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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger
Autoren: Clive Cussler
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Wachtposten. Langsam ließen sie ihre Maschinenpistolen sinken und hoben die Hände.
    Nur einer zögerte noch. Und er bezahlte dafür. Zeno drückte ab. Das MG ratterte kurz auf, der Wachtposten sank lautlos in die Knie und plumpste ins Wasser. Eine große, rote Wolke mischte sich in das leuchtende Kobaltblau.
    »Jetzt geht ihr schön langsam zum nächsten Ausgang!« befahl Giordino. »Die Hände hinter dem Kopf verschränkt!«
    Seine Schmerzen waren Pitt deutlich anzusehen, als er sich erschöpft an Giordino wandte: Du hast dir ja ganz schön Zeit gelassen.«
    »Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut«, versetzte Giordino würdevoll. »An die Küste zu schwimmen, Zacynthus und Zeno aufzuspüren, ihre Sondereinheit zu mobilisieren und dann im Laufschritt durch dieses vermaledeite Labyrinth zu hetzen, das dauerte eben seine Zeit.«
    »Hast du dich verlaufen?«
    »Nein. Deine Angaben stimmten genau. Wir haben den Aufzugsschacht sofort gefunden.«
    Von Till machte einen Schritt auf Pitt zu. Sein Blick war eisig. »Wer hat Ihnen von dem Aufzug erzählt?« zischte er.
    »Niemand«, entgegnete Pitt kurz. »Als ich durch das Labyrinth irrte, geriet ich zufällig in einen Seitengang, der an einem Belüftungsschacht endete. Aus diesem Schacht drang das Summen eines Generators. Was das zu bedeuten hatte, wurde mir allerdings erst klar, als ich eine Ahnung von der Existenz der Unterwasserhöhle bekommen hatte. Ihr Haus steht oben auf den Klippen; ein Aufzug bietet sich als geheime Verbindung zwischen Villa und Höhle also geradezu an. Das muß man sagen: Die Phönizier haben Ihnen da ein für Ihre Zwecke einmalig geeignetes Arrangement hinterlassen, von Till.«
    »Entschuldige«, unterbrach ihn Giordino. »Willst du etwa sagen, daß hier bereits vor Christi Geburt geschmuggelt wurde?«
    »Du bist wieder einmal nicht informiert«, lachte Pitt. »Wenn du die Broschüre gelesen hättest, die Zeno vor der Führung durch die Ruinen verteilt hat, wüßtest du, daß die ersten Einwanderer auf Thasos die Phönizier waren. Sie haben hier Gold und Silber geschürft. Das Labyrinth ist vermutlich eine ehemalige Goldmine. Die Griechen, die ein paar hundert Jahre später kamen, sahen in ihm dann ein Bauwerk der Götter.«
    Aus dem Augenwinkel erhaschte Pitt eine flüchtige Bewegung auf dem Dock. Er wandte sich um und erblickte Zacynthus, der eilig herangelaufen kam. Neben Pitt blieb er stehen und sah lange auf ihn herab.
    »Wie geht’s Ihrem Bein?« fragte er schließlich.
    Pitt zuckte die Achseln. »Es wird wahrscheinlich immer ein bißchen weh tun, wenn das Barometer fällt; aber ich glaube nicht, daß mein Lebenswandel sonderlich davon beeinträchtigt wird.«
    »Colonel Zeno hat bereits zwei Leute nach einer Bahre geschickt. Sie müßten in ein paar Minuten da sein.«
    »Hat es mit dem Abhören geklappt?«
    Zacynthus nickte. »Wir haben jedes Wort mitgekriegt. Die Höhle hat eine Akustik wie ein Konzertsaal.«
    »Sie werden all das ja doch nie beweisen können«, sagte von Till verächtlich und seine Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Lächeln. In seinen Augen jedoch lag Verzweiflung.
    »Wie schon gesagt«, erwiderte Pitt müde, »wir brauchen Ihnen gar nichts zu beweisen. Es sind bereits vier Sachverständige für Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs aus Deutschland nach Thasos unterwegs. Die US-Air Force, der natürlich auch sehr daran liegt, daß dem Veranstalter des Schützenfestes auf Brady Field der Prozeß gemacht wird, hat ihnen eine Maschine zur Verfügung gestellt. Die Leute verstehen ihr Handwerk. Sie werden Sie trotz Ihres Alters, trotz Gesichtsoperation und veränderter Stimme identifizieren. Sie haben keine Chance, Admiral.«
    »Ich bin griechischer Staatsbürger«, entgegnete von Till herablassend. »Keiner hat das Recht, mich nach Deutschland auszuliefern.«
    »Hören Sie doch mit Ihrem dummen Versteckspiel auf!« fuhr Pitt ihn an. »
Von Till war
griechischer Staatsbürger, nicht Sie! Colonel Zeno, könnten Sie den Admiral vielleicht über seine Lage aufklären?«
    »Mit Vergnügen, Major.« Zeno war aus dem Turm des U-Boots geklettert und stand jetzt neben Zacynthus. Er lächelte von einem Ohr bis zum anderen und musterte von Till zufrieden.
    »Wir Griechen sehen es gar nicht gern, wenn jemand illegal in unser Land einwandert, und einem Kriegsverbrecher, der gesucht wird, können wir natürlich unter keinen Umständen Asyl gewähren. Wenn Sie, wie Major Pitt behauptet, tatsächlich Admiral Erich Heibert sein
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