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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt
Autoren: Martin Compart
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in den Ausguss und zündete sie an. Die Negative rauchten und knisterten. Jans und Kapell schauten ihm zu.
    “Das war ein verdammt hartes Stück Arbeit”, knurrte Wilcke. “Jetzt können Neuhaus und Veighans wieder ruhig schlafen. Die Bombe ist entschärft. Und ich werde einen schönen Urlaub machen,” Nur qualmende Asche blieb übrig. Wilcke öffnete die Hängeschränke, stöberte herum, bis er eine Flasche Genever fand. Mit einem Glas in der Hand machte er es sich auf der Sitzgruppe gemütlich. Er goss sich einen satten Schluck in den Schlund. Kapell schaute ihn wütend an.
    “Wenn du noch nach Dortmund fahren willst, solltest du dich mit Alkohol zurückhalten.”
    Wilcke winkte ab. “Ich kann was vertragen. Kümmer dich um deinen eigenen Dreck. Oder braucht ihr mich bei Gill?”
    “Bestimmt nicht. Wer braucht dich überhaupt noch?”
    Wilcke lachte nur, zog seine Pistole und legte sie neben sich. “Kommt bloß nicht auf dumme Gedanken.”
    Jans stieß Kapell an. “Unterhalten wir uns endlich mit Gill und bringen es hinter uns.” Sie gingen zur Kellertür.
     
    VILLA: ALEXA. Alexa fuhr auf die Villa zu, als ihr Tank und sein Fahrer entgegenkamen. Tank musterte Alexa kurz und misstrauisch. Sie beschleunigte und fuhr an der Villa vorbei, hielt erst an, als sie Tanks Rücklichter nicht mehr sehen konnte. Sie schaltete das Licht aus und beobachtete das freie Feld hinter sich. Jetzt kam Tanks Wagen aus der Kurve des Wäldchens. Der Wagen fuhr zügig zur wenige Kilometer entfernten Autobahn. Bald waren die Scheinwerfer nicht mehr zu sehen.
    Sie wartete zehn Minuten, um sicher zu sein, dass der Wagen nicht gewendet hatte und zurückfuhr. Alexa stieg aus und ging zu Fuß zu dem Gebäude. Sie sah Wilckes Opel in der Auffahrt stehen. Daneben ein Mercedes mit Dortmunder Nummernschild - und ein Citroën. Sie waren also mindestens zu dritt, Wilcke und seine Kumpane. Sie entsicherte ihre Smith & Wesson und bewegte sich auf das Haus zu. Licht fiel aus einem Fenster im Erdgeschoss. Sie schob sich zwischen einem kahlen Strauch und die Hauswand und rückte näher an das Fenster. Vorsichtig spähte sie hinein. Wilcke fläzte sich auf einer Sitzgruppe und hatte eine Flasche vor sich, der er heftig zusprach. Sie konnte nicht hören, dass er vor sich hinfluchte. Alexa versuchte die anderen zu erspähen. Aber bis auf Wilcke war niemand in der Halle mit den altertümlichen Computern. Lautlos glitt sie zurück und ging zur Haupttür. Sie war selbst überrascht, dass sie nicht verschlossen war.
     
    VILLA: GILL. Es platschte, als Gill auf den Boden sprang. Das Wasser hatte sich gesammelt und nur geringe Abflussmöglichkeit. Er fegte das Funkgerät vom Tisch und schob das Möbel neben die Hochspannungskabel. Mit beiden Händen griff er einen Kabelstrang und prüfte seinen Widerstand. Zeit und geringe Wartung hatten ihre Spuren hinterlassen. Gill hätte das Kabel mit einem harten Ruck herausreißen können. Er prüfte die Kabelschelle an der Decke, wo die Hochspannungsleitung in den oberen Stock führte. Die Schelle war rostig; es war ein Wunder, dass das Stromsystem nicht längst zusammengebrochen war. Er drehte die Glühbirne aus der Deckenbeleuchtung, und es wurde pechschwarz. Er wartete ruhig ab und lauschte in die Dunkelheit hinein. Tür und Wände waren zu dick. Er konnte nicht hören, was außerhalb des Raumes vor sich ging.
    Aber er brauchte nicht lange zu warten. Der Schlüssel der schweren Tür wurde umgedreht. Er hörte Jans auf Flämisch fluchen, als er gegen die Tür drückte, die von Gills Hemd blockiert wurde. Das Wasser floss aus dem Funkraum in den Kellerflur.
    “Ist kein Licht da drinnen”, fragte Kapell. “Kommen Sie vor, Gill, und keinen Blödsinn. Ich habe eine entsicherte Pistole in der Hand.”
    “Wasser. Hier kommt irgendwo Wasser her.” Endlich hatte Jans die Tür aufgedrückt und trat in den Raum. Kapell folgte ihm vorsichtig und sprang sofort aus dem Lichtkreis, den die Kellerbeleuchtung in den Raum warf.
    “Das ist ja alles klatschnass...”
    In diesem Moment riss Gill das Kabel von der Wand und ließ es auf den feuchten Fußboden fallen. Violette Blitze zuckten zischend durch die Dunkelheit. Das Wasser leitete den Starkstrom durch lederne Schuhsohlen in Kapell und Jans. Sie schrieen.
    Dann ging im Flur das Licht aus. Die Sicherungen waren herausgeflogen, die Stromzufuhr des Gebäudes gesperrt. Der Geruch verbrannten Fleisches biss Gill in die Nase. Er warf einen Radiergummi in den Raum, hörte es
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