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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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hingerichtet werden sollte. Bevor man ihn wegbrachte, Schloss er jedoch eine Wette mit dem König ab: binnen eines Jahres würde er dem Lieblingspferd des Königs das Singen beibringen.« »Ja?« Sally war verwirrt und musterte Charlie besorgt. Das Split schien ganz in Ordnung zu sein, aber Dr. Horvath hatte gesagt, dass er sich um das psychische Wohlbefinden der Fremden.
    Sorgen mache …
    »Die anderen Gefangenen sahen zu, wie der Dieb dem Pferd immer wieder vorsang, und sie lachten ihn aus. ›Es wird dir nicht gelingen‹, sagten sie zu ihm. ›Niemand kann das.‹ Der Dieb aber antwortete ihnen: ›Ich habe ein Jahr Zeit, und wer weiß, was da alles geschehen kann. Der König könnte sterben. Das Pferd könnte sterben. Ich könnte sterben. Und vielleicht lernt das Pferd doch singen.‹«
    Die Menschen lachten höflich. »Ich habe die Geschichte nicht gut erzählt«, sagte Charlie. »Aber sie sollte gar nicht komisch klingen. Diese Geschichte erst hat mich gelehrt, wie fremd ihr uns seid.«
    Verlegenes Schweigen entstand. Als der Lift hielt, fragte Jock: »Wie geht es mit eurem Institut voran?«
    »Bestens. Wir haben schon einige der wichtigsten Leute herkommen lassen, beziehungsweise ihre Mitarbeit zugesagt bekommen.« Sally lachte verlegen. »Ich muss das alles rasch organisieren : Rod will mich nach der Hochzeit nicht an das Institut denken lassen. Ihr kommt doch, nicht?«
    Die Vermittler zuckten die Achseln. Einer warf einen Blick auf die Wachposten. »Wir würden uns freuen, wenn man uns teilzunehmen gestattet«, antwortete Jock. »Aber wir haben keine Geschenke für euch. Es ist kein Braunes da, das welche anfertigen könnte.«
    »Wir werden wohl ohne auskommen«, sagte Rod. Die Lifttür war bereits offen, aber sie warteten, bis zwei der Infanteristen den Korridor überprüft hatten.
    »Ich bin euch dankbar, dass ihr mir erlaubt habt, Admiral Kutuzov zu sprechen«, sagte Jock. »Ich habe darauf gewartet, seit unser Kontaktschiff bei der Mac Arthur eintraf.«
    Rod warf den Splits einen verwunderten Blick zu. Jocks Gespräch mit Kutuzov war kurz gewesen, und eine der wichtigsten Fragen, die das Split gestellt hatte, lautete: »Mögen Sie Tee mit Zitrone?«
    Sie sind so kultiviert und freundlich, und deshalb werden sie die paar Jahre, die ihnen noch bleiben, unter Bewachung verbringen müssen, während das Informationsministerium sie und ihre Rasse anschwärzt. Wir haben sogar einen Schriftsteller angeheuert, der ein Drama über die letzten Stunden meiner Kadetten schreiben soll.
    »Es war wenig genug«, sagte Rod. »Wir …«
    »Ja. Ihr könnt uns nicht nach Hause lassen.« Charlies Stimme verwandelte sich in die eines jungen neuschottischen Burschen. »Wir wissen ’n bisschen zu viel über die Menschen, als für uns gut is’.« Sie gab den Infanteriewachen mit einer Geste zu verstehen, dass sie gehen wollte. Zwei Soldaten traten in den Gang hinaus, und die Splits folgten. Die übrigen Wachen schlössen auf, und so marschierte die Gruppe den Gang entlang bis zum Quartier der Splits.
    Die Lifttür schloss sich lautlos.

 
Epilog
     
    Die Defiant schwebte irgendwo am äußeren Rand des Murcheson-Systems bewegungslos im Weltraum. Andere Schiffe umgaben sie in Gefechtsformation, und steuerbords hing in einiger Entfernung die Lenin wie ein riesiges, schwarzes Ei.
    Zumindest die Hälfte des Verbandes war zu jeder Zeit einsatzbereit, und weiter innen in der roten Holle des Auges kreisten andere Schiffe und warteten. Die Defiant hatte erst vor kurzem ihren Turnusdienst bei der Großen-Narren-Schwadron abgeleistet.
    Der Ausdruck war beinahe offiziell geworden Die Leute gebrauchten eine Menge Split-Ausdrücke. Wenn ein Mann beim Pokern gewann, rief er oft: »Fjunch(klick)!« Obwohl, so überlegte Kapitän Herb Colvin, die meisten von uns nie ein Split gesehen haben. Wir bekommen ja kaum ihre Schiffe zu Gesicht: hilflose Ziele nach dem Übergang.
    Ein paar schafften es, aus dem Auge herauszukommen, aber davon war noch jedes so schwer beschädigt, dass es kaum mehr raumtauglich genannt werden konnte. Es blieb immer genügend Zeit, die Schiffe außerhalb des Auges zu warnen, dass wieder Splits unterwegs waren – wenn das Auge sie nicht schon umgebracht hatte.
    Die letzten paar Schiffe waren im Narrenpunkt mit Anfangsgeschwindigkeiten bis zu tausend Kilometer pro Sekunde aufgetaucht. Wie zum Teufel gelang es den Splits, mit solchen Geschwindigkeiten den Übergangspunkt zu treffen? Die Schiffe innerhalb des Auges
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