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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt
Autoren: Garth Nix
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Öffentlichkeit. Nur wenn sie mit ihren Meistern allein waren.
    „Adras ist anders“, sagte Tal schnell. Die Frox, die entkommen waren, erstatteten jetzt möglicherweise schon jemandem Bericht. Sie mussten sich beeilen.
    „Adras, bitte nimm meine Mutter vorsichtig auf“, sagte er. „Ihr Name ist Graile. Du musst sie beschützen, wie du mich beschützen würdest.“
    „Verstanden“, donnerte Adras. Er beugte sich über das Bett und nahm sowohl Graile als auch ihren Geistschatten auf den Arm, der im letzten Moment auf ihren Bauch sprang. In gesundem Zustand war die Eule beinahe so groß wie Tal. Doch jetzt war sie auf ein Drittel ihrer Größe geschrumpft.
    „Wohin gehen wir?“, fragte Graile flüsternd. „Wie hast du mich aufgeweckt?“
    „Du bist mit Wasserspinnen-Serum vergiftet worden“, erklärte Tal knapp, als er auf dem Weg nach draußen vorausging. „Ich habe von… Ebbitt… ein Gegengift bekommen… ähm… ich erkläre dir das… das heißt…“
    Ein Geräusch vor der Eingangstür rettete ihn. Er hörte Schritte.
    Tal hob seinen Sonnenstein. All seine Aufregung und die Angst um seine Mutter flossen hinein. Der Stein nahm den kraftvollen Fluss auf und verlor sofort seine Tarnung.
    Violettes Licht erfüllte den Raum und Graile stieß einen erschrockenen Schrei aus.
    „Violett!“
    Tal fluchte.
    Jemand versuchte, die Tür zu öffnen.
    „Zurück!“, flüsterte Tal. Sie zogen sich schnell zurück. Tal blieb an der Tür zum Sonnenzimmer stehen und ließ sie einen Spalt breit offen. Sein Sonnenstein war jetzt mit einem unbändigen violetten Leuchten bereit. Wieder einmal wusste Tal keinen besonderen Licht-Zauberspruch. Er verspürte nur violetten Zorn, den er in dem Sonnenstein sammelte.
    Die äußere Tür ging auf. Zwei Gardisten schlichen herein. Ihre Schwerter und Sonnensteine waren in Bereitschaft.
    Hinter ihnen war Sushin. Sein gewaltiger Körper füllte den Türrahmen aus. Er trug für alle sichtbar die Robe eines Violetten Schattenlords und hatte jetzt noch mehr Sonnensteine an seinen Händen und den Kleidern als jemals zuvor.
    Tal wartete nicht. Er richtete all seinen Hass durch den Sonnenstein auf die drei Erwählten.
    Ein furchtbarer Strahl aus tief violettem Licht schoss durch den Raum. Er riss Möbel in Stücke, traf die Wachen und schleuderte sie in den Korridor hinaus.
    Der Strahl stieß Sushin um. Seine Sonnensteine blitzten, als sie den Druck aufnahmen. Doch bevor Tal den nächsten Strahl abfeuern konnte, warf Sushin etwas auf ihn. Eine Kugel, vielleicht von der Größe einer Saftfrucht.
    Sie traf Tal an der Brust und zerplatzte, genau wie eine Saftfrucht. Wasser spritzte Tal ins Gesicht und tropfte an seinem Kinn herunter. Aber das Wasser war mit etwas versetzt, das ebenso furchtbar wie bekannt roch. Einen Moment lang konnte Tal es nicht identifizieren. Dann fiel es ihm ein.
    Es war Wasserspinnen-Gift!
    Eine Sekunde später spürte Tal, wie das Gift durch seine Adern floss. Vielleicht geschah es langsamer, als es durch einen Spinnenbiss geschehen würde, doch er würde sicher in weniger als einer Minute bewusstlos werden.
    Er schlug die Tür zu und stolperte zurück. Adras legte Graile auf das Bett zurück. Der große Geistschatten gähnte bereits.
    „Mutter!“, sagte Tal. Er musste sich zwingen, diese Worte in der Dunkelheit zu sagen, die sich bereits in seinem Kopf ausbreitete. „Du musst so tun, als wärst du noch immer krank. Wenn du kannst, geh hinunter zu den Untervolk-Ebenen. Sag den Eiscarls, dass du Tals Mutter bist. Sag ihnen, dass sie dich zu Milla bringen sollen, wenn sie noch lebt. Sag ihr, dass Lokar frei ist. Nimm die violette Hälfte…“
    Er versuchte, den Sonnenstein von seinem Finger zu streifen, doch es war bereits zu spät. Der Ring saß zu fest und Tal hatte keine Kraft mehr in den Fingern. Dann fiel ihm das letzte Röhrchen mit dem Gegengift ein, das noch immer in sein Hemd geknotet war.
    Seine schwächer werdenden Finger machten sich an dem Knoten zu schaffen.
    Er hatte ihn beinahe gelöst, als Dunkelheit über ihn hereinbrach.

 
GLOSSAR
     
     
     
    Aenir
    Eine Geistwelt, in die die → Erwählten mit Hilfe von Lichtmagie eintreten können. In Aenir leben allerhand Kreaturen und Bestien. Die Erwählten betreten Aenir am → Tag des Aufstiegs, um Bestien zu fangen und dann als → Geistschatten mit zurück zu ihrem → Schloss zu nehmen.
     
    Arla
    Eine → Schildmutter, die mit einer Gruppe von → Schildjungfrauen im Dienst der obersten →
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