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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat
Autoren: George O. Smith
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daß diese Röhren uns helfen werden, Antriebsstrahlung aufzuspüren. Durch sie ließe sich die Nachrichtenverbindung von Schiff zu Schiff ermöglichen.«
    »Darf ich fragen, wie Sie sich das vorstellen?«
    »Aber klar. Wir werden da einfach probieren müssen. Niemand weiß wirklich etwas über die Natur der Antriebsstrahlung; wir haben der Sache bloß einen Namen gegeben: Subelektronik. Wenn ich richtig informiert bin, dann sind die Triebwerksröhren und die Energieübertragungsröhre miteinander verwandt. Wenn wir die Übertragungsröhre …«
    »Interessant«, unterbrach ihn Wes Farrell. »Ich sehe jedoch keine Verbindung zwischen unserer Röhre und der des Antriebs.«
    »Ich gebe zu, daß die Ähnlichkeit in etwa so groß ist wie die zwischen einer Glühbirne und einem 10-Dynoden-Elektronenvervielfacher, wie wir ihn in der Endstufe unserer Richtstrahlsender benutzen. Aber denken Sie an die Sache mit der Kathode-Dynode. In beiden Röhren wird die strahlende Oberfläche durch Elektronenkanonen mit Elektronen bombardiert, und bei beiden ist nach einiger Zeit ein Austausch nötig.«
    »Das weiß ich, aber die Kathode in der Triebwerksröhre löst sich unvergleichlich viel schneller auf als die strahlende Oberfläche in der Energieübertragungsröhre.«
    »Bedenken Sie, daß im Gegensatz zur Übertragungsröhre keine zu übertragende Leistung zugeführt wird. Die Leistung der Triebwerksröhre kommt von der Auflösung der Kathodenoberfläche – in der Röhre selbst ist auch nicht die Spur einer Ablagerung festzustellen, um zu zeigen, wo die Oberfläche geblieben ist. Aber die Übertragungsröhre bekommt eine Eingangsleistung zugeführt und setzt diese Leistung in irgendeine Strahlung um, die dann beim Empfang wieder in elektrische Energie zurückverwandelt wird. Das Wichtigste ist dies: Eure Röhre ist das einzige bekannte Gerät, das auf subelektronische Energie anspricht und sie benutzen kann. Wenn die Triebwerke und die Leistungsübertragung in ähnlichen Gebieten des Spektrums arbeiten, sollten wir die Triebwerksstrahlung feststellen können, nachdem wir kleine Änderungen vorgenommen haben.«
    »Klingt ungemein faszinierend«, sagte Wes. »Ich werde Ihnen mit Vergnügen dabei helfen.«
    »Geht das nicht über Ihren Auftrag?« fragte Channing.
    »Ja«, antwortete Farrell gedehnt. »Aber könnten Sie einfach dabeistehen und mir zusehen, wie ich an einem Richtstrahlsender herumbastle?«
    »Nein …«
    »Dann erwarten Sie bitte nicht, daß ich nur zusehe, ohne mir die Finger schmutzig zu machen.«
    »Also gut«, sagte Don lächelnd. »Wir fangen damit an, ein Dutzend verkleinerte Ausgaben nachzubauen, fünfzehn Zentimeter lang, würde ich sagen, dazu braucht man nicht viel Strom.«
    Kingman studierte die Aufstellung stirnrunzelnd. »Da ist einiges, das ich nicht zulassen darf«, sagte er.
    »Zum Beispiel?« erkundigte sich Channing mit hochgezogenen Brauen.
    »Erstens ist die Herstellung von Energieübertragungsröhren keinem außer der Terran Electric gestattet. Zweitens haben Sie sich nicht klar ausgedrückt, zu welchem Zweck Sie die Röhren nachbauen möchten. Drittens ist der Stromkreis, in den Sie diese Röhren einsetzen wollen, unorthodox. Sie müssen davon erst einen genauen Plan einreichen.«
    »Wie sollen wir einen Stromkreis aufzeichnen, der erst noch entwickelt werden muß?«
    »Ich brauche jedenfalls eine Skizze, vorher kann ich Ihnen meine Erlaubnis nicht geben.«
    »Aber verstehen Sie, Mr. Kingman, wir können diesen Stromkreis doch erst im Lauf der Versuche entwickeln.«
    »Soll das heißen, daß Sie einfach aufs Geratewohl herumpfuschen?«
    »Wir betrachten ein Versuchsprogramm nicht als Pfuscherei«, sagte Walt Franks.
    »Ich gewinne allmählich die Ansicht, daß Ihre Forschungsabteilung nicht fähig ist, Ihr Programm auf präzis wissenschaftlicher Basis anzugehen«, sagte Kingman kalt.
    »Nennen Sie mir eine präzise Wissenschaft.« Channing blickte ihn finster an.
    »Die Rechtswissenschaft. Alles geschieht nach Präzedenzfällen.«
    »Und wenn es keine gibt?«
    »Dann einigen wir uns auf das richtige Vorgehen und schaffen einen Präzedenzfall.«
    »Ich muß Ihnen also einen kompletten Stromkreis aufzeichnen, ehe Sie mir gestatten weiterzumachen?«
    »Das ist nicht alles. Sie dürfen für Ihr Programm unsere Röhren weder in kleinerem Maßstab, noch in Originalgröße oder größer nachbauen. Sagen Sie mir, was Sie brauchen, dann sorge ich dafür, daß die Terran Electric die Herstellung
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