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Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze

Titel: Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze
Autoren: Garth Nix
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alles?“, fragte Tal. Er konnte nicht glauben, dass es so einfach war. „Ich könnte dir alles beibringen, wenn du wolltest.“
    „Nein, das ist nicht alles!“, rief Crow. „Wir haben eine ganze Menge Sonnensteine versteckt und wenn wir erst einmal wissen, wie man damit umgeht, werden die Fatalisten zu uns stoßen. Wir werden die Sonnensteine dazu benutzen, die Geistschatten zu überwältigen, die die wichtigsten Erwählten beschützen, während sie in Aenir sind. Wenn wir die Körper einmal als Geiseln haben, können wir den Erwählten diktieren, was wir wollen.“
    „Aber was ist mit Sushin und dem Schleier?“, fragte Tal. „Crow, unsere ganze Welt ist in Gefahr! Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um uns gegenseitig zu bekämpfen.“
    „Es ist niemals der richtige Zeitpunkt, um auf die Erwählten zu hören“, flüsterte Crow eher zu sich selbst. Sein Messer blitzte in seiner Hand auf und war nur einen Sekundenbruchteil später in der Luft und flog auf Tal zu.
    Es blieb in einem Funkenregen hinter Tal in der Wand stecken.
    Tal feuerte instinktiv einen Roten Strahl der Zerstörung ab.
    Crow duckte sich weg, als der Strahl in den Stein über ihm einschlug und Steinsplitter fliegen ließ. Einer davon schnitt dem Jungen ins Gesicht und hinterließ eine Blutspur auf seiner Wange.
    Crow schrie auf und sprang auf Tal zu. Im gleichen Augenblick sprang Adras vor. Er war nicht stark genug, um viel ausrichten zu können, streckte jedoch eines seiner wolkigen Beine aus und ließ Crow darüber stolpern.
    Unglücklicherweise fiel er geradewegs in Tal. Die beiden Jungen rollten tretend und boxend auf dem Boden umher. Adras schaffte es, einen Schattenarm auszustrecken und ihn lange genug um Crows Hals zu legen, um ihn wegzuziehen. Als sie sich wieder trennten, schnappte Tal sich den Beutel, in dem der Schlüsselstein steckte.
    Adras konnte Crow nicht länger festhalten. Er drückte den Geistschatten weg und holte sich sein Messer wieder.
    Die beiden Jungen standen sich jetzt Auge in Auge gegenüber. Adras zog sich neben Tal zurück.
    „Bring mich nicht dazu, dich noch mehr zu verletzen“, sagte Crow. „Gib mir den Schlüsselstein.“
    „Nein“, sagte Tal. Er hob seinen Sonnenstein, in dem jetzt orangefarbenes Licht wirbelte. Tal hatte einen anderen Plan. Seine Wut hatte sich abgekühlt. Er wollte Crow nicht töten. Er würde orangefarbenes Licht benutzen, um den Jungen wegzustoßen.
    Crow hob sein Messer.
    Tal bereitete sich auf einen heftigen Schlag vor.
    Einen Moment lang bestand die leise Möglichkeit, dass beide Jungen nachgeben würden.
    Dann hörte Tal Stimmen von der Treppe hinter Crow. Die Stimmen der Freivölkler. Crow musste für diesen Ort ein Treffen vereinbart haben. Er musste von Anfang an geplant haben, Tal in den Rücken zu fallen.
    Tal ließ den orangefarbenen Strahl ab, geradewegs auf Crows Kopf zu.
    Crow hörte ebenfalls die Stimmen, doch die einzige, die er erkannte, war die von Tals Großonkel Ebbitt. Ebbitt war ein erfahrener Erwählter und sein Geistschatten war groß und stark. Er würde Tals Partei ergreifen, wenn er herausfand, was wirklich vor sich ging.
    Crow warf sein Messer.

 
KAPITEL VIERUNDDREISSIG
     
     
     
    Clovil kam als Erster oben an. Ferek, Inkie und Ebbitt waren ihm dicht auf den Fersen. Ebbitt sah Crows Rücken und rief gerade seinen Namen in dem Moment, als der orangefarbene Lichtstrahl direkt über ihnen einschlug.
    Der Strahl warf den Freivölkler-Jungen zurück, doch das war nicht alles. Er zerriss auch die Deckenstreben und den Türbalken. Fels splitterte und begann herunterzufallen – zuerst in kleinen Kieseln und dann als gewaltige Masse aus schweren Steinen.
    Tal sah, wie alles geschah. Er sah, wie Crow gegen Clovil katapultiert wurde. Er sah den älteren Freivölkler in plötzlicher Angst nach oben blicken, als das Dach einstürzte, und er hörte seinen Großonkel überrascht aufschreien.
    „Zurück! Lauft um euer Leben!“
    Dann wurde die Treppe vollständig unter der Flut stürzender Felsen begraben. Ein riesiges Stück der Decke fiel geradewegs vor Tal herunter und zerplatzte in winzige Splitter, die ihn an den Händen und im Gesicht verletzten. Noch mehr Felsen stürzten herunter und Staub wurde in großen Wolken aufgewirbelt.
    Trotz der Gefahr stürmte Tal nach vorn. Er konzentrierte sich auf seinen Sonnenstein, um eine Hand aus Licht zu schaffen, die das große Gewicht des Felsens heben konnte.
    Doch als sich die Hand bildete, ertönte ein
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