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Der Sohn des Kometen

Der Sohn des Kometen

Titel: Der Sohn des Kometen
Autoren: Hugh Walker
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Beine und fluchte erneut in unverständlicher Weise. Das Öl der Lampe war ausgelaufen, und der Boden des Korridors und das Wams des Mannes loderten auf. Die Furcht vor dem Feuer war größer als die vor einem Angriff seines Opfers. Während er versuchte, das Feuer an seinem Wams zu löschen, entglitt das Schwert seiner Hand. Bevor er sich bücken konnte, sprang Mythor durch das Feuer, das über die ganze Breite des Korridors brannte, und stieß den Angreifer zur Seite. Dann hatte er die Klinge in der Faust und stach zu, bevor der andere auf die Beine kommen konnte.
    Der fiel mit einem lautlosen Schrei auf den Lippen und war bereits tot, als Mythor die Klinge wieder aus dem Körper riss .
    Heftig atmend sah er sich um. Der Korridor war taghell erleuchtet. Der Angreifer schien allein gewesen zu sein.
    Wieder ein Meuchelmörder, den Zohmer Felzt ihm schickte, dachte Mythor grimmig. Und er wusste, er würde nicht immer so viel Glück haben.
    Aber als er den Mann näher betrachtete, sah er, dass es kein Tainnianer war, wie er sie bisher in Elvinon gesehen hatte. Der Umhang mochte den flüchtigen Beobachter täuschen, doch darunter trug er Wams und Rock aus Fellen. Sein Gesicht war von einer grimmigen Wildheit gezeichnet, soweit es unter dem dicht wucherndem Bart zu erkennen war. In seinen gebrochenen Augen war ein dunkler Schatten, der wie eine schwarze Flamme wogte und schließlich erlosch.
    Mythor schauderte. Aber dann war nichts Dämonisches mehr an dem Toten. Es war wohl das flackernde Feuer, das nun langsam niederbrannte, das ihm Gespenster vorgaukelte.
    Obwohl das Feuer den ganzen Korridor entlang und sein heller Schein wohl auch noch weit um die Krümmung zu sehen sein müsste, erschien keine von den Wachen, die gewöhnlich vor Nyalas Gemächern standen.
    Vorsichtig schritt Mythor den Korridor entlang, das Schwert halb erhoben, zum Stoß bereit. Als er um die Krümmung kam, sah er, dass Nyalas Tür unbewacht war. Und im gleichen Augenblick hörte er wieder den erstickten Laut.
    Er beschleunigte den Schritt, verhielt an der Tür und lauschte.
    Als er sein Keuchen unterdrückte, vernahm er leise Stimmen, die eigenartig klangen. Es waren männliche Stimmen. Er verstand nicht, was sie sprachen, so fremdartig klang ihr Dialekt.
    Er widerstand dem Drang, die Tür aufzureißen und hineinzustürmen. Er wusste nicht, wie viele sie waren.
    Das Feuer war fast niedergebrannt und der Korridor dunkel.
    Unentschlossen horchte er. Dann vernahm er wieder das erstickte Stöhnen, und diesmal wusste er, dass es Nyalas Stimme war. Gleichzeitig näherten sich Schritte der Tür.
    Mythor wich zurück in die Dunkelheit des Korridors gegenüber. Eine Stimme sagte etwas halblaut. Dann wurde die Tür vorsichtig geöffnet, und ein bärtiges Gesicht starrte heraus. Wie der Tote im Korridor trug der Mann Fellkleider. Er hatte eine Axt im Gürtel, aber einen Dolch in der Faust.
    Er entdeckte Mythor nicht sofort, da seine Augen sich erst an die Dunkelheit gewöhnen müssten. Aber Mythor sah hinter ihm deutlich ein Bild, das ihn keinen Augenblick zögern ließ.
    Nyala stand zwischen zweien dieser fremdartigen Krieger. Sie wehrte sich, als die beiden sie auf die Tür zuschoben, doch ihre Hände waren gefesselt, und ein Tuch vor dem Mund hinderte sie am Schreien.
    Mythor sprang mit vorgestreckter Klinge auf den ersten zu, und der Mann an der Tür starb, bevor er seinen Gegner wahrgenommen hatte. Mythor stieß ihn mit der Klinge zur Seite und schob sich durch den Eingang. Bevor er die Tür schließen konnte, kamen ihm drei dieser fellgekleideten Männer entgegen. Sie hatten ihre Waffen bereits in den Fäusten, Äxte und Schwerter. Und ein vierter winkte den beiden mit der gefangenen Nyala, aus Mythors Reichweite zu gehen.
    Nyala blickte ihm mit Wut und Verzweiflung entgegen und versuchte sich von ihren Gegnern loszureißen. Aber einer nahm sie an dem langen Zopf dunklen Haares und riss sie zu Boden. Ihr rotes weites Gewand behinderte sie.
    Mythor sprang ihr zu Hilfe, doch er erreichte sie nicht. Zwei der Krieger versperrten ihm den Weg. Einer nur für einen Augenblick, weil er Mythors Geschwindigkeit unterschätzte und nicht mehr zum Parieren kam. Der zweite warf sich heulend auf ihn, und Mythor taumelte unter dem Aufprall zurück und ging zu Boden. Die Axt des Mannes schlug neben seinem Kopf klirrend auf den Stein. Mythor rammte seine Knie hoch und kippte den Gegner über sich hinweg. Als er auf die Beine kam, sah er aus den Augenwinkeln die
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