Das macht alles sehr viel einfacher, als mit einem fremden Menschen zusammenzuarbeiten.“
    Sie neigte den Kopf zur Seite. Noch nie zuvor hatte sie die Planung einer so großen Veranstaltung abgebrochen. Doch sie würde alles tun, damit die Abwicklung so reibungslos wie möglich verlief und Laurel und Eli nicht so viel davon mitbekamen.
    „Womit sollten wir eigentlich anfangen?“, fragte er.
    Sie blinzelte leicht irritiert über diese Frage.
    „Willst du heute Abend noch darüber reden?“ Es überraschte sie, dass er schon bereit war, über das Ende der Verlobung zu sprechen, geschweige denn vom Abbruch der Hochzeitsfeier.
    „Warum nicht?“, sagte er schulterzuckend. Dann ließ er den Blick über ihren Körper wandern. „Es sei denn, du möchtest ins Bett gehen. Ich hätte dir wirklich nicht so spät auf die Nerven
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