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Der Tod im Eis

Der Tod im Eis

Titel: Der Tod im Eis
Autoren: Vampira VA
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sein Zimmer geschleift, wo sie ihn nackt mit den Füßen nach oben an seinen mit Pin-up-Fotos gepflasterten Spind gebunden hatte.
    Aber selbst damit hatte sie Tanner Youngblood nicht kurieren können. Er war und blieb ein Arschloch.
    Marion McDeere verstand nicht, wie man einen solchen Typen für ein Projekt entsenden konnte, bei dem zwei Handvoll Menschen für Monate auf relativ engem Raum zusammen leben, arbeiten und miteinander auskommen mußten. Youngblood war als unanpassungsfähiger Idiot bekannt, und er war fachlich keineswegs so hochqualifiziert, wie er selbst meinte. McDeere war fest entschlossen, eine entsprechende Beschwerde an die Verantwortlichen zu schicken, wenn sie zurückkehrten.
    Wenn sie zurückkehrten ...
    Die Gedanken hatten die Kälte aus Marion McDeere zwar nicht vertreiben können, aber sie hatten sie das Gefühl, von innen heraus langsam zu erfrieren, zumindest für eine Weile vergessen lassen. Jetzt meldete es sich mit Brachialgewalt zurück.
    Als sie die Bewegung hinter der vom Dampf fast undurchsichtigen Plastiktür der Duschkabine ausmachte!
    Es gelang McDeere gerade noch, einen Aufschrei zu unterdrücken. Vielleicht hatte sie sich getäuscht. Vielleicht waren es nur die Dunstschwaden, die sie genarrt hatten .
    Nein.
    Etwas bewegte sich dort draußen.
    Etwas, etwas, etwas .
    Das an sich harmlose Wörtchen hatte seit ein paar Tagen einen geradezu widerwärtigen Beigeschmack für Marion McDeere.
    Und sie atmete beinahe erleichtert auf, als sie feststellte, daß es nicht etwas war, das sich jenseits der Plastiktür befand, sondern jemand.
    Ein Jemand, der näherkam. So nahe, daß sie ihn wirklich sehen konnte. Seine Silhouette zumindest, denn der beschlagene Kunststoff hemmte ihre Sicht wie Nebel.
    Das änderte sich, als der andere sein Gesicht so fest gegen die Tür preßte, daß sie sich als plattgedrückte Horrorfratze abzeichnete.
    Youngblood.
    Sie hätte es sich eigentlich denken können.
    Mit einem Ruck riß sie die Schiebetür zur Seite. Für Youngblood kam es so überraschend, daß er das Gleichgewicht verlor und voll angezogen in die Duschkabine kippte. Er schrie weibisch auf, als ihn das heiße Wasser traf.
    Marion McDeere wartete zwei, drei Sekunden, damit Youngblood auch wirklich etwas davon hatte. Dann krallte sie ihre Hände in sein nasses Haar, zerrte ihn hoch und stieß ihn hinaus. Er prallte gegen die gekachelte Wand und rutschte daran entlang zu Boden.
    »Verdammt, bist du irre, Puppe?« keuchte er. »Wie kann man so heiß duschen? Das ist ja lebensgefährlich!«
    McDeere baute sich vor ihm auf, ohne ihre Blöße zu bedecken. Sollten ihm ruhig die Augen aus dem Kopf fallen. »Es hat dich keiner eingeladen, mir Gesellschaft zu leisten, oder?«
    Er rappelte sich mühsam hoch.
    »Nun hör auf, dich zu zieren, Mädchen«, sagte er mit einem Grinsen, das in McDeere die unbändige Lust zum Aus-dem-Gesicht-wi-schen weckte.
    »Ich weiß es, und du weißt es«, fuhr er fort.
    »Was?«
    »Daß wir es wollen«, griente er. Sein Atem verriet ihr, daß er sich vor seinem Auftritt Mut angetrunken hatte.
    »Ach?« machte Marion McDeere mit gespielt überraschtem Augenaufschlag. »Wissen wir das?«
    »Natürlich«, erwiderte er. »Und ich sehe, daß du endlich bereit bist, es dir einzugestehen.«
    »Vielleicht bin ich das ...«, sagte sie leise.
    Seine Hände berührten ihre Arme und glitten hinauf zu ihren Schultern. Sie ließ es zu, und sie unternahm auch nichts, als er sie mit einer brutalen Bewegung, die er für »sanfte Gewalt« halten mochte, gegen die Wand drückte. Nur als sein Gesicht sich dem ihren näherte, wandte sie den Kopf. Doch sie tat es so, daß er glauben mußte, sie wollte ihn reizen .
    »Hey, was soll das, Kleines?« knurrte er. »Komm schon, gib dem alten Tann ein Küßchen. Erst eins, dann zwei ...«
    »Mmmh«, schnurrte sie, »ich wüßte da etwas Besseres.«
    »So? Was denn?« In Youngbloods Augen trat ein gieriges Glitzern.
    McDeeres Hand berührte sein Bein, wanderte höher, bis hinauf an den Bund seiner nassen Hose, wo sie am Gürtel zu nesteln begann.
    Youngblood stieß einen erstickten Laut aus, dann löste er sich von ihr.
    »Oh, Mann«, keuchte er, »ich wußte es. Ich wußte, daß heute die Nacht der Nächte ist. Warte, Puppe, Tann macht das für dich.«
    Er öffnete Gürtel und Knopf, dann ließ er die Hose bis zu den Knien herab. Er mochte das Bild, das er abgab, für mega-männlich halten, Marion McDeere fand es nur lächerlich, dicht an der Grenze zur
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