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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan
Autoren: Debbie Macomber
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Stimme.
    Der Mann legte dem Jungen die Hände auf die Schultern und sah Jack an. “Natürlich kommen wir für den Schaden auf.”
    Jack nickte und wollte nur rasch die notwendigen Informationen austauschen, um dann weiterzufahren. Er mochte nicht bleiben, um Lorraine nicht zu begegnen.
    “Haben Sie sich denn verletzt?”, fragte der Vater des Jungen.
    “Nein. Wenn Sie mir nur Ihre Versicherungsnummer geben, kümmere ich mich um alles andere.”
    Der Mann ließ die Schultern des Jungen los und gab ihm einen aufmunternden Klaps auf den Rücken. “Gut. Und danke, dass Sie nicht mit dem Jungen geschimpft haben. Es war ein Unfall, aber einer, der sich nicht wiederholen wird, nicht wahr, Brice?”
    “Nein, bestimmt nicht.”
    Jack lächelte über den offenkundigen Respekt zwischen Vater und Sohn.
    Der Vater zog seine Brieftasche hervor und nahm die Versicherungskarte heraus. “Gary Franklin”, sagte er und streckte Jack die Hand hin.
    Jack riss den Kopf hoch, sah die Hand des Mannes und schüttelte sie. “Sie sind Gary Franklin?”, fragte er, ehe er sich zurückhalten konnte. Er fragte sich, ob er den Falschen ausfindig gemacht hatte.
    “Kennen Sie mich?”
    Jack schüttelte den Kopf.
    Weitere Erklärungen blieben ihm erspart, da eine Frau mit einem Baby auf dem Arm herauskam. “Was ist passiert?”, fragte sie und sah den Jungen streng an. Ihr Stirnrunzeln verriet, dass sie eine Ahnung hatte, es aber von Brice selbst hören wollte.
    “Mein Baseball hat Mr. …” Er wartete, damit Jack seinen Namen nannte.
    “Jack Keller”, sagte er und konnte nicht aufhören, die Frau und das Baby anzustarren.
    Gary fiel das offenbar auf. “Das ist meine Frau Marjorie”, erklärte er und legte ihr liebevoll einen Arm um die Schultern. “Und das ist unsere Tochter Alana.”
    Die Erleichterung, die Jack durchfuhr, war schwer zu erklären. Das hier war eindeutig nicht der Gary Franklin, der mit Lorraine verheiratet war. Die Tatsache, dass sein Baby nicht ihres war, hätte ihn nicht so freuen sollen, wie es das tat. Immerhin hatte er Lorraine freigegeben, damit sie mit dem Mann leben konnte, den sie schon lange kannte und liebte.
    “Sie haben ein hübsches kleines Mädchen”, bemerkte Jack. “Wie alt ist sie?”
    “Acht Monate”, erwiderte Marjorie. “Wir müssen das nicht mitten auf der Straße bereden. Möchten Sie nicht hereinkommen, Mr. Keller?”
    “Jack Keller”, wiederholte Gary langsam. “Ich kannte jemand mit diesem Namen. Leider bin ich ihm nie begegnet, aber ich habe genug über ihn gehört, um zu wissen, dass er mir gefallen hätte.”
    “Es ist kein seltener Name”, erwiderte Jack auf dem Weg zum Haus.
    “Man könnte sagen, dass Jack Keller der Freund einer Freundin war.” Gary öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Es lagen einige Dinge herum, ohne dass es unordentlich gewirkt hätte. Überall gab es Beweise für die Anwesenheit eines Babys. Einen Schaukelstuhl mit einer Flanelldecke über der Lehne, eine Babyschaukel neben dem Sofa. Eine leere Nuckelflasche auf dem Kaffeetisch.
    Jack hatte die Einladung ins Haus nicht annehmen wollen, schließlich brauchte er nur die Versicherungsnummer, und doch … Er fühlte sich seltsam zu dem jungen Paar hingezogen. Obwohl dieser Gary Franklin nicht der von Lorraine war, oder vielleicht gerade deshalb.
    “Möchten Sie Ihren Namen sehen?”, fragte Brice. Auf Jacks erstaunte Miene hin ging der Junge zum Fernseher und nahm ein Foto herunter.
    “Brice”, mahnte seine Mutter und hielt ihn auf. “Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.”
    “Warum nicht?”, fragte Brice.
    “Weil jener Jack Keller … von uns gegangen ist.”
    “Oh!” Brice stellte das gerahmte Foto wieder auf den Fernseher.
    “Mich stört das nicht”, erwiderte Jack, da seine Neugier geweckt war.
    Der Junge nahm das Foto und brachte es ihm. Das Bild zeigte jedoch nicht das, was er erwartet hatte. Weit gefehlt. Als er es sah, wusste er, dass sich sein Leben ändern würde. Das Foto zeigte nicht etwa einen Mann, sondern eine Frau. Ihr hübsches Gesicht lächelte ihn an.
    Der Anblick genügte, seinen Puls zu beschleunigen. Sie stand vor einem neu errichteten Adobe-Gebäude, zwischen Antonio und Hector Dancy, die gebräunten Arme um die Jungen gelegt. Alle drei lächelten in die Kamera.
    Für einen kurzen Moment erkannte er sie fast nicht wieder. Sie trug Khaki-Hosen und eine ärmellose Bluse. Ihr Haar war kurz. Und ihre Augen … sie spiegelten Glück, aber auch – das spürte er –
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