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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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die Mac Arthur anzupassen, bis er ein solches Flickwerk von improvisierten und adaptierten Teilen zustande gebracht hatte, dass die Konstrukteure das Schiff nicht mehr wiedererkannt hätten. Die Brückenoffiziere arbeiteten rund um die Uhr, denn sie mussten versuchen, all die Veränderungen dem Hauptcomputer des Schiffs verständlich zu machen.
    Zwischen Cargill und Sinclair kam es beinahe zu Handgreiflichkeiten wegen einiger Improvisationen, wobei Sinclair darauf beharrte, das Wichtigste sei es, das Schiff raumtüchtig zu machen, während der Erste Offizier sich beklagte, dass nur Gott selbst noch wüsste, was mit dem Schiff alles angestellt worden sei.
    »Hach, so ’ne Gotteslästerung möcht’ ich nich’ gehört haben«, knurrte Sinclair gerade, als Rod in Hörweite kam. »Isses nich’ genug, wenn ich klar hab, was wer gemacht haben?«
    »Nein, außer Sie wollen auch Koch spielen, Sie größenwahnsinniger Klempner! Heute früh konnte der Offizierskoch keinen Kaffee machen, weil einer von euch bastelwütigen Räubern den Mikrowellenkocher mitgehen hat lassen. Aber bei Gott, das werdet ihr zurückbringen …«
    »Och ja, wir werden’s aus dem Dreiertank rausreißen, sobald Sie mir Ersatzteile für die Pumpe besorgen, die’s augenblicklich ersetzt. Was machen Se sich unglücklich, Mann?
    Das Schiff kann wieder kämpfen. Is’ da Kaffee wichtiger?«
    Cargill holte tief Luft und fing von neuem an, mit einer Geduld, die man kleinen Kindern oder Schwachsinnigen gegenüber aufbringt: »Das Schiff kann kämpfen. Gut, aber nur, bis jemand ein Loch reinschießt. Dann muss es wieder instand gesetzt werden. Nehmen wir an, ich hätte das hier zu reparieren«, sagte er und legte eine Hand auf etwas, das Rod als einen Luftkonverter zu erkennen glaubte. »Das verdammte Ding sieht bereits jetzt halb geschmolzen aus. Woher soll ich im Ernstfall wissen, ob es beschädigt ist, oder was daran beschädigt ist? Angenommen …«
    »Höh, Mann, nu’ regen Se sich man nich auf …«
    »Hören Sie mit dem Blödsinn auf! Sie reden ganz normal, wenn Sie nicht aufpassen!«
    »Das ist nicht wahr!«
    In diesem Augenblick hielt Rod es für ratsam, in Erscheinung zu treten. Er schickte den Ersten Maschinisten an sein Ende des Schiffs und Cargill nach vorn. Die Differenzen zwischen den beiden waren kaum beizulegen, bevor die Mac Arthur nicht in den Werften von Neuschottland gründlich überholt werden konnte.
    Blaine verbrachte auf Anweisung des Schiffsarztes eine Nacht in der Krankenstation.
    Als er das Lazarett verließ, war sein Arm in einem gewaltigen, gepolsterten Starrverband stillgelegt. Das Ding kam ihm wie ein an der Brust angewachsener Polster vor. Die nächsten paar Tage war er recht reizbar und misstrauisch, doch er ertappte niemanden, der in seiner Hörweite zu lachen gewagt hätte. Am dritten Tag, nachdem er sein neues Kommando übernommen hatte, hielt Blaine eine Schiffsinspektion ab. Alle Arbeiten wurden gestoppt, das Schiff wurde in Rotation versetzt, und dann gingen Blaine und Cargill los.
    Rod war versucht, seine noch frischen Erfahrungen als verantwortlicher Offizier der Mac Arthur auszunützen. Er kannte all die Stellen, wo ein aufsichthabender Offizier Schlampereien durchgehen lassen mochte. Dies war jedoch seine allererste Inspektion, das Schiff nur provisorisch instand gesetzt, und Cargill war zudem ein zu guter Offizier, um etwas zu übersehen, was behoben werden konnte. So machte Blaine mehr einen gemütlichen Rundgang, überprüfte die wichtigen Geräte, ließ sich aber ansonsten von Cargill führen. Dabei nahm er sich vor, dies nicht zu einem Präzedenzfall werden zu lassen. Sobald mehr Zeit zur Verfügung stand, würde er sich jeden Winkel genau ansehen.
     
    Eine volle Kompanie Flotteninfanterie bewachte den Raumhafen von New Chicago. Seit der Langston-Feldgenerator der Stadt eingenommen war, hatte es keine neuen Kampfhandlungen mehr gegeben. Tatsächlich schien ein Großteil der Bevölkerung die Kaiserlichen Streitkräfte mit einer Art erschöpfter Erleichterung zu begrüßen, die überzeugender war als Paraden und Hurrageschrei. Die Revolte von New Chicago hatte das Imperium vollkommen überrumpelt; ein Wiederaufflammen sollte niemanden mehr überraschen.
    Deshalb marschierten Infanteriepatrouillen über den Raumhafen und bewachten die kaiserlichen Schiffe. Als Sally Fowler mit ihren Dienern durch den heißen Sonnenschein zum Fährboot ging, spürte sie die Blicke der Männer im Rücken. Es kümmerte sie
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