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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan
Autoren: Debbie Macomber
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hinwegzukommen. Ich wäre vielleicht weiter hier geblieben, wenn Alberto nicht an eitriger Angina erkrankt wäre. In El Mirador gibt es keine Klinik, und Dad musste Azucena und den Kleinen nach Mérida zum Arzt bringen. Als sie endlich dort ankamen, hatte Alberto hohes Fieber. Er wäre fast gestorben. Die Stadt braucht eine medizinische Einrichtung und ausgebildetes medizinisches Personal. Verstehst du, was ich sagen will, Mom? Was ich vorhabe?”
    Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: “Alberto hätte viel früher Antibiotika bekommen müssen, und das hätte er auch, wenn es in El Mirador eine Klinik gäbe. Ich habe mit Dad über dieses Thema gesprochen. Ich werde das Geld aus meinem Erbe und dem Verkauf des Hauses dafür verwenden, eine Klinik in El Mirador zu bauen. Viele Leute wollen uns helfen. Gary hat Med-X dazu gebracht, Ausrüstung zu spenden, und auch Group Wellness will einen Beitrag leisten. Ich möchte die Klinik nach jemand benennen, den du nicht kennst, von dem ich dir aber erzählt habe. Jack Keller.
    Er hätte dir vermutlich nicht gefallen”, fügte sie traurig lächelnd hinzu. “Anfangs mochte ich ihn auch nicht, aber ich habe ihn lieben gelernt, und das wäre dir auch so gegangen.”
    Ihre innere Ruhe sagte ihr, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. In Louisville gab es nichts mehr für sie zu tun. Ihr Vater, seine Frau und ihre drei Halbbrüder warteten in einem mexikanischen Ort auf der Halbinsel Yucatán auf sie. Dort würde sie Jack ein Denkmal setzen und sich selbst ein neues Leben aufbauen, wie ihr Vater vor vielen Jahren auch.
    “Jack, Jack!” Der Sechsjährige rannte über den vom Herbstfrost gesäumten Hof auf Jack zu. Sie standen beieinander am Zaun und sahen einer friedlich grasenden Herde Lamas zu.
    “Wie geht’s, Andy?”
    “Gut.” Der Junge war das Ebenbild seines Vaters, Jacks altem Freund Tim Mallory. Er sprang auf den unteren Balken des Zaunes und schlang die Arme um den Pfosten. “He, du gehst ohne deinen Stock!”
    “Ja.” Die beiläufige Antwort verriet nichts von der enormen Anstrengung und der Geduld, die das gekostet hatte. Jack hatte fast ein Jahr bei Murphy und Letty in Texas gelebt. Die Zeit war nötig gewesen, Kräfte zu sammeln und wieder laufen zu lernen. Er hatte nicht vorgehabt, so lange zu bleiben, doch seine Physiotherapie war umfangreich gewesen.
    Kürzlich hatten ihn Cain und seine Frau Linette mit ihren beiden Töchtern besucht. Sie lebten auf einer Viehranch in Montana. Die Mädchen waren etwa im Alter von Murphys Jungen, und die Kinder kamen wunderbar miteinander aus. Cain hatte auf ein Treffen der Deliverance Company gehofft, doch Tim und Francine hatten sich nicht freimachen können. Ihre Lama-Ranch auf Vashon Island, im Staate Washington, gedieh, und Tim Mallory hatte bereits eine kleine, aber wachsende Herde.
    Sobald er mühelos reisen konnte, besuchte Jack Tim und Francine. Er hatte eigentlich nur ein paar Tage bleiben wollen, doch der Blick auf den Puget Sound war wunderbar. Er erinnerte ihn an Mexiko und die Jahre an Bord der “Scotch on Water” und die viel zu kurzen Wochen mit Lorraine.
    “Mom sagt, bald sieht keiner mehr, dass du mal am Stock gegangen bist”, meinte Andy. Er legte das Kinn auf die Hände und seufzte tief. “He, da ist Bubba.” Der Junge deutete auf ein Lama am Ende der Weide.
    “Bubba?”, fragte Jack schmunzelnd.
    “Dad kommt nicht gut mit ihm aus, trotzdem gibt er ihm täglich ein paar Leckerchen.”
    “Hast du ihn gefragt, warum?”
    “Ja.”
    “Und was hat er gesagt?”
    Andy zuckte die Achseln. “Bubba hätte ihm mal einen Gefallen getan, und das würde er ihm nicht vergessen.”
    Jack kannte die Geschichte. Vor sechs Jahren, ausgerechnet in der Nacht, als Andrew Mallory zur Welt gekommen war, statteten zwei gedungene Killer Vashon Island einen Besuch ab. Ihr Auftrag lautete, Tim und Francine zu eliminieren. Unglaublich, aber wahr, hatte das rechtzeitige Auftauchen des Lamas den beiden das Leben gerettet.
    “Was hat deine Mutter sonst noch gesagt?”, fragte Jack. “Wegen meines Laufens, meine ich.” Francine war einmal die beste Physiotherapeutin der Westküste gewesen. Sie hatte seine Rehabilitation von Anfang an geleitet.
    “Sie sagt …” Andy atmete langsam aus, “… es würde länger dauern, bis dein Herz heilt. Hast du dir das Herz verletzt, als du vom Kliff gefallen bist, Onkel Jack?” Er wandte sich ihm fragend zu.
    “Könnte man so sagen.”
    “Was heißt das?”
    “Das
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