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Der schwarze Engel

Der schwarze Engel

Titel: Der schwarze Engel
Autoren: Bina Sparks
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alte Masche ein, um endlich auf den Punkt zu
kommen: „Und er wollte auch unbedingt noch Flyer haben, als Werbung, damit auch
viele Leute davon wissen. Er rechnet mit einem großen Ansturm. Na ja, und ich
habe ihm dann angeboten, diese Flyer für ihn zu machen, weil er hat ja schon so
viel mit der ganzen Organisation zu tun und dann bekomme ich auch noch so viel
Geld dafür - das ist meiner Meinung das Mindeste, wie ich ihm entgegenkommen
kann.“
    Vanessa konnte nur weiterhin mit
dem Kopf nicken. Sie war sprachlos. Delicia bat diesem Typen sogar noch ihre
Hilfe an! Diese Frau war der absolute Wahnsinn, ein Engel auf Erden!
    „Und da ich mir aber doch recht
blöd vorkommen würde, wenn ich meine eigenen Flyer alleine machen würde, und
ich auch gar nicht wüsste, was ich da schreiben soll, wollte ich jemanden dazu
auserwählen, mir dabei zu helfen, den Flyer zu gestalten. Dabei soll der
Künstler, der die Gestaltung übernommen hat, natürlich auch namentlich erwähnt
werden. Da steht ihm zu! Ich mache dann die Kopien und organisiere Leute zum
Verteilen.“
    Schnell fand Vanessa ihre Sprache
wieder und sprang kurz auf: „Ich darf das machen? Oh, Delicia, ich weiß gar
nicht, was ich sagen soll! Ich fühle mich so geehrt!“
    Delicia legte ihre Hand sanft auf
Vanessas Hand und blickte ihr tief in die Augen: „Vanessa, bitte. Du machst
mich ganz verlegen. Wir sind doch Freundinnen, ich möchte nicht, dass du dich
unter mich stellst. Ich stehe in tiefer Dankbarkeit, wenn du mir dabei hilfst.“
    Vanessa war ganz aufgeregt:
„Natürlich helfe ich dir! Ich werde dich nicht enttäuschen! Ich weiß schon, wie
ich den Flyer gestalten werde - als Überschrift wird da stehen „Delicia – Das
Model mit dem goldenen Herzen, am Freitag den 18. im Klub „Beach Night“ als
Hauptact, ...“
    Delicia lehnte sich zurück und
hörte Vanessas Ideen zufrieden zu. Die Flyer würden auch Vanessas Namen tragen
und ganz sicher nicht danach aussehen, als hätte Delicia die Werbung selbst
übernehmen müssen. Die Vorschläge, die Vanessa machte, entsprachen voll und
ganz Delicias eigenen Vorstellungen. Sie liebte Tage, die so erfolgreich
verliefen!

20
     
    Sharon folgte Mrs. Fernandez ins
Wohnzimmer, wo sie Platz nahmen. Mr. Fernandez war geschäftlich verreist. Zum
Todeszeitpunkt seiner Tochter war er bereits mehrere Tage lang unterwegs
gewesen und hatte wasserfeste Alibis. Er würde erst in einigen Tagen
zurückkommen. Man sah Mrs. Fernandez an, wie entrüstet sie über das Verhalten
ihres Mannes war, der anscheinend den Großteil seines Lebens mit seinen
Geschäftsreisen zubrachte und es nicht einmal beim Mord an der eigenen Tochter
für notwendig hielt, zurückzukommen und den Rest der Reise abzusagen.
    „Das macht sie auch nicht wieder
lebendig, hat er gesagt. Es würde niemandem nützen, wenn er jetzt das Geschäft
seines Lebens aufgäbe, wo er so kurz davor stehe, einen ganz großen Fisch zu
angeln. Dass ich ihn brauche, versteht er nicht. Wie kann man so etwas nicht
verstehen?“
    Mrs. Fernandezs Stimme zitterte
leicht: „Mir reicht es! Unsere Kleine ist tot und er denkt nicht einmal jetzt
daran, zurückzukommen! Die Ehe existiert sowieso schon lange nicht mehr. Ich
lasse mich scheiden, endgültig! Ich mache das nicht mehr mit!“
    Sie redete vor sich hin und vergaß
für einen Moment, dass Sharon hier war, um sie zu befragen. Plötzlich schien es
ihr wieder einzufallen und sie tupfte sich die Augen mit einem Taschentuch,
während sie die Agentin wieder ansah und sich bemühte, die Kontrolle über sich
zurück zu gewinnen: „Entschuldigung, Sie wollten mich etwas fragen.“
    Sharon fasste sich kurz. Sie
wollte die Zeit dieser Frau nicht unnötig in Anspruch nehmen und sie nicht
zusätzlich belasten: „Mrs. Fernandez, hat Lenane irgendwann erwähnt, dass sie
einen Streit mit Delicia hatte oder haben Sie etwas in diese Richtung bemerkt?“
    Lenanes Mutter dachte nach und
antwortete dann sehr langsam, während sie ihren Blick auf ihre Erinnerungen
gerichtet hielt: „Ich erinnere mich daran, wie Lenane eines Abends, an dem sie
mit Delicia aus war, ziemlich wütend zurückkam und sehr aufgebracht, aber auch
sehr getroffen war. Worum es genau ging, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Sie sagte nur, dass sie einen Streit mit Delicia gehabt hätte und sie die
langsam mal könnte, wie sie sich ausgedrückt hat. Aber sie wollte nicht weiter
darüber sprechen. Sie sagte an dem Abend, dass es erstaunlich war, wie sehr man
sich in
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