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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat
Autoren: George O. Smith
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wir sie nicht von der Erde senden?« fragte Arden. »Das würde unsere verdammt hohen Ausgaben für Energie doch drastisch senken.«
    »Und ob es das würde!« stimmte Channing zu. »Aber denk daran, wie schwierig es ist, einen Richtstrahl über diese Entfernung hinweg einzurichten. Und dann ist da auch noch diese Begrenzung auf höchstens dreihundertzwanzig Kilometer. Über diese Entfernung hinaus kommt einfach nichts Nennenswertes mehr an. Es wäre einfach unmöglich, alle paar hundert Kilometer eine Raumstation zu haben; selbst auf dem Weg zur Venus ist das nicht zu machen, obwohl wir ihr noch am nächsten sind. Wir könnten versuchen, mit einer Riesenröhre weiter zu kommen, aber wenn die Dinger nicht richtig eingestellt sind, passieren einige ziemlich üble Sachen.«
    Chuck Thomas und Walt Franks kamen durch die Tür.
    »Wie geht’s unserem neuen Spielzeug?« erkundigte sich Walt.
    »Sieht recht ungewöhnlich aus«, kommentierte Chuck.
    »Schaut sie euch gut an«, forderte Channing die beiden auf. »Vielleicht könnten wir auch ein paar Röntgenbilder davon machen. Unser Glück, daß die Kisten vor den Jungs von der Terran Electric bei uns eintrafen. Die Burschen würden es bestimmt nicht erlauben.«
    »Ich mache die Bilder gleich. Wir brauchen so was wie Arbeitszeichnungen; Warren muß versuchen, Maße einzutragen.«
    »Und wir«, wandte Channing sich an Walt Franks, »kehren in unsere Büros zurück und warten, bis die Leute von Terran Electric hier sind.«
    Das Schiff, das die Röhren gebracht hatte, startete gerade. Don blickte ihm durch die Observationskuppel nach. »Unser Projekt für diese Woche«, sagte er.
    »Wie bitte?« Walt schaute ihn ganz erstaunt an.
    »So ist er schon die ganze Zeit, seit wir ihn auf der Ariadne aufspürten«, erklärte ihm Arden.
    »Ich meine einen Detektor für Triebwerksstrahlung«, sagte Channing.
    »Projekt für diese Woche?« fragte Walt. »Mann, wir beschäftigen uns seit Monaten damit.«
    »Nun«, sagte Don, »da arbeiten vier Triebwerke und pumpen -zig Gigawatt von irgend etwas in die Gegend. Sie können ein zweihundert Meter langes Schiff stundenlang mit diversen g beschleunigen. Ihre Strahlung muß doch feststellbar sein! Sagt mir bloß nicht, daß sich eine solche Leistung nicht feststellen läßt.«
    »Die Raumfahrtsgesellschaften haben sich Jahre und Jahre mit Triebwerken beschäftigt«, sagte Walt, »und sie haben die Strahlung nie feststellen können?«
    »Vielleicht, aber ich möchte einige Fakten anführen. Erstens einmal sind sie kaum an einem Strahlendetektor interessiert. Sie wollen nur den bestmöglichen Wirkungsgrad für das Triebwerk. Eine andere Tatsache ist, daß die Strahlung der Triebwerke immerhin die Atmosphäre zu einem dunkelroten Glühen anregt, das mehrere Minuten andauert. Und schließlich sollten gerade wir hier auf der Relaisstation Venus einen Detektor hinkriegen können; wir haben ja lange genug mit Detektoren herumgespielt. Ich gebe zu, daß es sich um Subelektronik handelt …«
    »So? Das ist mir aber neu.«
    »Es ist nicht Elektronik«, erklärte Channing. »Es ist subätherisch oder so ähnlich. Wir nennen es Subelektronik, weil uns keine bessere Bezeichnung einfällt. Aber irgendwie müßten wir es doch orten können.«
    »Und wenn es da nichts zu orten gibt?«
    »Das riecht nach einem hundertprozentigen Wirkungsgrad«, erwiderte Don lachend. »Unmöglich!«
    »Wie wär’s mit einem elektrischen Heizgerät?« fragte Arden.
    »Großer Gott, Arden, elektrische Heizgeräte haben den schlechtesten Wirkungsgrad überhaupt …«
    »Oh, wirklich?« fragte Arden lächelnd. »Was passiert denn mit der Strahlung, wenn sie absorbiert wird?«
    »Sie wird natürlich in Wärme umgewandelt.«
    »Soviel für die Strahlung«, murmelte Arden. »Wie steht es nun mit den elektrischen Verlusten?«
    »Die werden auch zu Wärme.«
    »Also kommt alles, was in ein elektrisches Heizgerät hineingeht, als Wärme wieder heraus«, sagte Arden.
    »Ich verstehe.« Walt lachte. »Der Wirkungsgrad hängt davon ab, was man herausbekommen will. Wenn man Verluste haben will, dann bedeutet ein totaler Verlust einen Wirkungsgrad von hundert Prozent.«
    »Ein schöner Punkt für ein Argument.« Channing lächelte. »Aber etwas, das nach dem Vorbeifliegen eines Schiffes die Atmosphäre rot glühen läßt, muß genügend Verluste haben, daß man es entdecken kann.«
    Chuck Thomas kam mit einigen Männern zurück. Sie kümmerten sich überhaupt nicht um die drei, sondern
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