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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie
Autoren: Shana Abé
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»Ich glaube, ich habe eine Kur für deine Situation.«
    Maricara stand auf und drückte die Lippen auf seinen Mund.
    »Du hast zu lange geredet«, murmelte sie, und das brachte ihr ein neues Lächeln ein, das sie auf ihrem Mund spürte.
    Er vergrub die Finger in ihrem Haar. Der Kuss dauerte an, wurde tiefer, bis sich ihr die Brust zusammenschnürte und ihr eigener Atem alles andere als gleichmäßig war. Der Drache in ihr, der herauskommen wollte, tanzte fiebrig durch ihre Venen. Sie zog sich zurück, schenkte ihm ihr eigenes dunkles Lachen und verwandelte sich - endlich! - in Rauch.
    Das Bett befand sich nicht mehr als drei Schritte entfernt; selbst als Rauch konnte sie die Laken ein wenig zerknittern. Sie verwandelte sich auf der Matratze zur Frau, sammelte die frische, kühle Baumwolle in den Händen und vergrub sich in den Laken. Schwungvoll schlug sie die Bettdecke für ihn zurück, während er noch abwartend neben dem Sessel stand.
    »Mein Graf Chasen. Würde es dir etwas ausmachen, auf dem Weg hierher die Tür zu schließen?«
    Es machte ihm nicht das Geringste aus.
     
    Die Kerzen brannten zu Stümpfen nieder. Sie war noch wach, Kimber hingegen nicht. Er lag ausgestreckt auf seiner gesunden Seite, tief und fest schlafend, als die letzte Flamme orange und dann schwarz verglühte. Für ein paar träge Minuten lang blieb ein leicht beißender Geruch in der Luft hängen, um dann allmählich zu verschwinden und den neutraleren Gerüchen nach Stein, Stoff und Honig zu weichen. Und nach ihm.

    Sie glaubte, seines Duftes nie müde zu werden. Und als sie ihr Gesicht an seiner Schulter rieb, roch er auch nach ihr, und das gefiel ihr außerordentlich.
    »Tiefer«, sagte er.
    »Was?«
    »Versuche das ein wenig tiefer.« Kimber rollte sich auf den Rücken, griff nach ihr und ließ die Hände ihre Arme hochgleiten. »Liebe Prinzessin. Ich bin Wachs in deinen höchst begabten Händen.«
    »Hmmm«, meinte sie und schaute nach. »Das glaube ich kaum.«
    Sein Lachen kam als angenehmes Grollen. »Nun … sozusagen.«
    Ernüchtert spürte sie seine Bandage, seinen Brustkorb, die Hitze, die ständig von seiner weichen Haut aufstieg.
    »Ich weiß nicht, wie solche Sachen weitergehen sollten«, sagte sie schließlich in der Dunkelheit. »Ich wurde in den Bergen unter der Milchstraße aufgezogen. Aber es kommt mir so vor, dass für den Fall, dass eine Dame einem Herrn ihre Liebe erklärt, selbst wenn sie nur eine Leibeigene ist, er entweder das Gefühl erwidern oder das Zimmer verlassen sollte.«
    »Oh? Gibt es nicht noch eine dritte Möglichkeit? Vielleicht so etwas wie ein bisschen gründliche Zudringlichkeit?«
    »Das ist kaum ritterlich zu nennen. Und ich glaube nicht, dass du mich länger mit Prinzessin anreden solltest. Ich nehme an, dass ich eine Gräfin sein werde.«
    »Nein, Geliebte. Erinnerst du dich noch? Ein König.«
    »Ich entscheide mich für Königin.«
    »Königin Maricara. Das gefällt mir.«
    Sie ertastete seine Schulter - Muskeln und feste Form!, - und liebkoste leicht wie eine Feder sein Kinn. Er wandte den Kopf und küsste ihre Finger.

    »Ich warte immer noch«, meinte Maricara.
    »Ich bitte um Vergebung. Meine liebliche, anmutige Dame, ich bewundere, wertschätze und verehre dich untertänigst.«
    Sie zog sich von ihm zurück. »Lass es gut sein. Wenn du es nicht ernst nehmen kannst …«
    Er hielt sie mit einer Hand fest und zog sie zu sich herunter. Dann hob er beide Arme, um sie dort halb über ihm liegend festzuhalten. Die Laken bildeten einen unordentlichen Haufen um ihre Hüften.
    »Ich liebe dich«, sagte er leise, »schwarzer Drache, so sehr. Ich liebe dich. Ich …« Sie fühlte seine Finger auf ihrem Kreuz rastlos auf und ab streichen. »Als du verschwunden bist - als ich glaubte, sie hätten dich erwischt, und als ich dich dann dort in diesem Zimmer fand …«
    Sie sagte nichts, sondern legte nur die Wange auf seine Brust, hörte, wie seine Stimme gedämpft und tief aus seinem Inneren drang.
    »Ich erinnere mich nicht mehr so gut daran, wie ich eigentlich sollte. Ich erinnere mich nur deutlich an dein Gesicht. Das Feuer. Diese Männer.«
    »Du warst sehr tapfer.«
    Er stieß ein kurzes Lachen aus. »Hast du geglaubt, es sei Tapferkeit? Es war nichts als Wahnsinn. Das Tier, das die Kontrolle verlor.«
    »Ich glaube«, sagte sie, »dass wir dort alle ein wenig wahnsinnig gewesen sind.«
    Seine Hände hielten still und wärmten ihren Rücken. »Die Dinge werden schlimmer werden. Du weißt das, nicht
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