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Der Teufel vom Schefflerhof

Der Teufel vom Schefflerhof

Titel: Der Teufel vom Schefflerhof
Autoren: Andrea Hofbauer
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Dort, wo ich vorher gearbeitet hab, gab es fast nur Hänge zum mähen. Mein... der Bauer hatte den größten Teil seiner Wiesen an Hä ngen. Da lernt man, auch unter ungünstigen Verhältnissen zu arbeiten." Florian hätte die Welt umarmen können vor Freude, dass sein Wunsch sich erfüllt hatte. "Dann werde ich jetzt gehen und wieder packen. Viel hab ich nicht..."
       "Dass du mir aber zeitig in der Frühe da bist." Der ä ltere Mann erhob sich. "Zum Wochenende haben sie einen Wetterumschwung angekündigt. Bis dahin muss alles unter Dach sein. Da hilft es nichts, zu sagen, dass die Zeit nicht gereicht hat." Nun blieb er vor Florian stehen. "Lass dich anschauen, Bub." Seine Stimme klang ungewöhnlich sanft. "Gut schaust aus, vielleicht ein bisserl dünn, aber insgesamt erinnerst du mich an jemanden, ich kann nur nicht sagen, an wen. Aber unbekannt bist du mir nicht, obwohl das natürlich Unsinn ist." Sein Blick wanderte über den stattlichen Körper des jungen Mannes.
       "Das kann eigentlich nicht sein, Bauer", bestätigte Florian hastig, "denn ich komme aus Südtirol. Eine Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen wäre rein zufällig", fügte er hinzu und versuchte zu lachen. In seinem Innern jedoch tobte ein Kampf, der ihm fast den Atem nahm. "Bis morgen dann, Bauer. Ich werde pünktlich sein."
       Paola wartete bereits im Hof, als Florian das Haus ve rließ. Sie schaute ihn erwartungsvoll an. "Nun, wie ist es gelaufen? Hast du die Stelle?"
       "Freilich." Florian nickte. "Kommst du eigentlich gut aus mit deinem Vater?"
        Die junge Frau zuckte die Schultern. "Geht so. Er ist oftmals sehr unb eherrscht, obwohl ich überzeugt davon bin, dass er es nicht so meint wie er es sagt. Die Erfahrung wirst du früher oder später auch noch machen. Aber ich bin froh, dass du hier bleibst." Sie wandte sich errötend ab, denn kaum hatte sie die Worte ausgesprochen dachte sie daran, dass es sich für ein Mädchen eigentlich nicht gehörte, so etwas zu sagen.
       "Ich fr eu mich ebenfalls. Wir werden bestimmt bald gute Freunde sein." Florian musste sich sehr zusammenreißen, um dem Impuls zu widerstehen, sie einfach in die Arme zu nehmen. "Ich hab im Ort drunten ein Plakat gesehen, dass bald Kirchweih ist. Gehen wir miteinander, oder hast du am Ende schon einen Begleiter?"
       Paola konnte die Freude über seine Frage kaum verbergen. "Ich... hab noch niemanden", bekannte sie ehrlich. "Bis jetzt war ich immer mit dem Vater dort, aber..."
       "Dann ist es also abgemacht." Florian nickte ihr mit einem freundlichen Lächeln zu, dann stieg er in sein kleines Auto. "Bis morgen zeitig in der Frühe", rief er fröhlich, dann legte er den ersten Gang ein und trat beinahe liebevoll auf das Gaspedal. Obwohl er sich immer wieder sagte, dass seine Gefühle nichts Besonderes zu bedeuten hatten, nichts bedeuten durften, so empfand er doch eine seltsame Freude, ein inniges Gefühl, das seinen Verstand ausschalten wollte.
       Einen letzten Blick warf er noch in den Rückspiegel, dann u mgab ihn nur noch Nacht. Vor ihm waren die Lichter des Dorfes zu sehen, und der Schein seiner beiden Scheinwerfer fraß sich durch die Dunkelheit. In seinem Herzen aber war es licht geworden, nicht, weil er endlich Karl Scheffler kennen gelernt hatte. Nein, korrigierte er sofort seine Gedanken, es war wegen Paola.
     
     
    4. Kapitel
     
       "Dann bist du also der, der meine Nachfolge antr eten will. Na, dass du dir da nicht zuviel vorgenommen hast. Ich werde jedenfalls froh sein, wenn ich nicht mehr hier leben und arbeiten muss." Martin Hochegger, der erste Knecht, verzog das Gesicht und legte dabei seine Stirne in Falten. Seine mit Sommersprossen übersäte Nase krauste sich, und in seinen hellen Augen blitzte es auf. Er kratzte sich den Kopf, der mit dichtem Blondhaar bewachsen war.
       Florian zuckte die Schultern. "Mir ist es eigentlich gleich, ob der Bauer freundlich ist oder nicht. Hauptsache, ich hab ein Dach über dem Kopf, eine gescheite Arbeit, die ich gelernt hab, und ein bescheidenes Einkommen, mit dem ich mein Auskommen hab."
       "Dann bist du hier richtig." Nun lachte der Knecht herzlich. "Arbeit gibt es genug und ich bin überzeugt davon, dass du sie auch sehr gut machen wirst, eine kleine Kammer unter dem Dach hast auch bekommen, und ein paar Geldscheine auf die Hand, damit du dir das Nötigste kaufen kannst wirst schon auch kriegen. Große Sprünge kannst du aber nicht damit machen."
      "Ich weiß , dass es am
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