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Der Tod im Eis

Der Tod im Eis

Titel: Der Tod im Eis
Autoren: Vampira VA
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Albernheit.
    Er trat wieder an sie heran, und sie schickte ihre Hand auf eine neue Wanderung. Ihre Finger trippelten seinen nackten Oberschenkel hinauf, und sie überwanden die Ekelgrenze, als sie sich zur Seite bewegten - und zupackten.
    Tanner Youngblood mutierte innerhalb allerkürzester Zeit zur Sirene. Er schrie so laut, daß es Marion McDeere in den Ohren schmerzte. Und dann rutschte seine Stimme noch um eine Oktave höher, als er im Reflex in die Knie gehen wollte, während sie ihren Griff um keinen Deut lockerte.
    Der körperliche Schaden, dem sie ihm zufügte, mußte dicht unterhalb der Grenze des Irreparablen liegen.
    Daß sie schließlich doch losließ, war keineswegs ihrer Gnade zuzurechnen.
    Etwas drang an ihr Ohr, laut genug, um selbst Youngbloods Gebrüll zu übertönen.
    Es waren - Schreie! Nicht nur ausgestoßen von einer Stimme, sondern von vielen. Und sie kamen von draußen!
    Youngblood kippte einfach zur Seite, als sie ihn fahren ließ. Sie öffnete die Tür zum Flur, und die Schreie gewannen augenblicklich an Lautstärke. Dazwischen mengten sich andere Geräusche. Laute, die auf einen Kampf hindeuteten.
    Auf einen sehr heftigen Kampf.
    Daß sie noch immer naß und nackt war, bemerkte Marion McDee-re erst, als sie den halben Gang schon hinter sich gelassen hatte.
    Als sie die offenstehende Tür in den Lagerraum erreichte, aus dem die Schreie und Laute kamen, war plötzlich Tanner Youngblood hinter ihr. Sie verschwendete eine Sekunde darauf, sich zu fragen, wie es ihm noch möglich sein konnte zu laufen.
    Dann wurde diese Frage unwichtig.
    Denn das Bild, das sich ihnen jenseits der Tür bot, war so schrecklich, daß alles andere seine Bedeutung verlor.
    Und wenig später verlor wirklich alles seine Bedeutung.
    Für Marion McDeere.
    Für Tanner Youngblood.
    Und für jeden anderen ihrer Kollegen.
    Denn sie fanden den Tod. Für einige Zeit zumindest.
    *
    Gegenwart Las Vegas, Penthouse des »Caesars Palace«
    Alles schien mit Blut bestrichen.
    So zumindest sahen Landrus Augen das Penthouse auf dem Dach des gewaltigen Show-Spiel-Hotelpalastes. Keine der Lampen brannte, und so nutzten seine vampirischen Sinne das von draußen durch die deckenhohen Glasfronten einfallende vielfarbige Licht, in dem Las Vegas zu dieser späten Stunde geradezu badete, und verwandelten es in unterschiedlichste Schattierungen von Rot, so daß Land-ru wie durch eine getönte Brille sehen konnte.
    Der Vampir blieb einen halben Schritt hinter der Tür des Lifts, der ihn heraufgetragen hatte, stehen und ließ den Blick durch den Raum wandern. Dieser unterschied sich in seiner verschwenderischen Pracht kaum vom Rest des »Caesars«. Jedes einzelne Möbelstück und jedes Accessoire mußte mehr gekostet haben, als ein Durchschnittstourist während eines einwöchigen Aufenthalts in Las Vegas in den Casinos verzockte.
    Auch das Penthouse war im altrömischen Stil gehalten. Mittel-punkt des Raumes und Blickfang zugleich war ein riesiges rundes Bett, mit seidenen Decken und Kissen beinahe überladen.
    Doch abgesehen davon war es leer.
    So leer wie auch das Penthouse.
    Scheinbar .
    Landru spürte die Anwesenheit eines anderen Vampirs als feines Kribbeln, das unter seiner Haut dahinrieselte.
    Doch bevor er ihn ausmachen konnte, verdunkelte ein massiger Schatten sein Blickfeld. Und ehe er den Schatten identifizieren konnte, entpuppte der sich als kräftiger Körper, der gegen ihn prallte und ihn zu Boden riß.
    Noch im Sturz leitete Landru die Transformation ein.
    Innerhalb einer einzigen Sekunde verformte sich sein Skelett. Fleisch und Muskeln veränderten sich.
    Und als der Angreifer Landru eigentlich unter sich hätte begraben müssen, war es ein kraftstrotzender Wolf, dessen Läufe sicher den Boden berührten. Landru schüttelte den anderen ab und schnellte herum. Mit gebleckten Fängen ging er seinerseits zur Attacke über.
    Wie ein Rammbock sprang er in den anderen Wolf hinein, traf ihn in der Flanke und brachte ihn zu Fall. Im Nu stand er über dem weißen, prachtvollen Tier. Mit den Vorderpfoten nahm er dem Kopf des anderen die Bewegungsfreiheit, und noch im selben fauchenden Atemzug senkte er das aufgerissene Maul. Die Kiefer legten sich blitzschnell um die Kehle des Weißen - - doch sie schnappten nicht vollends zu.
    Nur so weit, daß sie durch den Pelz hindurch die Haut darunter berührten und sich den Bruchteil eines Millimeters hineingruben.
    Landru schmeckte schwarzes Blut, doch er ließ um keinen Deut nach.
    So lange nicht,
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