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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie
Autoren: Shana Abé
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wie sich ihre Kehle zuschnürte, und biss die Zähne zusammen. Sie zwang sich dazu, ihn anzulächeln. Ließ ihre Stimme gleichmäßig und ruhig klingen.

    »Warum tötest nicht stattdessen du die Anderen ?«
    »Weil, Prinzessin«, antwortete Zane, »manchmal Opfer gebracht werden müssen. Und da du meine Pläne gründlich durcheinandergebracht hast, ist es das Beste, was ich für den Augenblick zustande bringen kann. Tut mir leid.«
    »Das ist schon ganz in Ordnung. Kimber ist jetzt sowieso hier.« Maricara musterte ihn von oben bis unten durch die Wimpern und lächelte weiter, dann fügte sie leise hinzu: »Sie sollten davonrennen.«

25
    Er krachte durch das Dach. Es gab keinen Grund, es nicht zu tun. Es war der schnellste Weg nach drinnen.
    Es handelte sich um ein hölzernes Walmdach, abschüssig und in gutem Zustand. Er ließ sich in voller Größe darauffallen, mit den Hinterbeinen zuerst, die Flügel steil nach hinten gelegt um der Geschwindigkeit willen. Zusätzlich zu dem Brüllen des Windes und des Blutes, das seinen Kopf füllte, erfasste den Alpha eine neue Welle aus Tönen, nämlich das Geräusch von tausend Anderen, die nach oben starrten und Zeuge wurden, wie ein Drache mit ausgestreckten Krallen und flammenden Augen aus dem dunklen Abendhimmel stürzte. Ihre Schreie prallten von seinen Schuppen ab. Er tauchte direkt durch diese zitternden Töne, ohne so recht zu bemerken, dass die Menschen auf ihn zeigten und sich über die mit Steinen gepflasterten Straßen verstreuten. Pferde galoppierten wie wahnsinnig davon und nahmen Reiter und Kutschen mit sich. Ungeziefer und Katzen und Hunde, Vögel und Vieh, alle von ihnen flohen kreischend davon.

    Das Letzte, was Kimber sah, bevor er das Dach erreichte, war eine Frau mit Perücke und Schal, die im Laufen Blumensträuße verstreute und die Röcke mit beiden Händen hoch gerafft hatte, während ein immer noch in ihre Armbeuge eingeklemmter Strohkorb gegen ihre Seite schlug.
    Er brach durch die Dachziegel, ein Paar Schornsteine; rote Backsteine und Splitter wurden wie Konfetti nach außen geschleudert, so dass sie durch die Luft segelten. Er war schneller als ein Lidschlag und verspürte keinen Schmerz; es gab nur sie, immer noch unter ihm, ihre Farben, ihren Duft. Ein wolkiges, seltsames Lied, das sie umgab.
    Ganze Stockwerke nahm er mit sich. Stühle, Betten, Kronleuchter, Tische. Nirgendwo gab es Andere , denn die befanden sich im Erdgeschoss - und dann war er auch dort, und seine Krallen durchbohrten den Boden, als er schlitternd in einem großen Wohnzimmer voller Sofas samt Kissen zum Halten kam, Teppiche und Fetzen von Hartholz mit sich riss. Seine Flügel schlugen tiefe Rillen in die Wände; Gemälde wurden zertrümmert; Wandkerzenhalter zerbrachen, beißendes Öl spritzte in großen, klaren Tropfen auf alle Gegenstände im Zimmer.
    Er hob die Schnauze, öffnete das Maul und zeigte dem Anderen , der von der Tür aus auf ihn zueilte, die Zähne.
    Der Mann hatte eine Pistole. Er hob im Laufen den Arm und schoss, einen Funken geschmolzener Hitze, der hoch oben durch Kimbers Brust drang und sich in etwas bohrte, das knirschte. Einen Knochen.
    Was jetzt kam, konnte man kaum als außergewöhnliche Meisterleistung bezeichnen, denn Kimber füllte beinahe das ganze Zimmer aus. Er musste nur abwarten, bis der Mann nahe genug gekommen war, dann beugte er sich vor und biss ihm den Kopf ab.

    Der Körper bewegte sich nicht länger vorwärts, sondern fiel in die Knie und kippte dann zur Seite. Der Alpha spuckte den Kopf aus, trat über den toten Mann hinweg in den Gang dahinter, ohne einen weiteren Blick auf den Leichnam zu verschwenden.
    Der nächste Mensch trug ebenfalls eine Pistole, aber er schien älter zu sein, härter, und er verschwendete seinen Schuss nicht. Stattdessen blieb er stehen, während der Drache auf ihn zukam. Kimbers Schwanz peitschte hin und her und schlug große, konkave Löcher in den Putz und die Walnussvertäfelung des Korridors. Erst als Kimber nahe genug herangekommen war, um den Speichel auf seinem Bart sehen zu können, drückte der Mann den Abzug. Kimber verwandelte sich mit Leichtigkeit in Rauch, dann sofort wieder zurück in Drachengestalt.
    Die Kugel fuhr durch ihn hindurch, ohne Schaden anzurichten, und fuhr mit dumpfem Geräusch in die Wand hinter ihm.
    Der Alpha bleckte die Lefzen, was in dieser Gestalt das war, das einem Lächeln nahe kam. Der Sanf schrie etwas, dann wirbelte er herum und zog sich in einen Raum zur Linken
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