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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Splits zu verdanken, überlegte Herb. Ohne sie würden wir immer noch kämpfen. Es gab noch genügend Welten, die dem Imperium nicht angehörten — die würde es immer geben —, aber im Sektor Trans-Kohlensack machte die Einigung gute Fortschritte, und es wurde eher palavert als gekämpft. Das wenigstens haben die Splits bewirkt.
    Ein Name erregte seine Aufmerksamkeit. Lord Roderick Blaine, Vorsitzender der Kaiserlichen Sonderkommission — Colvin warf einen Blick nach oben, wo das Schott nach dem Gefecht mit der MacArthur geflickt worden war. Blaines Prisenmannschaft hatte die Reparatur ausgeführt, und es war recht gute Arbeit. Er ist ein tüchtiger Mann, räumte Colvin widerstrebend ein. Aber Erbfolge ist trotzdem eine ganz blödsinnige Methode, Führer zu bestimmen. Allerdings, die Rebellendemokratie in New Chicago hat sich auch nicht bewahrt. Er widmete sich wieder dem Brief seiner Frau.
    Mylord Blaine hatte einen zweiten Erben bekommen, und Grace half in diesem Institut aus, das Lady Blaine gegründet hatte. Sein« Frau war begeistert, weil sie so oft Gelegenheit fand, mit Lady Sally zu sprechen, und einmal war sie auch auf den Landsitz eingeladen worden, um die Kinder kennenzulernen ...
    Der Brief ging in dieser Tonart weiter, und Colvin las ihn pflichtgemäß, aber es war verdammt anstrengend. Wurde sie denn nie müde werden, all den Tratsch über die Aristokraten weiterzugeben? In der Politik werden wir uns wohl nie einig sein, entschied er und warf dem Bild noch einen liebevollen Blick zu. Herrgott, wie du mir fehlst...
    Ein Gong hallte durch das Schiff, und Herb stopfte die Briefe in eine Lade. Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Morgen würde Kommodore Cargill zur Inspektion an Bord kommen. Herb rieb sich erwartungsvoll die Hände. Diesmal würde er den Imperialisten zeigen, wie ein Schiff geführt sein sollte. Wer am besten bei dieser Inspektion abschnitt, bekam zusätzlichen Urlaub, und er war entschlossen, seiner Mannschaft diese Belohnung zu sichern.
    Als er aufstand, blitzte ein kleiner, gelbweißer Lichtpunkt in der Aussichtsluke auf.
    Irgendwann einmal, dachte Herb, werden wir auch diese Sonne kennenlernen. Wir werden einen Weg finden, die Splits zu regieren — das Imperium hat so viele gescheite Leute auf das Problem angesetzt, daß wir bestimmt eine Lösung finden.
    Wie werden wir uns dann nennen? überlegte er. Imperium der Menschen und Splits? Er grinste und machte sich auf, sein Schiff zu inspizieren.
    Der Landsitz der Blaines war groß, und dichte Bäume überragten die Gärten, so daß ihre Augen vor der grellen Sonne geschützt waren. Ihr Quartier war sehr bequem, und die Vermittler hatten sich mit der Zeit auch an die immer anwesenden Infanterieposten gewöhnt. Ivan behandelte sie genauso, wie er seine eigenen Krieger behandelt hätte.
    Und es gab Arbeit für sie. Täglich hatten sie Besprechungen mit den Wissenschaftlern des Instituts, und die Vermittler konnten sich mit den Kindern der Blaines beschäftigen.
    Das älteste konnte ein paar Worteihrer Sprache sagen und so gut Gesten lesen wie ein junger Meister.
    Sie hatten ein angenehmes Leben, aber es war dennoch ein Leben in einem Käfig. In den Nächten schauten sie oft hinauf zu dem leuchtenden roten Auge und dem kleinen Splitter darin. Der Kohlensack war eine Silhouette, die den Himmel beherrschte. Sie glich einem Meister, der sich in einen Umhang gehüllt hatte, und der auf einem Auge blind war.
    »Ich habe Angst«, sagte Jock. »Um meine Familie, meine Zivilisation, meine Rasse, meine Welt.«
    »Das ist richtig, denke nur große Gedanken«, sagte Charlie. »Warum solltest du dem mächtiges Gehirn auf Kleinigkeiten verschwenden? Du verstehst...« Ihre Stimme und ihre Haltung veränderten sich und zeigten an, daß sie von ernsten Dingen sprechen würde. »Wir haben getan, was wir konnten. Dieses Institut von Sally ist ein trauriger Fehlschlag, aber wir bleiben hilfsbereit. Wir zeigen, wie freundlich und harmlos und ehrlich wir sind. Und all die Zeit hält die Blockade und erfüllt ihren Zweck. Es gibt keine Lücke darin.«
    »Doch«, sagte Jock. »Kein Mensch scheint bedacht zu haben, daß die Meister das Imperium auch durch den normalen Raum erreichen könnten.«
    »Es gibt keine Lücke«, wiederholte Charlie. Eine Armbewegung verlieh der Feststellung Nachdruck. »Kein Durchbruch vor dem nächsten Zyklus. Verflucht' Wer könnte eine neue Narrensonde bauen, bevor die Hungersnöte beginnen? Und wohin sollten sie sie schicken?
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