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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Commander.«
    »Guten Morgen, Sir.«
    »Nun ja. Ich glaube, ich habe Sie nicht mehr gesehen, seit ich das letzte mal Crucis Court besuchte. Wie geht’s dem Marquis?«
    »Gut – jedenfalls als ich zuletzt daheim war, Sir.«
    Der Admiral nickte und setzte die kritische Musterung Blaines fort. Er hat sich überhaupt nicht geändert, dachte Rod. Ein unerhört tüchtiger Mann, der eine Neigung zur Korpulenz durch Gymnastik bei hoher Schwere bekämpfte. Die Flotte setzte Plechanov ein, wenn harte Gefechte erwartet wurden. Er war keiner, der einem unzuverlässigen Offizier mit Nachsicht begegnete; in den Mannschaftsräumen ging sogar das Gerücht um, dass er dem Kronprinzen – und jetzigen Kaiser – eine Abreibung mit einem Ballschläger hatte verabreichen lassen, als Seine Hoheit als Kadett auf der Plataea diente.
    »Ich habe Ihren Bericht hier, Blaine. Sie mussten sich zum Feldgenerator der Rebellen durchkämpfen. Sie haben eine Kompanie Flotteninfanteristen verloren.«
    »Ja, Sir.« Fanatische Rebellenwachen hatten die Generatorstation wütend verteidigt.
    Der Kampf war überaus hart gewesen.
    »Und was zum Teufel hatten Sie in einer Bodenaktion verloren?« erkundigte sich der Admiral. »Cziller gab Ihnen diesen aufgebrachten Kreuzer, damit Sie unseren Truppentransporter eskortieren. Hatten Sie Befehl, mit den Booten zu landen?«
    »Nein, Sir.«
    »Vermutlich sind Sie der Ansicht, die Aristokratie habe sich der Flottendisziplin nicht zu fügen?«
    »Natürlich glaube ich das nicht, Sir.«
    Plechanov hörte ihm gar nicht zu. »Und dann dieses Abkommen, das Sie mit dem Rebellenführer geschlossen haben. Wie hieß er?« Plechanov warf einen Blick in seine Akten. »Stone. Jonas Stone. Garantierung der persönlichen Amnestie und Rückerstattung des Eigentums. Verdammt, glauben Sie vielleicht, jeder Flottenoffizier könnte nach Gutdünken rebellierenden Bürgern solche Versprechungen machen? Oder haben Sie etwa irgendeinen diplomatischen Auftrag, von dem ich nichts weiß, Commander?«
    »Nein, Sir.« Rod presste die Lippen hart zusammen. Er hätte losbrüllen mögen, aber das kam natürlich nicht in Frage. Zur Hölle mit der edlen Tradition dieser Scheiß-Flotte, dachte er. Ich hab den verdammten Krieg gewonnen.
    »Aber Sie haben sicher eine Begründung für Ihr Verhalten?« wollte der Admiral wissen.
    »Ja, Sir.«
    »Also?« Rod spürte, wie sich beim Sprechen seine Kehle verengte. »Sir, als Kommandant des Prisenschiffs Defiant erhielt ich einen Funkspruch von der Rebellenstadt. Zu diesem Zeitpunkt war das Langston-Feld der Stadt intakt, Kapitän Cziller an Bord der Mac Arthur war in einen Kampf mit den Verteidigungssatelliten verwickelt, und die Hauptmacht der Flotte war durch die Rebellenschiffe gebunden. Die Nachricht war von einem Rebellenführer unterzeichnet. Mr. Stone versprach, den Kaiserlichen Streitkräften Einlass in die Stadt zu ermöglichen, wenn ihm Straffreiheit und Rückerstattung seines Eigentums garantiert würde. Er stellte eine Frist von einer Stunde und bestand auf einem Mitglied der Aristokratie als Bürgen. Wenn sein Angebot ehrlich gemeint war, würde der Krieg zu Ende sein, sobald die Infanterie den Feldgenerator der Stadt besetzt hatte. Da keine Möglichkeit bestand, höheren Ortes um Anweisungen zu ersuchen, führte ich die Landung der Truppen selbst und gab Mr. Stone mein persönliches Ehrenwort.«
    Plechanov runzelte die Stirn. »Ihr Wort. Als Lord Blaine. Nicht als Offizier der Flotte.«
    »Auf etwas anderes wäre er nicht eingegangen, Admiral.«
    »Ich verstehe.« Plechanov war sehr nachdenklich geworden. Wenn er Blaines Wort nicht anerkannte, wäre Rod erledigt, in der Flotte, in der Regierung, überall.
    Andererseits würde dann das Oberhaus von Admiral Plechanov eine Erklärung fordern.
    »Was brachte Sie zu der Annahme, dass sein Angebot vertrauenswürdig wäre?«
    »Sir, es war im kaiserlichen Code abgefasst und war von einem Offizier des Flottennachrichtendienstes gegengezeichnet.«
    »Sie haben also Ihr Schiff aufs Spiel gesetzt für …«
    »Für die Chance, den Krieg zu beenden, ohne dass der Planet vernichtet werden muss.
    Jawohl, Sir. Ich könnte auch noch darauf hinweisen, dass in Mr. Stones Nachricht das Gefangenenlager der Stadt beschrieben wurde, in dem die kaiserlichen Offiziere und Bürger interniert waren.« »Ja, ja.« Plechanov hob die Hände in einer abrupten, ärgerlichen Geste. »Schon gut. Ich habe nichts übrig für Verräter, selbst nicht für einen, der uns hilft.
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