Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)
Autoren: Soraya Lane
Vom Netzwerk:
Sam zu. Irgendwie hatte er den Gesprächsfaden verloren. Er setzte sich so, dass er Lisa nicht mal aus den Augenwinkeln sehen konnte. Das war die einzige Chance, sich auf Sam konzentrieren zu können.
    Eigentlich war er nicht in der Stimmung, über William zu reden. Gar nicht zu antworten, wäre allerdings unhöflich gewesen.
    Er dachte wieder an den Friedhof, und seine innere Ruhe kehrte zurück. Wenn Lisa ihm vergeben konnte, dann sollte er sich das selbst vielleicht auch zugestehen.
    „Wir waren ein paar Mal zusammen im Einsatz. Und zuletzt haben wir ganze zwei Monate in derselben Einheit verbracht. Vielleicht sogar noch mehr.“ Er sprach es nicht aus, aber es wären noch sehr viele Monate gewesen, hätten sie die Mission planmäßig zu Ende gebracht.
    Sam nickte und hielt ein weiteres Bier in die Höhe. Alex schüttelte den Kopf und deutete in Lisas Richtung. „Ich denke, ich muss fahren. Sie hat heute schon einiges getrunken.“
    Sam öffnete sich selbst eine Flasche, dann lehnte er sich wieder zurück. „William und ich kannten uns sehr lange. Im letzten Jahr der Oberstufe haben wir angefangen, uns mit den Mädels zu verabreden.“
    Alex hatte schon angenommen, dass ihre Freundschaft lange zurückreichte.
    „Ich kann schon verstehen, dass William Sie gemocht hat“, fügte Sam hinzu.
    „Ja?“
    Sam grinste ihn an. „Und Lisa hat offensichtlich auch nichts gegen Sie.“
    Alex fühlte sich unwohl. Sollte das ein Witz oder eine Anspielung sein? Oder versuchte er ihm damit zu sagen, dass es okay für ihn war?
    „Sam, ich …“
    Der andere Mann hob die Hand, mit der er das Bier hielt. „Was zwischen Ihnen und Lisa vorgeht, ist alleine Ihre Angelegenheit. Ich gehöre nicht zur Klatsch-Brigade.“
    „Ihre Frau scheint jedenfalls nicht sehr glücklich darüber zu sein.“
    Sam lächelte seine Frau über die Distanz hinweg an. Lisa sah ebenfalls in ihre Richtung. Es schien, als wüssten sie, dass über sie geredet wurde.
    „Lisa ist ihre kleine Schwester. Anna fühlt sich nur ein wenig für sie verantwortlich.“
    „Und der Rest von Brownswood?“
    Sam zuckte die Achseln. „Das ist eben das Kleinstadtleben. Die Frage ist, ob Sie sich um das Gerede scheren.“ Er musterte Alex mit festem Blick. „Und ich habe Sie eigentlich nicht für jemanden gehalten, den es stört, was andere sagen.“
    „Da haben Sie auch wieder recht.“
    Damit richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Lisa. Sie war aufgestanden und rieb sich die Arme, so als sei ihr kalt.
    Alex verspürte den Drang, zu ihr zu gehen und seine Arme um sie zu legen. Andererseits wollte er ihre Schwester nicht unnötig aufregen. Nicht, wenn er damit auch Lisa aufregte. Und ob das in Ordnung für sie wäre, konnte er nicht sagen.
    Eigentlich hatte er erwartet, dass dieser Abend, dieser Nachmittag ganz schrecklich verlaufen würde. Er hatte befürchtet, dass man ihn verurteilen und dass Sam ablehnend reagieren würde.
    So schlimm war es jedoch nicht gekommen. Im Grunde war alles sogar recht gut verlaufen. Es hatte gutgetan, mit einem anderen Mann ein Bier zu trinken – einem, der ihn nicht über seine Kriegserlebnisse ausquetschte – und sich einfach nur wie ein normaler Zivilist zu verhalten.
    Aber wenn er William so gut gekannt hatte, dann hatte er wahrscheinlich genug Kriegsgeschichten gehört.
    Es war ein gutes Gefühl, einfach nur ein normaler Mensch sein zu dürfen. So hatte er sich lange nicht mehr gefühlt.
    Alex fuhr nach Hause. Während er den Wagen über die regennasse Fahrbahn lenkte, hatten sich Lisa und Lilly auf den anderen beiden Sitzen vorne aneinandergeschmiegt.
    Er war froh, dass er ein zweites Bier dankend abgelehnt hatte. Die Straße war nass, und es wäre ihm nicht recht gewesen, Lisa fahren zu lassen.
    „Deine Schwester …“, begann er.
    „… hat unrecht“, unterbrach sie ihn.
    Er lächelte. War sie nur stur, weil sie sich von Anna keine Vorschriften machen lassen wollte?
    „Wir streiten nicht oft, aber heute war sie definitiv im Unrecht.“
    „Wer war im Unrecht, Mommy?“, fragte Lisa schläfrig.
    „Niemand, Liebling. Ist nicht so wichtig.“
    Nachdem er vor dem Haus geparkt hatte, nahm Alex Lilly auf den Arm und trug sie hinein. Inzwischen prasselte der Regen sehr stark, tropfte in seinen Nacken und durchnässte seine Haare. Dennoch gelang es ihm, Lilly einigermaßen trocken zum Haus zu bringen.
    Von jenseits der Tür war ein Winseln zu hören. „Boston! Wir sind zu Hause!“, rief Lilly zurück.
    Lisa kam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher