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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady
Autoren: Lynsay Sands
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hatte nicht die Möglichkeit, mit ihr zu sprechen. Als ich die Küche betrat, hat Fergus sie gerade aus der Tür hinaus in den Hinterhof geleitet.«
    Da Cullens finsterer Blick auf sie geheftet blieb, fügte sie hinzu: »Ich weiß aber, dass sie zuvor zu Lady Elizabeth wollte. Vielleicht suchen die beiden nach ihr.«
    »Wer sucht nach mir?«
    Cullen drehte sich um, als die Doppeltür des Portals hinter Biddy zufiel. Seine Tante schritt durch die Halle auf sie zu.
    »Lady Evelinde, Mylady«, antwortete Mildrede.
    »Nun, hier bin ich. Was wünscht sie?«, fragte Biddy, als das Portal erneut aufschwang und Tavis mit Gillie, Rory und Mac im Schlepptau eintrat.
    Mildrede schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht.«
    »Fergus hat ihr erzählt, Ihr wäret bei den Klippen«, erklärte Cullen. »Dabei hatte ich ihm gesagt, dass Ihr mich zu den Comyns begleitet.« Er fluchte und eilte auf die Küche zu.
    »Was ist denn, Mylord?«, wollte Mildrede wissen. Sie blieb dicht hinter Cullen, und in ihrer Stimme schwang Besorgnis mit. »Sind Euer Vater und Eure erste Frau nicht bei den Klippen ums Leben gekommen?«
    »Aye« ,stieß er hervor. Eine Woge der Angst überkam ihn.
    »Aber es ist doch ganz sicher nicht Fergus, der hinter all den Anschlägen und Todesfällen steckt?«, wandte Biddy ein. Ihr Ton sagte Cullen indes, dass sie stark befürchtete, er könne es doch sein.
    »Fergus?«, fragte Tavis überrascht. Auch er und die anderen Männer eilten Cullen hinterher. »Es kann unmöglich Fergus sein, Cullen. Welchen Vorteil hätte er durch all die Todesfälle gehabt? Was hätte es ihm gebracht, meinen Vater zu töten? Oder deinen? Oder Maggie?«
    »Aber einige der Todesfälle sind vielleicht wirklich Unfälle gewesen«, stellte Gillie heraus.
    »Aye« ,stimmte Rory ihm zu. »Trotzdem ist es merkwürdig, dass er die Lady zu den Klippen bringt, wenn er doch weiß, dass Eure Tante gar nicht dort ist, Melaird.«
    Auf diese Worte folgte Schweigen, und dann stürmten sie alle aus der Küche und den Pfad zur hinteren Seite der Burgmauer hinunter. Cullen wünschte fast, die Männer würden ihre Debatte wieder aufnehmen, das hätte ihn zumindest davor bewahrt, darüber nachzudenken, was seiner Gemahlin in diesem Augenblick vielleicht widerfuhr. Wenn Fergus ihr etwas antat, würde er ihn mit bloßen Händen umbringen. Er würde es nicht zulassen, dass er Evelinde verlor.

17. KAPITEL
    Evelinde trat an der Rückseite der Wehrmauer durch die Pforte, die Fergus ihr aufhielt, und hinaus auf den schmalen Streifen zwischen der Burganlage und den jäh abfallenden Felsen. Sie ließ ihren Blick über den einsamen, öden Ort gleiten, sah jedoch keine Spur von Biddy. Dann lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf den Steinhaufen, der Jennys letzte Ruhestätte war, doch dort lagen keine Blumen, die darauf hingewiesen hätten, dass Biddy noch vor Kurzem hier gewesen war.
    Stirnrunzelnd wandte sie sich zu Fergus um, der gerade die Pforte hinter sich schloss. »Sie ist nicht hier«, sagte sie.
    Der alte Schotte sah sich um und zuckte dann mit den Schultern. »Vielleicht ist sie schon wieder gegangen.«
    »Dann hätten wir sie doch treffen müssen«, wandte Evelinde ein.
    »Nicht unbedingt, denn es gibt nicht nur diesen einen Weg hierher«, sagte Fergus. »Ich habe einfach nur den schnellsten gewählt. Lady Elizabeth hat womöglich einen anderen genommen.« Wieder zuckte er mit den Schultern und zog dann eine Braue hoch. »Was wolltet Ihr eigentlich von ihr?«
    Evelinde brachte nur ein schiefes Lächeln zustande. Auf dem Weg hierher hatte sie darüber nachgedacht, wie sie Fergus vermitteln sollte, was sie erfahren hatte und vermutete, doch sie wusste einfach nicht, wie sie dieses Gespräch beginnen sollte. Im Grunde war es gut, dachte sie bei sich, dass sie Biddy hier nicht angetroffen hatten, weil sie den Mann damit womöglich in eine gefährliche Lage gebracht hätte.
    »Mylady?«, bohrte er nach. »Was wolltet Ihr von Lady Elizabeth? Vielleicht kann ich Euch helfen.«
    Evelinde lächelte trocken, da sie wusste, dass er ihr kaum die Fragen würde beantworten können, die sie Biddy stellen wollte. »Fergus, was weißt du über den Tod ihrer Schwester?«, fragte sie dann aber doch.
    »Oh, Jenny«, erwiderte Fergus traurig. »Sie zu verlieren, war ein harter Schlag für Lady Elizabeth. Sie hat ihre Schwester sehr geliebt.«
    »Genug, um sie zu veranlassen, den Mann zu töten, der Jenny in den Selbstmord getrieben hat?«, wollte Evelinde wissen.
    Fergus schwieg
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