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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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paar Tage, ein paar Wochen noch. Mehr nicht. Eine Gelegenheit zu entkommen gibt es nicht.
    Die Wachen sind höflich, aber sehr vorsichtig. Sie sind gewarnt worden, und es sind viele. Einer würde vielleicht eine Bestechung annehmen, aber nicht, wenn immer Kameraden dabei sind.
    Wie Allah will. Aber es ist schade. Hätte ich mich nicht so sehr um die Fremden gekümmert, hatte ich nicht unter den Handelsleuten getan, was Aufgabe des Imperiums gewesen wäre, dann hatte ich langst fliehen können. Levant ist groß. Aber ich hatte Neuschottland verlassen müssen, und hier werden die Entscheidungen fallen - welchen Sinn hat es zu fliehen, wenn die Fremden uns vielleicht alle vernichten?Der Infanteriesergeant brachte ihn zu einem prachtvoll ausgestatteten Konferenzraum und hielt ihm die Tür auf. Als Bury eingetreten war, zogen sich die Wachen zurück — es war unglaublich. Nur zwei Männer waren noch in dem Zimmer.
    »Guten Morgen, Mylord«, sagte Bury zu Rod Blaine. Seine Stimme klang ruhig und sicher, aber sein Mund war trocken, und er verspürte einen scharfen Geschmack in der Kehle, als er sich vor dem zweiten Mann verbeugte. »Ich wurde Senator Fowler noch nicht vorgestellt, aber sein Gesicht ist natürlich jedermann im Imperium bekannt. Guten Morgen, Senator.«
    Fowler nickte grüßend, ohne von seinem Platz an dem großen Konferenztisch aufzustehen. »Guten Morgen, Exzellenz. Freundlich von Ihnen zu kommen. Setzen Sie sich doch.« Er deutete auf einen Platz gegenüber von seinem.
    »Danke.« Bury ließ sich auf den angewiesenen Stuhl sinken. Sein Erstaunen wuchs, als Blaine ihm Kaffee brachte. Bury schnupperte vorsichtig und erkannte die Mischung, die er für Blaine an den Küchenchef des Palastes geschickt hatte.
    Im Namen Allahs. Sie spielen mit mir, aber zu welchem Zweck? Er verspürte Wut und Angst zugleich, aber Hoffnung keine mehr. Ein wildes, raues Lachen lauerte in seiner Kehle.
    »Nur damit wir wissen, wo wir stehen, Exzellenz«, sagte Fowler. Er winkte, und Blaine schaltete einen Wandschirm ein. Die schwammigen Züge von Jonas Stone erschienen, ein riesiges Gesicht, das den kostbar getafelten Raum beherrschte. Schweiß glitzerte auf seiner Stirn, auf den Wangen, und seine Stimme dröhnte und flehte und redete.
    Bury hörte reglos zu, die Lippen verächtlich verzogen angesichts von Stones Schwäche.
    Es gab keinen Zweifel mehr: die Admiralität besaß mehr als genug Beweise, um ihn als Hochverräter hinzurichten. Trotzdem verschwand das Lächeln nicht von Burys Lippen.
    Er würde ihnen nichtdie Genugtuung geben, zu jammern und zu flehen.
    Schließlich war das Band zu Ende. Fowler gab einen Wink, und das Bild des Rebellenführers erlosch. »Das hat bis jetzt niemand außer uns dreien gesehen, Exzellenz«, sagte Fowler gedehnt.
    Aber nein. Was wollen Sie nur? Gibt es vielleicht doch noch Hoffnung?
    »Ich glaube, darüber brauchen wir nicht mehr zu sprechen«, fuhr der Senator fort. »Ich würde mich lieber über die Splits unterhalten.«
    »Ah«, sagte Bury. Der kurze Laut blieb ihm fast in der Kehle stecken. Wollt ihr handeln, oder wollt ihr mich in meiner Lage noch verhöhnen? Er nahm einen Schluck Kaffee, um seine trockene Zunge zu befeuchten, bevor er sprach, »Ich bin sicher, daß dem Senator meine Ansicht bekannt ist. Ich halte die Splits für die größte Gefahr, der sich die Menschheit je gegenübersah.« Er beobachtete die beiden Männer, aber in ihren Mienen war nichts zu lesen.
    »Wir sind derselben Ansicht« erklärte Blaine.
    Während etwas wie Hoffnung in Burys Augen trat, fuhr Fowler rasch fort: »Es ist ziemlich offensichtlich. Sie machen gezwungenermaßen eine permanente Bevölkerungsexplosion durch, auf die unausweichlich Krieg und totaler Zusammenbruch folgen. Wenn sie je aus ihrem System herauskämen — Bury, sie haben eine Soldaten-Unterart, die die Sauronier harmlos wirken lässt. Aber verdammt, Sie haben sie ja gesehen.«
    Blaine tippte einige Daten in seinen Taschencomputer ein, und ein anderes Bild erschien auf dem Wandschirm: die Zeitmaschinen-Plastik.
    »Die? Aber mein Split sagte, das seien...« Bury unterbrach sich, als er begriff. Dann lachte er: das Lachen eines Menschen, der nichts mehr zu verlieren hat. »Mein Split.«
    »Genau.« Der Senator lächelte schwach. »Ich kann nicht behaupten, daß wir Ihrem Split besonders trauen. Bury, selbst wenn nur die Minis durchkamen und sich ausbreiten, könnten wir ganze Welten verlieren. Sie vermehren sich wie die Bakterien. Der
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