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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi
Autoren: Jon Land
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Modell des Space Shuttles und dann den Prototyp des X-15-Flugkörpers der NASA zu stoßen.
    Er feuerte praktisch ohne jede Pause, weil er den Männern unter sich keine Gelegenheit geben wollte, sich neu zu formieren oder ihre Waffen auf ihn zu richten. Der Patronengurt glitt über seinen linken Unterarm und schürfte seine Haut durch den Ärmel auf. Die SAW war leicht genug, um diese Aktion mühelos durchzuführen, und nach seinen ersten Beinahezusammenstößen entwickelte er ein gewisses Geschick, den Hoppi mit der linken Hand zu steuern und mit der rechten gleichzeitig die SAW zu bedienen.
    Die restlichen Feindtruppen waren völlig verwirrt, als er höher stieg und die Stahlträger streifte, die das Glasdach des Museums stützten. Sein folgender Angriff war ein klassisches Abtauchmanöver, das ihn unter die Galerie des ersten Stock brachte. Das letzte Aufgebot der Delphi-Truppen wandte sich mit einem ungezielten Rückzugsfeuer zur Flucht. McCracken erwiderte es mit einer Salve, die das Glas auf der Seite zur Independence Avenue zersplittern ließ und ein weiteres Dutzend Tote über den Boden verstreute.
    Die wenigen Truppen im ersten Stock starteten einen neuen Angriff auf ihn. McCracken zog sofort nach oben über ihre Köpfe und schaffte es, eine letzte Salve aus der SAW abzufeuern, als der Motor des Hoppi plötzlich wegen Treibstoffmangels zu stottern begann. Er erreichte noch rechtzeitig den Boden, bevor er völlig den Geist aufgab. Dann löste er schnell die Riemen, um sich vom Gewicht des Hoppis zu befreien.
    McCracken drehte sich um, als auf der Rückseite des Museums erneut das Geräusch zersplitternden Glases zu hören war. Ein weiterer Trupp stieß vor, der ganz in Schwarz gekleidet und bis an die Zähne bewaffnet war. McCracken ließ die SAW sinken und lächelte.
    »Nicht schießen!« befahl eine altbekannte Stimme, und die Truppen, die zur Polizeibrigade gehören mußten, blieben stehen. »Wir sind Verbündete.«
    Im Licht der Scheinwerfer an den M16-Gewehren tauchte eine unförmige Gestalt auf, die auf einer nicht angezündeten Zigarre kaute.
    »Niemand außer Ihnen hätte das hier fertigbringen können, McCrackensack«, grinste Colonel Tyson Gash und schob die Zigarre vom linken in den rechten Mundwinkel.
    »Sieht so aus, als hätten wir endlich einmal die Gelegenheit zur Zusammenarbeit, Colonel.«
    »So wie ich es sehe«, sagte Gash, während er immer noch näherkam, »ist es an der Zeit, daß ihr beide euch der Polizeibrigade anschließt.«
    »Ich dachte mir schon, daß Johnny euch besucht hat«, gab Blaine zurück und gestattete sich ebenfalls ein Lächeln.
    »Noch ist es zu früh für die Siegesfeier, Captain«, warnte Gash. »Wir haben immer noch einen ziemlichen Haufen Probleme vor uns.«

Neununddreißigstes Kapitel
    McCracken und Gash liefen an der Spitze der Truppe, wobei sie den verstreuten Toten auswichen, die Blaine im Museum für Luft- und Raumfahrt zurückgelassen hatte. Eine Humvee stand mit laufenden Motor direkt vor dem Eingang des Museums an der Independence Avenue.
    »Wir haben eine positive Ortung, Sir«, sagte ein Soldat, der ihnen entgegengelaufen kam, zu Gash.
    »Wo?« fragte der Colonel, der noch immer auf seiner Zigarre kaute.
    »Im Lincoln Memorial, Sir.«
    »Mist.«
    »Was für eine Ortung?« wollte Blaine wissen.
    »Eine Atombombe, Captain. Wir sollten uns besser auf den Weg machen.«
    Ben Samuelson wurde immer verzweifelter, während er wahllos in die Gegend schoß. Nur noch drei Mitglieder der Geiselrettungseinheit waren auf Posten, die übrigen waren verwundet oder tot. Die Schlacht hatte auch das Leben einiger Spezialagenten gekostet, die ihre Plätze eingenommen hatten. Und unter ihnen brannte das Hoover-Gebäude. Die Sprinkleranlage bekämpfte ein Feuer, das durch den ständigen Beschuß von einem M-1-Panzer, der am FDR Memorial Drive stationiert war, immer wieder neue Nahrung erhielt. Jede Granate erschütterte das Gebäude und ließ Betonstaub herabrieseln. Die Sicherheitstüren waren zertrümmert, und in jedem Augenblick würden die Truppen auf der Straße mit dem Sturmangriff beginnen. Samuelson hatte entschieden, daß ihm nur noch die Möglichkeit blieb, sich bis zum Ende zu verteidigen. Die Stadt war eingenommen worden, und das FBI-Präsidium würde mit ihr fallen.
    Weiteres Geschützfeuer schlug in das Gebäude. Eine Granate traf das oberste Stockwerk, auf dem er sich befand, und dann eine zweite. Samuelson sah, daß weitere seiner Männer mit schweren
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