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Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)
Autoren: Soraya Lane
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die Gelegenheit nutzen, um sich von William zu verabschieden, ihn um Vergebung zu bitten. Das brauchte er so sehr.
    Sie waren zwar Freunde gewesen, aber nach dem Austritt aus der Army hätten sich ihre Wege vermutlich getrennt. Doch jetzt hatten sie sich wieder getroffen – auf eine Art und Weise, die wahrscheinlich keiner von ihnen je für möglich gehalten hätte.
    Es tut mir leid, William. Er schloss die Augen und streckte seine Hand nach dem Grabstein aus, bis er die Kühle des Steins unter seiner Handfläche spürte. Ich wünschte, es wäre anders, aber ich glaube, ich habe mich in deine Frau verliebt.
    Sein Herz zog sich bei diesem stummen Geständnis zusammen. Er wollte es sich noch immer nicht eingestehen, doch wenn er an Lisa dachte – an das, was zwischen ihnen geschehen war – dann wusste er, dass sich irgendetwas in seinem Innern unwiderruflich verändert hatte.
    Und das erschreckte ihn zutiefst.
    William hatte seine Frau geliebt. Und er die Freundschaft zu Alex, ihre gemeinsamen Erlebnisse sehr zu schätzen gewusst.
    Tief in seinem Innern wusste Alex, was William auf dieses Geständnis entgegnen würde. Er hatte die Worte mit eigenen Ohren gehört, kurz bevor William seinen letzten Atemzug getan hatte: Sag Lisa, wie sehr ich mir wünsche, dass sie glücklich wird.
    Alex wusste, dass das ehrlich gemeint war. Er hatte es in Williams Augen gesehen.
    Wenn es Alex’ ehrliche Überzeugung war, dass er Lisa und Lilly glücklich machen konnte, dann würde William ihm seinen Segen geben.
    Alex seufzte, ging in die Hocke und ließ sich wieder zu Boden sinken.
    Leb wohl, mein Freund.
    Alex stand auf und blickte zu Lisa rüber. Und sie sah genau das, was sie zu sehen gehofft hatte: Er lächelte sie an.
    Sie spürte ein Kribbeln auf der Haut. War es ihr endlich gelungen, seinen Panzer zu durchstoßen? Diese schier undurchdringliche Betonwand, die er um sein Herz errichtet hatte?
    Die Furcht, die sie bis jetzt im Bann gehalten hatte, verschwand und hinterließ eine innere Ruhe.
    Vielleicht hatten sie noch eine Chance.
    Die Arbeit an der Hütte war beinahe abgeschlossen, und der Gedanke, Alex gehen zu lassen, versetzte ihr einen Stich.
    Aber nachdem sie jetzt endlich zu ihm durchgedrungen war, würde er vielleicht noch eine Weile bleiben. Das wünschte sie sich aus ganzem Herzen.

9. KAPITEL
    „Du kannst gerne mit reinkommen, wenn ich Lilly abhole.“
    Alex war nicht sonderlich erpicht darauf, Annas Haus zu betreten, willigte aber trotzdem ein.
    Gemeinsam gingen sie zur Vordertür.
    „Annas Ehemann heißt Sam. Du wirst ihn mögen“, versprach sie.
    „War er ein Freund von William?“
    „Sein bester.“
    Alex hielt im Gehen inne.
    Lisa nahm seinen Arm und zog ihn beharrlich weiter. „Komm schon. Du hast wieder diesen Blick, wie neulich, als du zum ersten Mal auf meiner Veranda gestanden bist. Sam beißt nicht. Und Anna genauso wenig.“
    Widerspruchslos ließ Alex sich von ihr führen.
    Ob sie, was ihre Schwester betraf, wirklich recht hatte, wusste er nicht. Aber als er Lisa heute gebraucht hatte, war sie für ihn da gewesen. Als er nur noch weglaufen und alleine sein wollte, hatte sie ihn aus dem Dunkel ins Licht geführt.
    Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Eltern hatte er jemanden in sein Herz gelassen.
    Das Haus war genauso, wie er es sich vorgestellt hatte. Der Flur war dämmrig, führte jedoch in ein großes, sonnendurchflutetes Wohnzimmer.
    „Ju-hu! Hallo?“
    Niemand hatte aufgemacht, als Lisa an die Vordertür geklopft hatte, deshalb waren sie einfach hineingegangen.
    Er sah zuerst Lilly. Sie saß draußen in der Sonne bei ihrer Tante und malte. Vor ihr lag ein großes Blatt Papier, sie hielt einen riesigen Pinsel in der einen und eine Tube in der anderen Hand.
    Ein Mann, wahrscheinlich Sam, saß mit einer Dose Bier auf dem Knie im Schatten.
    „Möchtest du etwas trinken?“
    Alex sah zu Lisa hinüber, die an der geöffneten Kühlschranktür stand.
    „Gerne.“
    „Bier?“
    Er nickte.
    Sie öffnete zwei Flaschen und gab ihm eine davon. Er nahm einen großen Schluck, dann folgte er ihr in den Garten. Irgendwie hatte er das dumpfe Gefühl, dass er eine Alkoholinfusion benötigte, um den Nachmittag unbeschadet zu überstehen.
    Noch heute Morgen hatte er geglaubt, Lisa würde ihn zum Teufel jagen – und jetzt war er mit ihr zusammen im Haus ihrer Schwester. Als hätten sie innerhalb kürzester Zeit einen gewaltigen Schritt nach vorne getan.
    Er nahm einen weiteren Schluck. Lisa hatte sich zu
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