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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat
Autoren: George O. Smith
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Stunden. Aber wieso eigentlich diese Programmänderung?«
    »Wir sind zur Überzeugung gekommen, daß der längste Umweg am schnellsten heimführt. Wir wollen etwas bauen, mit dem wir die Terran Electric ködern können, damit wir an ihrer Energieübertragungsröhre arbeiten dürfen.«
    »Ich verstehe. Motto: Weshalb Strom von der Terran Electric kaufen? Hängen Sie sich einen Channing-Energiestrahl an Ihren Kamin und zapfen Sie die Sonne an! Don, glauben Sie, Sie schaffen es?«
    »Natürlich, wir bauen eine Sicherung ein«, erwiderte Don mit einer großzügigen Geste.
    »Okay, dann wollen wir’s angehen.« Warren zog die Tischdecke von unter den Gläsern hervor.
    Wes Farrell schaute verträumt zur Decke hoch. »Daß es so was gibt, hätte ich mir nie träumen lassen! Was fangen wir in den nächsten zehn Stunden an?«
    »Wir werden Kingman mit allen möglichen Vorschlägen in Trab halten, vielleicht fällt uns dabei sogar was Nützliches ein.«
     
    Channing begutachtete das Gebilde in der Kuppel. Seine Stimme klang etwas blechern durch das Helmmikrophon. »Was meint ihr? Ich finde, es sieht aus, als müßte es funktionieren.«
    »Ganz meiner Meinung«, erwiderte Farrell.
    »Durch den Raumanzug wird die Arbeit nicht gerade erleichtert«, brummte Don. »Barney, Sie sind doch ein kluger Kopf, können Sie die Anoden ausrichten?«
    »Wenn Sie mir einen Schraubenzieher geben.« Er fummelte eine Weile an der Anodensteuerung. »Genau eingestellt«, meldete er schließlich.
    »Werden wir die Energie gleich bekommen?« fragte Wes, »oder müssen wir warten, bis der Strahl hin und zurück ist?«
    »Erst muß schon die Verbindung hergestellt werden«, warf Walt ein.
    »Drehen Sie die Anodenkopplung vorher nicht auf«, warnte Wes. »Wir wissen noch gar nichts über dieses Ding. Ich würde es vorziehen, den Strom ganz vorsichtig reinzulassen.«
    »Es könnte hier etwas warm werden, wenn wir die Sonne mit in der Kuppel haben«, lachte Channing. »Das ist das erstemal, daß wir nicht ein Milliampèremeter brauchen, sondern eine Megaampèremeter!«
    Die Minuten verstrichen langsam, bis Wes erklärte: »Jetzt müßte es soweit sein. Probieren Sie mal die Anodenkopplung, Barney.«
    Barney drehte vorsichtig an der Skala. Wenn Luft im Raum gewesen wäre, hätte man sagen können, daß sie vor Hochspannung knisterte – aber natürlich war keine Luft in der Kuppel. Gespannt jedoch waren alle auf’s äußerste. Die Skala wurde auf immer höhere Werte gestellt, aber das Meßinstrument rührte sich nicht von der Nullmarke.
    Barney drehte die Skala auf den Höchstwert und schnaubte. Der Zeiger verließ die Nullmarke um eine Haaresbreite.
    Channing schaltete den Ampèremeter auf höhere Empfindlichkeit, bis der Zeiger in der Mitte stand.
    »Hier haben wir die Sonnenenergie«, sagte er trocken. »Ein halbes Ampère bei sieben Volt! Her mit den Atomzertrümmerern. Schaltet die energiefressenden Fabrikdistrikte drauf. Hängt die ganze Last von Zentralnordamerika an die Drähte, denn wir haben dreiundeinhalbes Watt! Vielleicht reicht es, um eine elektrische Uhr zu betreiben!«
    »Würde die denn wenigstens richtig gehen?« fragte Barney. »Stimmt die Frequenz?«
    »Wohl kaum – aber sie würde immerhin laufen. Also, wenn euch irgend jemand fragt, dann besteht darauf, daß wir beim ersten Versuch dreitausendfünfhundert Milliwatt bekommen haben. So klingt es gleich nach mehr!«
    »Na schön, wir bekommen also von der Sonne gerade zwei Zehntel von dem Saft, den wir brauchen, damit der Aufbau mit eigener Energie läuft«, sagte Walt. »Wes, was können wir eigentlich mit Ihrer in Phase betriebenen Anode anfangen?«
    »Wenn dieses Ding funktionieren würde, dann hätte ich vorgeschlagen, die Anode mit irgend etwas zu modulieren. In der Photosphäre muß so ziemlich jede Frequenz mit genügender Leistung herumgeistern.«
    »Vielleicht scheitern wir an ungenügender Trennschärfe«, meinte Don. »Wir können die Spannung etwas rauf und runter fahren. In der Sonne muß auch Gleichstrom herumsausen.«
    »Egal, wie die Leistung jetzt ist«, sagte Barney, »wir können Spannung in der richtigen Phase bekommen, wenn wir eine Leitung von den Ausgangsklemmen zurückführen – und das werde ich jetzt mit einer Krodilklemme machen.«
    Barneys behandschuhte Hände fummelten eine Weile, aber dann war die Klemme angeschlossen. Er drehte die Anodenkopplung wieder auf, und das Meßinstrument knallte gegen den Anschlag.
    »Seht ihr?« sagte er triumphierend.
    »O
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