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Der schwarze Freitag (German Edition)

Der schwarze Freitag (German Edition)

Titel: Der schwarze Freitag (German Edition)
Autoren: Gerhard Damm
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Adlersuchsystem die Listen
erstellte.
    N achdem sie eine halbe Stunde neben mir gestanden und
zugesehen hatte, wusste sie, wie ich die Listen haben
wollte und Eva nahm das in ihre zehn Finger. Das geht ja
dreimal so schnell , dachte ich. Erst weit nach Mitternacht
schaltete sie den Laptop aus. „Ab ins Bett“, kommandierte
sie, „jetzt bin ich dran.“ In meinem Arm liegend streichelte
ich sie, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und dann schliefen
wir dicht angekuschelt ein.
* **
    N och vor dem ersten Kaffee am nächsten Morgen fragte
sie nach dem Code für meinen Computer und arbeitete
weiter an den Listen. Ich hatte schon eine Aufstellung
darüber gemacht, was ich alles noch erledigen musste.
Die echte Aktie brauchte ich so schnell es ging, also
musste ich erst Jürgen und dann Herrn Meyer in seinem
Büro anrufen. Außerdem musste ich ein Bankkonto in der
Schweiz eröffnen und mir für ein paar Tage einen
Sportwagen mit falschem Kennzeichen besorgen. Und ich
benötigte 3.000 Euro in großen Scheinen für die Spesen.
Um das Bankkonto und auch das Auto wollte Eva sich
kümmern. Nachdem sie ein paar Minuten nachdenklich
auf der Terrasse gesessen hatte, legte sie mir ihre
Kontokarte aus der Schweiz auf den Tisch. „Jan, ich
vertraue dir“, sagte sie und hakte auf der Liste auch das
Geld für die Spesen ab. „Dort auf dem Konto ist mehr
Guthaben, als du benötigen wirst. Aber ich werde dich auf
jeden Fall verhaften müssen. Dann werde ich versuchen,
mit dem Staatsanwalt einen Deal wegen deiner
Freilassung zu machen. Ich hoffe, das klappt.“ Sie gab mir
einen Kuss und arbeitete weiter an den Listen.
    G egen Mittag telefonierte sie fast 20 Minuten und am
Abend stand ein roter Ferrari vor der Tür. Ob es dieses
Kennzeichen überhaupt gab, wollte ich gar nicht wissen.
    „ Den Wagen kannst du zehn Tage nutzen“, sagte Eva und
gab mir die Schlüssel. „Danke, Eva! Das ist super, aber wir
reden später ‒ ich muss noch mal weg. Kannst du mir den
schnellsten Weg in den Jachthafen erklären?“ ‒ „Ich
komme mit. „Schon zog sie ihre Jacke an. „Eva, du bleibst
bitte weit weg und lässt dich nicht blicken. Ich treffe mich
mit dem Kerl, den Georg besorgt hat, um den Tresor und
die Schlösser aufzubrechen. Falls dieser Knacki dich
kennen sollte, bin ich aufgeschmissen“, erklärte ich ihr.
„Ja, versprochen“, erwiderte sie. Wir stiegen ins Auto und
fuhren los.
G eorgs Knacki wartete schon auf mich. Es war der einzige
Mensch weit und breit auf dem Anleger. Das Eingangstor
machte er in 30 Sekunden auf, den Tresor in einer halben
Stunde. Das Geld, das dort lag, circa 3.000 Euro, weckten
nicht mein Interesse. Ich suchte nach etwas ganz
Anderem, fand aber nichts dergleichen. Der Knacki , der
eigentlich Karl hieß, aber nur Kalle gerufen wurde,
bemerkte: „Hey, der Tresor hat eine doppelte Wand.“ Er
pfiff leise durch die Zähne. „Normalerweise sind die innen
viel tiefer.“ ‒ „Kannst du das Fach öffnen? Bitte mach es
auf“, bat ich ihn. Zwei Handgriffe später schwang die Tür
zur Seite und ich sah im Inneren zwei kleine Bücher
liegen. Ich nahm sie und blätterte darin. Sie enthielten
lauter Zahlen und Namen. Ich steckte die Bücher ein.
„Bitte, Kalle, mach den Tresor wieder zu und gib mir deine
Telefonnummer. Dann verschwindest du am besten erst
einmal. Wir müssen schnell herunter von diesem Schiff.“
Gesagt, getan. Kalle verschloss auch das Tor wieder und
verschwand schnell in der Dunkelheit. Eva sah meine
Anspannung, als ich zurück zum Auto kam. „Was ist?“,
fragte sie locker und frech. „Ach, das war nur eben mein
zweiter Einbruch auf dieser Jacht und in meinem Leben –
sonst ist nichts“, entgegnete ich. „Los, fahren wir nach
Hause, jetzt brauche ich einen Whisky pur!“
    I ch suchte in meinem Auto nach den Zigaretten und
steckte mir eine an. Zuhause nahm ich den ersten Schluck
Whisky gleich aus der Flasche, den zweiten dann aus
einem Glas zusammen mit Eva auf der Terrasse. Ich legte
die beiden Bücher auf den Tisch und füllte das Glas ein
weiteres Mal. Eva sagte kein Wort, sondern vertiefte sich
sofort in die Bücher. Dann tippte sie die uns fehlenden
Daten aus den Büchern in unsere Listen. „Es wird Zeit,
dass wir uns um Herrn Meyer kümmern, Jan. Ich glaube,
er wird bald türmen. Aber wo wurden die Aktien
gefälscht, wo sind die Aufzeichnungen darüber und wo
hat er das Geld versteckt?“, entfuhr es Eva. „Langsam, das
alles müssen wir noch herausfinden“, beruhigte ich sie.
    G
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