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Der Seelenleser

Der Seelenleser

Titel: Der Seelenleser
Autoren: Harper Paul
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Frauen‹ existieren. Das ist doch alles völlig verrückt. Schließlich schreibt er, dass BW komplett ausgeflippt und nicht mehr zu retten sei. Dass er von vorne anfangen müsse. Er bringt sie um.«
    » Er hat sie also wirklich getötet, und es war kein Selbstmord.«
    » Er hat ohne Unterbrechung angefangen, das Profil von Elise zusammenzutragen. Nur wenige Wochen später betritt auch Lore die Szene.«
    Fane war erstaunt darüber, mit welcher Effizienz sich Kroll unter Veras Klienten bedient hatte. Die Frauen waren bedauernswert einfache Opfer für ihn.
    » Sonst noch was?«, hakte er nach. Unter diesen Umständen war das eine makabre Frage.
    » So weit war ich gekommen, als du angerufen hast. Ich möchte nicht wissen, welchen Irrsinn Bücher und Kao inzwischen noch aus diesen Rechnern herausgeholt haben.«
    Fane schüttelte wieder den Kopf. Es war einfach zu viel.
    » Dieser Kerl war dicht dran«, sagte er. » Wer weiß schon, wie lange sie… das noch ausgehalten hätten.«
    Er warf einen Blick durch das Ankleidezimmer. Lore stand weiterhin in ihrem Bademantel im Licht des Badezimmers. Sie redete mit leiser Stimme mit Elise, die um die Ecke, außer Sicht, im Badezimmer war.
    Roma folgte seinem Blick, dann schaute sie ihn an. » Was machen wir jetzt?«
    » Wir werden ihn erst einmal hier hinausbringen«, sagte Fane. » Und zwar jetzt gleich.«
    » Sie kümmern sich darum… Und wie genau?« Lores Stimme wurde laut, ihre Unruhe war nicht zu verkennen. Lore hatte ihren Aufbruch gestoppt und verlangte, mehr Informationen zu bekommen.
    » Lore«, versuchte Fane sie zu beruhigen. » Sie müssen sich nicht darum kümmern. Das ist Teil meiner Aufgabe.«
    Lore rastete beinahe aus. » Hey, › Townsend‹«, blaffte sie, und das › Townsend‹ hatte eine spöttische Betonung, um ihn wissen zu lassen, dass sein verdammtes Pseudonym sie nicht wirklich beeindruckte. » Es geht hier um mein Leben. Und mein Leben ist wichtiger als Ihr Job. Ich möchte wissen, was Sie mit ihm anstellen werden. Ich möchte dieses irrsinnige Stückchen Unrat nie wieder vor mir sehen. Nie! Nach der ganzen… Hölle, durch die ich– wir…« Sie nickte zu Elise hinüber, die im Ankleidezimmer stand. » …durch die wir dank dieses Tieres gehen mussten. Ich glaube nicht, dass Sie irgendein Recht haben, mir nicht zu sagen, was Sie mit ihm anstellen werden, › Townsend‹!«
    Fane blickte zu Roma hinüber, deren hochgezogene Augenbraue ihm andeutete, dass Lore damit nicht ganz unrecht hatte. Und Fane wusste das auch selbst. Aber es war keine gute Idee, ihr so viel zu erzählen, wie sie wissen wollte, und er würde es auch nicht tun.
    » Sie wissen ja schon, dass wir ihn nicht an die Polizei übergeben können«, sagte Fane. » Daher muss es eine andere Lösung sein.«
    Lore erstarrte.
    Fane sagte mit möglichst monotoner Stimme: » Ich werde mich darum kümmern.«
    » Das ist alles?« Lore war beleidigt.
    » Sie müssen schon zwischen den Zeilen lesen«, sagte Fane trocken.
    Er hatte keine Zeit mehr für weiteres Theater.
    » Aber wie zum Teufel können wir wissen … ?«
    » Lore!« Elise war zu ihr getreten. Sie legte den Arm um Lore und zog sie sanft weg. » Na komm schon. Lass sie ihr Ding machen. Sie werden garantiert…«
    » Aber…«
    » Sie können es uns nicht sagen, Lore!«, sprach Elise ein Machtwort.
    Lore blitzte Elise an, und für ein paar Sekunden maßen sie einander mit Blicken. Dann riss sich Lore los und stürmte aus dem Raum.
    » Danke«, sagte Roma zu Elise. Fane hatte bereits die Tür geöffnet und half Kroll aus dem Stuhl.

Kapitel 45
    Um halb elf telefonierte Fane eilig mit Moretti: eine Frage, eine kurze Besprechung, dann präzise Anweisungen.
    Als Nächstes rief er Bücher an, weil er dringend noch eine Wanze von ihm brauchte.
    In der Zwischenzeit rief Roma Libby an, um ihr Bescheid zu sagen, dass sie und Fane zurück ins Überwachungsgebiet kämen. Sie bat Libby, ihr gesamtes Team aus der Nachbarschaft abzuziehen und auf weitere Anweisungen zu warten.
    Es war schon kurz nach elf, als Fane und Roma neben Büchers Kleinlaster parkten. Fane erhielt die Wanze von Bücher und wies ihn an, alle Empfangsgeräte außer dem in Fanes Mercedes auszustellen. Bücher kannte das schon. Was er und andere nicht sehen und hören konnten, dass wussten sie nicht… und sollten es auch besser nicht wissen.
    Nachdem Bücher und Libbys Überwachungsmannschaft komplett aus dem Sea-Cliff-Viertel abgezogen waren, fuhren Fane und Roma in die
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