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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi
Autoren: Jon Land
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Andrews-Luftwaffenstützpunkt zurückgefahren, wo ihre Transportflugzeuge darauf warteten, die Truppen und ihre Ausrüstung zu ihrer Basis in Arizona zurückzubringen. Die einzigen, die den Transport nicht mitmachten, waren die wenigen Verletzten. Doch alles deutete darauf hin, daß ihr Krankenhausaufenthalt nicht von langer Dauer sein würde.
    Die zweiundachtzigste diente außerdem als Rückendeckung für die Delta Force bei der Zurückeroberung von Greenbrier und Site R. Keiner der zeitweise dort Beschäftigten verstand genau, was geschehen war. Es gab zahlreiche Gerüchte, doch nur wenige Tatsachen, so daß die Wahrheit unklar blieb. Nur der Präsident, Charlie Byrne, Angela Taft und Ben Samuelson kannten die ganze Geschichte, und sie hatten nicht die Absicht, sie weiterzuerzählen.
    Niemand hatte damit gerechnet, aber am Montag arbeitete die Regierung bereits wieder reibungslos. Da im Innern des Kapitols nur wenig Schaden angerichtet worden war, hielt der Kongreß bereits eine fast normale Sitzung ab, während gleichzeitig draußen die Bautrupps mit den umfangreichen Reparaturarbeiten begannen. Die Repräsentanten des Landes begannen, sich mit erneuerter Energie und Zuversicht zu streiten. In dieser Hinsicht hatte sich die Grundvoraussetzung für den Tag Delphi als falsch erwiesen. Die Regierung war stärker denn je zuvor aus dieser Krise hervorgegangen.
    »Es ist noch nicht zu Ende. Es ist noch nicht vorbei«, sagte Blaine zum Präsidenten, während sie durch den Rosengarten spazierten.
    »Sie spielen sicherlich auf Dodd an.«
    »Was geschieht mit ihm, wenn er von seiner Raumstation zurückkehrt, Mr. Präsident?«
    »Was sollte Ihrer Meinung nach geschehen, Mr. McCracken?«
    »Ich würde ihn gerne persönlich empfangen, um ihm die Handschellen anzulegen und ihn wegen Hochverrats zu verhaften.«
    »Worauf nach meinen Informationen immer noch die Todesstrafe steht.«
    »Unter bestimmten Voraussetzungen, ja.«
    Der Präsident blieb stehen. »Kann das Land einen solchen Anklageprozeß verkraften, Blaine?«
    »Ich denke, das Land würde es nicht verkraften, wenn eine solche Anklage nicht erhoben würde.«
    »In dieser Angelegenheit stimme ich nicht mit Ihnen überein, Blaine. Ich frage mich sogar, mit welchem McCracken ich gerade spreche. Mit dem, der die letzten zehn Jahre draußen verbracht hat, oder mit dem, der die letzten paar Wochen drinnen verbracht hat? Ersterer würde für Dodds Verhaftung und den größten Prozeß plädieren, den dieses Land jemals erlebt hat. Letzterer würde erkennen, daß es dieses Land zerreißen könnte, wenn das ganze Ausmaß von Dodds Plänen bekannt würde.«
    »Sie machen denselben Fehler wie Dodd, Sir. Sie haben einen zu schwachen Glauben an dieses Land.«
    »Vielleicht. Aber ein Prozeß würde Dodd eine Forum für seine Ideen verschaffen, und wenn es seinen Anwälten gelingen sollte, ihn herauszuschlagen, könnte seine Position am Schluß sogar gestärkt werden. Richtig oder falsch?«
    »Richtig«, stimmte Blaine zu.
    »Und wir müßten uns irgendwann vielleicht noch einmal damit auseinandersetzen, wenn nicht durch Dodd, dann durch jemand anderen. Richtig oder falsch?«
    McCrackens Blick war Antwort genug.
    Der Präsident sah ihn nachdenklich an. »Nachdem diese Sache vorbei und erledigt ist, möchte ich, daß Sie drinnen bleiben, und die einzige Möglichkeit, wie Sie hierbleiben können, ist, genau in diesen Bahnen zu denken. Es muß eine andere Lösung für das Problem Samuel Jackson Dodd geben.«
    Der Spaceshuttle Atlantis drückte sich gegen den Andockring der Raumstation Olympus. Die Insassen spürten einen heftigen Ruck, als die Verriegelung einrastete.
    »Andockmanöver abgeschlossen«, gab der Pilot bekannt.
    »Treten Sie ein, wenn Sie bereit sind«, begrüßte sie der Kommandant der Station.
    Sam Jack Dodd hatte die Annäherung des Spaceshuttles aufmerksam verfolgt und sich gefragt, wer oder was ihn an Bord erwarten würde.
    »Mr. Dodd?« rief ihn eine Stimme von der Atlantis über seinen Privatkanal an.
    »Das klingt wie die Stimme Blaine McCrackens«, antwortete er. »Ich fühle mich geehrt, daß Sie diese Reise persönlich unternommen haben.«
    »Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber ich spreche von der Erde aus zu ihnen. Ich habe erst einmal genug von Weltraumabenteuern.«
    »Natürlich, diese unangenehme Omega-Sache!«
    »Wie ich sehe, eilt mein Ruf mir weit voraus.«
    »Dann werden Sie mich bei der Landung erwarten, vermute ich.«
    »Nein.«
    »Dann
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