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Der Tod macht den letzten Schnitt

Der Tod macht den letzten Schnitt

Titel: Der Tod macht den letzten Schnitt
Autoren: Nancy Livingston
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Studio
entfernt.»
    «War sie allein in der Kabine?»
    Robert schüttelte den Kopf. «Wer es
wagt, Margarite zu vernachlässigen, riskiert eine Szene, die nicht im Drehbuch
steht.»
    «Wer war bei ihr?»
    Robert musterte den Mann hinter dem
Schreibtisch. Wenn ich einen Krimi zu besetzen hätte, nähme ich den hier
garantiert nicht: traurige Augen, bläßlicher Teint, Schuppen... «Ein Mädchen
aus der Maske und Jason. Jason Cornish.»
    Newtons Brauen hoben sich kaum
merklich, er nahm die Besetzungsliste zur Hand.
    «Den finden Sie nicht auf der Liste, er
ist Dressman. Margarites jüngstes Spielzeug... ihr Freund.»
    «Wo ist er jetzt?»
    «Als ich ihn zuletzt sah, schüttete er
der Sun sein Herz aus.» Der protokollierende Constable war schon
aufgesprungen.
    Newtons Anweisung war knapp. «Suchen
Sie Mullin, er soll ihm Dampf machen.»
    «Sir.» Sie war schon unterwegs.
    Robert hob die Schultern. «Jason können
Sie vergessen. Alterndes Model — Margarite war seine Futterkrippe.»
    «Es ist unerläßlich, systematisch
vorzugehen, Sir. Bis Miss Pelouses Verwandte unterrichtet worden sind, ist es
keinem hier erlaubt, mit Reportern zu reden oder zu telefonieren.»
    Robert machte den Mund auf — und gleich
wieder zu. Die Polizei mußte schwachsinnig sein, wenn sie glaubte, die Story
könne geheimgehalten werden. Aber warum eigentlich sollte er ihnen das sagen?»
    «Nachdem Miss Pelouse die
Umkleidekabine verlassen hatte, geschah was?» fragte Newton.
    «Die Studiohilfe führte sie in die
Notaufnahme-Deko, die Bühnenmeisterin schloß sie an die Geräte an,
vorgetäuscht, natürlich, und die Maske checkte Make-up und Frisur. Anschließend
stellte die Studiohilfe die Wandschirme in Position. Dann blieb Margarite
allein. Ich war gerade dabei, die Zeiten der vorangegangenen Szene in der
Flur-Deko zu checken, als ich von der Studiohilfe hörte, daß Margarite bereit
sei.»
    «Und? War sie allein?»
    «Ja. Als Kamera Vier um den Wandschirm
gefahren wurde, lag sie, wie verlangt, im Bett — vom Blut auf den Laken
abgesehen. Wir hatten nichts geprobt. Wir wollten gleich in die Aufnahme gehen,
weil bis zur Mittagspause nur noch wenige Minuten Zeit war. Ich rief
— mehr braucht ein alter Profi nicht.»
    «Wo ist diese Dekoration auf dem
Lageplan?»
    «Hier, sehen Sie. Einfach zwei Wände im
rechten Winkel, an einer Wand das Bett und das medizinische Zeug, an der andern
die Tür, die auf einen vorgetäuschten Flur führt — bemalter Hänger an der
Studiowand. Um das Fehlen der dritten und vierten Wand zu kaschieren, nehmen
wir die Wandschirme.»
    «War die Tür verschlossen?»
    Robert schüttelte den Kopf. «Bei uns
muß alles praktisch sein, jeder, der in die Deko will, muß durch die Tür. Nach
Margarites Seufzer sollten wir das Band vorlaufen lassen und die Zeit nutzen,
um Kamera Vier in die nächste Position zu bringen und einen der Wandschirme ein
Stück herumzuziehen. Danach Einstellung der Kamera etwa aus Hüfthöhe über
Margarites Körper hinweg in Richtung Tür. Jacinta sollte jetzt hereinstürzen — eine
der Krankenschwestern, die in dieser Folge entdeckt, daß sie Margarites
uneheliche Tochter ist deren Hand ergreifen und etwa sagen: laß mich jetzt nicht allein.> Dann rüber auf Kamera Zwei für Zwischenschnitt
durch die angelehnte Tür, Einsatzzeichen für Jacinta, den Kopf zu senken und zu
weinen, überblenden zurück auf die Vier, Schwenk abwärts auf Margarites Gesicht
gegen das Kissen, Einstellung festhalten und Nachspann drüberziehen. Nicht
schrecklich originell, zugegeben, Inspector, eher bewährt und krisenfest.»
    Newton konzentrierte sich auf das für
ihn Wesentliche. «War Miss Charles in Position hinter der Tür?»
    Robert zögerte. «Ist das wichtig?»
murmelte er.
    «Wenn es um Mord geht, allerdings,
Sir.»
    «Jacinta ist ein reizendes Kind, aber
sie hat was mit einem der Kameramänner. Wir müssen nachhelfen, wenn es Zeit für
ihren Auftritt wird.»
    «Ich wiederhole meine Frage: War Miss
Charles hinter der Tür, als Sie ausriefen, Miss Pelouse sei tot?»
    «Ich glaube, nein.» Nach seinem
anfänglichen Zögern wurde Robert fast beredt. «Ich hatte vergessen, sie von der
Studiohilfe aufrufen zu lassen, ehrlich gesagt, und hoffte, daß sie
wundersamerweise doch in Position sein werde. Nach meinem Aufschrei, Margarite
sei tot, stürzten ein paar Leute in die Deko, aber darunter keine Jacinta.
Wahrscheinlich war sie noch bei Simon.»
    Das klang einleuchtend. Aber
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