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Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)
Autoren: Soraya Lane
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Lilly hinabgebeugt und sagte ihr etwas ins Ohr.
    Sam musterte Alex. Sie lächelten sich zu, und Sam stand auf. Die ganze Situation erschien Alex alles andere als feindselig.
    Die Luft roch nach Regen, und es dämmerte.
    Sie brachten die Sachen rein, wo sie zu Abend essen wollten.
    Lisa sah Alex dabei zu, wie er Sam half, einige Teller einzusammeln. Bisher war alles recht gut verlaufen – sah man mal davon ab, dass Anna sich wieder einmal von ihrer etwas launischeren Seite zeigte.
    „Lilly.“ Lisa rief nach ihrer Tochter. „Zeit zum Händewaschen.“
    Lilly stürmte hinein und rannte ins Badezimmer.
    Alex ging neben Lisa her und balancierte dabei mehrere Teller auf dem Arm. Als sie ihm ein paar abnahm, trafen sich ihre Blicke.
    Lisa war froh, dass er sich offenbar amüsierte. Und sie war erleichtert, dass sich die Spannung zwischen ihnen gelöst hatte. Die letzte Nacht, die er wer weiß wo verbracht hatte, war eine der schlimmsten ihres Lebens gewesen.
    Nachdem sie die Sachen in der Küche abgestellt hatten, ging Alex wieder hinaus. Lisa blieb bei Anna und half ihr dabei, die Zutaten für den Salat zusammenzumischen.
    „So, ihr beide bekennt euch jetzt also dazu, hm?“, meinte Anna schnippisch.
    Lisa tat die Kartoffelscheiben in die Schüssel. Eine solche Frage war nun wirklich keiner Antwort würdig.
    „Komm schon Lisa, ich merke doch, wie ihr beide euch anseht.“
    Lisa errötete. Nicht, dass es ihr peinlich gewesen wäre. Es war nur …
    „Lisa?“ Ihre Schwester klang richtig streng.
    Lisa wirbelte herum und fuchtelte aufgebracht mit einem Löffel herum. „Es reicht, Anna. Es reicht!“, blaffte sie. „Wir haben keine Beziehung, aber wenn wir uns dafür entscheiden, brauchen wir dafür nicht deine Erlaubnis. Ich habe es satt, es immer nur allen recht zu machen.“
    Anna starrte sie an. Ihr Blick war wütend und aufgebracht. Noch nie hatte Lisa ihre Schwester so gesehen. Jedenfalls nicht, seit sie Kinder gewesen waren und Lisa den Kopf ihrer Barbiepuppe abgerissen hatte.
    „Es ist noch zu früh, Lisa. William ist gerade mal …“
    „Es reicht, habe ich gesagt! Mach nicht einen wunderschönen Abend kaputt, indem du deine Nase in Dinge steckst, die dich nichts angehen.“
    Beide drehten sich abrupt um, als sie ein Geräusch hörten.
    Lisa fühlte sich sofort schuldig, als sie Alex da stehen sah. Um sie zu warnen, hatte er sich laut und vernehmlich geräuspert. Aber wie lange stand er denn bereits da? Wie viel hatte er mitbekommen?
    Sie warf Anna einen wütenden Blick zu, was ihre Schwester mit einem Achselzucken quittierte.
    Es war klar, worum es hier eigentlich ging. Ihre Schwester wollte, dass sie unglücklich war und sich für immer in ihrem Witwendasein verkroch – oder eben zumindest für eine Zeit, die Anna für angemessen hielt.
    Nun, das war jedenfalls zu lang für Lisas Empfinden. Niemand schrieb ihr vor, wann der richtige Zeitpunkt war, um ihre Trauer zu überwinden. Niemand. Sie suchte nicht nach einem Ersatz für ihren Ehemann. Und dafür, dass sie ihr Leben weiterlebte, würde sie sich keine Schuldgefühle einreden lassen.
    „Alex, könntest du mir helfen, das rauszutragen?“, fragte Lisa.
    „Sicher.“ Schnell kam er ihr zu Hilfe.
    Doch da schnappte sie ihn sich auch schon, legte eine Hand auf seine Brust und ging auf die Zehenspitzen, um ihm einen dicken Kuss auf die Lippen zu drücken.
    Er rührte sich nicht, doch der erstaunte Ausdruck in seinem Gesicht war unbezahlbar.
    „Danke“, sagte sie. „Hier.“ Sie drückte ihm die Schüssel in die Hand.
    Alex ging hinaus, noch immer perplex.
    „Du verschluckst noch eine Fliege, wenn du so den Mund aufsperrst“, meinte Lisa in Annas Richtung.
    Schnell klappte ihre Schwester den Mund zu und starrte sie ungläubig an.
    Lisa zuckte nur die Achseln. Sie hatte es einfach satt, immer die Vernünftige zu sein und immer allen gefallen zu wollen. Sie konnte auch anders.
    Lilly himmelte Alex an. Und ihr ging es genauso. Das war momentan alles, was zählte.
    Nicht einmal jetzt, nach dem Essen, konnte Alex die Erinnerung an diesen plötzlichen Kuss abschütteln.
    Er saß bei Sam, während die Frauen noch ein wenig plauderten. Ihm war die Spannung nicht entgangen, die zuvor zwischen den beiden Schwestern geherrscht hatte. Aber offensichtlich hatten sie sie überwunden. Oder ignorierten sie sie einfach nur für den Moment, um ihren Zwist später unter vier Augen fortzusetzen?
    „Waren Sie lange mit William in der Army?“
    Alex wandte sich wieder
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