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Der Teufel wird dich kuessen

Der Teufel wird dich kuessen

Titel: Der Teufel wird dich kuessen
Autoren: Elizabeth Perry
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schlich an Anthony vorbei und ging zur Treppe.
    Langsam zog sie sich am Geländer nach oben. Anthony folgte ihr. »Bleib stehen, wenn du nicht mehr weiterkannst, Darling«, flüsterte er ihr zu.
    Dann hatten sie endlich das oberste Stockwerk erreicht. Sie schlichen den Gang entlang, vorbei an den wenigen Bildern, die in diesem Jahrhundert die Ahnengalerie zierten. Dann standen sie an der Stelle, wo bis vor kurzem noch Laird Matthews Gemälde gehangen hatte. Der Fleck an der Wand war leer. Die Tür zurück in die Gegenwart war damit geschlossen worden.
    »Matthew weiß, dass du hier bist.« Nie zuvor in seinem Leben hatte sich Anthony so hilflos und schwach gefühlt. »Ich werde ihm eigenhändig den Hals umdrehen, wenn er mir begegnet.« Er knirschte mit den Zähnen. »Was sollen wir jetzt tun, Laura? Sag du es. Ich bin am Ende mit meiner Weisheit.«
    Laura blickte sich suchend um. »Wo kann er es nur hingebracht haben?«
    »Da bist du ja, meinTäubchen. Wie lieb von dir, Anthony, dass du sie mir eigenhändig gebracht hast.« Taumelnd stand Laird Matthew in der geöffneten Zimmertür. Er mußte sich an die Wand lehnen, weil die Schwäche, die seinen Körper erfüllte, ihn sonst zu Fall gebracht hätte.
    »Na komm schon, Täubchen. Es wird nicht dein Schaden sein.« Er stieß sich von der Tür ab und taumelte auf sie zu. Grob ergriff er ihr Handgelenk und zerrte sie mit sich. »Verschwinde, Anthony Maverick, wenn dir dein Leben lieb ist. Wenn mir deine Frau langweilig geworden ist, werde ich sie zu dir zurückschicken. Jetzt jedoch«, er grinste hämisch, »leb wohl, Verwandter aus der Zukunft.«
    Wie in Trance folgte Laura dem grausamen Laird. Sie ließ es sogar zu, dass er sie in eines der Zimmer schob und die Tür hinter ihr zumachte. Erst, als sie von draußen lautes Gepolter und wüste Beschimpfungen hörte, erwachte sie aus ihrer Erstarrung. Sie stürzte zur Tür und versuchte verzweifelt, sie zu öffnen.
    Der Laird hatte sie von außen fest verriegelt. Vergeblich schlug sie gegen das Holz, schrie und bettelte, aber niemand kam, um ihr zu öffnen. Da sank sie schluchzend zu Boden und wartete darauf, dass ein gnädiger Tod sie in seine Arme nehmen würde.
    Leises Knarren ließ sie zusammenfahren. Vorsichtig wurde die Tür einen Spalt breit geöffnet. »Geh zur Seite, du dummes Ding«, hörte sie die schrille unangenehme Frauenstimme von vorhin. Hastig stand sie auf und ließ die Frau eintreten. »Du bist Alyssia, Matthews Frau, nicht wahr?«
    »Und du bist Laura, meine Rivalin.« Ein verächtlicher, geringschätziger Blick traf Laura Maverick. »Er hat euch das Bild gestohlen, nicht wahr?« Alyssia lachte hämisch. »Dafür habe ich es ihm vorhin ebenfalls weggenommen, er hat es nur noch nicht bemerkt.« Sie ging noch einmal nach draußen und kam mit dem Bild zurück. »Ihr braucht es, um in eure Zeit zurückkehren zu können, soviel habe ich mitbekommen. Wo ist Anthony?«
    »Ich weiß nicht, wohin dein Mann ihn gebracht hat. Hilf mir, Alyssia, ich bitte dich. Glaube mir, ich bin nicht freiwillig in eure Zeit gekommen.«
    »Das ändert nichts daran, dass du des Todes bist, wenn du mir noch einmal begegnest. Dieses eine Mal will ich euch helfen. Ich werde Anthony suchen, und dann verschwindet ihr beide ein für allemal aus meinem Leben.«
    »Danke, Alyssia«, erwiderte Laura leise und kauerte sich auf einen der wackligen Holzstühle. »Ich werde hier warten und auf das Bild aufpassen.«
    Alyssia lächelte geringschätzig. »Tu das,Täubchen. Ich vertraue dir, denn deine Liebe zu Anthony ist so groß wie mein Hass auf Matthew«, sagte sie und rauschte davon.
    Es dauerte nicht lange, da kam Alyssia Maverick allein zurück. »Ich habe ihn gefunden, Täubchen, aber er kann nicht kommen. Du wirst dich schon zu ihm bemühen müssen. Nimm das Bild mit«, herrschte sie Laura an.
    Unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte nahm Laura das schwere Bild und folgte Alyssia erneut in den Westflügel. Laird Matthew, der zu seinen bisherigen Verletzungen noch neue hinzubekommen hatte, befahl gerade einem seiner Bediensteten, den Gefangenen zurück in seine Zelle zu bringen. Offensichtlich hatten die beiden Männer sich erneut einen fast tödlichen Kampf geliefert. So war Matthew selbst zu schwach dazu, den Gegner wieder unter Verschluß zu bringen. Schwer atmend lag er auf seiner Liege und kämpfte gegen die starken Schmerzen an.
    »Der wird uns jedenfalls nicht stören«, bemerkte Alyssia verächtlich, als sie an seiner Kammertür
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