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Der Seelenfänger

Titel: Der Seelenfänger
Autoren: Unbekannter Autor
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mir jemand so viel frisches Fleisch bietet, glaube ich alles.«
    Ein Vorübergehender ließ eines der Flugblätter fallen, und der Sergeant machte die Tür auf, um es zu holen. »Du erhältst weitere Informationen über die GOTTESGEMEINDE, wenn du diesen Bestellschein an DIE GOTTESGEMEINDE, Postfach 119, Los Altos, Calif. einschickst. Vielleicht möchtest du gleich eine Spende beilegen, darüber freuen wir uns besonders.«
    Als der Sergeant den Kopf hob, um aus dem Fenster zu sehen, war der schwarze Vorhang schon wieder verschwunden, die hölzerne Plattform war eingeklappt und die Türen geschlossen. Kurz darauf fuhr der Bus davon. Nur die Mädchen waren zurückgeblieben. Sie gingen die Straße hinunter, verteilten Flugblätter und schwenkten die Büchsen.
    Der Sergeant warf einen Blick auf die Uhr. »Es ist ja schon neun«, sagte er. »Kommen Sie, wir fahren zurück. Sechs Stunden in dieser Kiste sind mehr als genug.«
    »Wird gemacht, Sarge.« Tom hatte seinen Enthusiasmus wiedergefunden, aber sein Vorgesetzter blieb nachdenklich.
    »Ich glaube, wir werden diese Gottesfreunde morgen noch einmal aufsuchen müssen«, sagte der Sergeant. »Irgend etwas an denen gefällt mir nicht recht.«
Viertes Kapitel
Achtes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Zweites Kapitel
Fünftes Kapitel
Achtes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Zweites Kapitel
Sechstes Kapitel
Zehntes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel
Neunzehntes Kapitel

Viertes Kapitel
    »Glaubst du wirklich an Gott, Preacher?«
    Überrascht rollte sich Preacher herum und starrte Barbara an. Sie hatte sich aufgesetzt und lehnte entspannt in den seidenen Kissen. Das rotgoldene Licht der kleinen Laternen verlieh ihrer Haut einen weichen Elfenbeinschimmer. Er wartete, bis sie sich eine Zigarette angesteckt hatte, dann sagte er: »Du weißt doch, daß ich an Gott glaube.«
    »Manchmal bin ich mir gar nicht so sicher«, erwiderte sie. »Das Rauschgift, die Mädchen, die Art und Weise, wie du die Dinge behandelst, das wirkt alles so unproblematisch und frei. Verbietet das euer Gott nicht? Sind das nicht Sünden?«, »Das ist alles eine Frage der Interpretation«, sagte er. »Was im Geiste der Liebe getan wird, ist keine Sünde. Wer daran glaubt, daß uns Jesus erlöst hat, daß er unsere Schuld auf sich genommen hat, wer sich Gottes Gnade ganz überläßt, der ist frei von Sünde.«
    Behutsam berührte sie sein Gesicht, fuhr mit dem Zeigefinger von der Schläfe zum Kinn.
    »Du bist ein Rätsel für mich, eigenartig und schön«, sagte sie.
    »Danke, Barbara«, sagte er leise.
    »Wir sind lange nicht mehr zusammen gewesen«, sagte sie, »aber ich mußte oft an dich denken.«
    »Das ging mir nicht anders.« »Ich habe darüber nachgedacht, wie es wohl sein würde, wenn du zurückkommst. Ob du überhaupt zurückkommen würdest. Ob es noch so sein würde wie früher, als mein Vater noch lebte und ich die Verantwortung für das Haus Soong noch nicht hatte.«
    »Na und? Ist es anders gewesen?« Er beobachtete sie.
    Sie hob den Blick. »Ja und nein«, sagte sie.
    »Was hat sich denn geändert?«
    »Ich habe jetzt Zweifel. Früher war ich mir vollkommen sicher.«
    Er schwieg einen Moment. »Wegen des Geschäfts?« Sie nickte. »Ja. Ich frage mich, ob du wegen deiner Gefühle bei mir bist. Oder wegen der fünfhundert Dollar pro Platte.«
    »Was glaubst du denn?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte sie. »Sag du es mir, Preacher.«
    Er legte seine Hand zwischen ihre seidigen Schenkel und streichelte sie.
    »Ich bin gekommen, um dich zu lieben, Barbara. Daran hat sich nicht das geringste geändert.«
    Er spürte, wie sie feucht und heiß wurde, aber sie wehrte sich noch. »Und was ist mit den anderen? Bist du bei denen auch im Namen der Liebe?« fragte sie.
    Er sah ihr fest in die Augen. »Es gibt keinen anderen Grund, Barbara. Wir sind alle Kinder desselben Gottes und haben einander nichts außer Liebe zu geben.«
    Das Klingeln des Telefons klang befremdlich in diesem prächtigen Raum mit seinen chinesischen Seidentapeten und kostbaren Möbeln. Barbara nahm den Hörer ab, hörte einen Augenblick zu und antwortete dann auf chinesisch. Schließlich hielt sie die Sprechmuschel zu und sagte zu Preacher: »Wenn du für vierhundertfünfundzwanzig verkaufst, können wir heute nacht alles umsetzen.«
    Er dachte einen Augenblick nach.
    »Wenn du meinen Rat hören willst«, sagte sie, plötzlich ganz sachlich, »dann nimm das Angebot an. Fünfzig Platten sind eine Menge Stoff. Darauf sollte man
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