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Der schwarze Engel

Der schwarze Engel

Titel: Der schwarze Engel
Autoren: Bina Sparks
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teilnehmen,
es ist ein absolutes Privileg und eine Ehre, dass ich ausgewählt wurde. Allerdings
zieht sich das Seminar über eine Woche und weil man dort von den besten und
berühmtesten Lehrern unterrichtet wird, kostet das eine Kleinigkeit. Ich
brauche fünftausend Dollar.“
    Nach nur wenigen Sekunden sagte
sie, bevor sie den Hörer wieder auflegte: „Okay, danke! Ich muss auflegen!“
    Erschöpft ließ sich Delicia in
einen Sessel sinken und starrte regungslos ins Nichts. Warum war das nur immer
so anstrengend! Wenigstens hatte sie diesen Auftritt bekommen, und es würde ein
entscheidender Schritt für ihre Karriere sein. Bestimmt würde sie danach massig
Angebote kriegen und der Klub würde nur so überquellen an Leuten, die sie sehen
wollten. Ihr guter Ruf hatte sich in der ganzen Stadt verbreitet - solche Leute
wie Mr. Sabatino, die noch nie von ihr gehört hatten, waren mit Sicherheit die
absolute Ausnahme. Jeder war an ihr interessiert und sie hatte das Gefühl,
nicht mehr weit von ihrem Traum entfernt zu sein und schon bald die
berühmtesten Laufstege der Welt zu schmücken und die Titelblätter aller
wichtigen Zeitungen und Zeitschriften zu zieren. Sie stellte sich vor, wie man
Leute über sie befragte und jeder bewundernd über ihre außergewöhnliche
Persönlichkeit sprechen würde. Sie würde berühmt werden und mit Sicherheit
standen ihre Chancen auch nicht schlecht, ebenfalls einige gute Angebote aus
Hollywood zu bekommen und von namenhaften Plattenfirmen. Vielleicht würde sie
gar nicht mehr dazu kommen, die Abschlussprüfung ihres Jurastudiums schreiben
zu müssen, durch das sie mit Pauken und Trompeten durchfallen würde. Vielleicht
konnte sie schon vorher aussteigen und überall erzählen, dass sie das Studium
für ihre Karriere hatte aufgeben müssen, obwohl sie zu den Besten gezählt
hatte. Niemand würde jemals die Wahrheit erfahren. Aber was war schon die
Wahrheit. Die Wahrheit war das, was Delicia zur Wahrheit machte. Sie fühlte
sich stark und selbstbewusst. Sie hatte die Fäden in der Hand, für einfach
alles. Sie war die Beste!
    Ihre Euphorie wurde unterbrochen,
als es an der Tür klingelte. Das war doch hoffentlich nicht wieder diese
Sharon? Hatte sie nicht vorerst genug Sachen zu regeln?
    Misstrauisch schritt sie auf die
Tür zu und begrüßte schließlich ihre Freundin Vanessa mit einem Lächeln und
einer kurzen Umarmung. Die kam ihr gerade Recht! Sie brauchte noch jemanden, den
sie für die Werbung einsetzen konnte.
    Überschwänglich äußerte sich
Delicia darüber, wie schön es wäre, sie zu sehen und fragte sie nach ihrem
Wohlbefinden. Vanessa freute sich sichtlich, dass sie von ihrem Vorbild so viel
Aufmerksamkeit entgegengebracht bekam: „Danke, mir geht es gut! Was machst du
so?“
    Zufrieden stellte Delicia fest,
dass Vanessa die Kette trug, die sie ihr geschenkt hatte. Sie überlegte sich,
auch Ashley eine zu kaufen und anderen Bekannten und Freunden, sodass jeder
sehen konnte, wie viele Freunde Delicia hatte und wie beliebt sie war. Wie eine
Art unsichtbarer Ausweis für die Delicia Community.
    Sofort nutzte sie die Gelegenheit
und erzählte Vanessa von einem Anruf, den sie heute bekommen hätte: „Stell dir
vor, mich hat heute der Besitzer des „Beach Night“ Klubs angerufen und wollte
mich unbedingt für einen Auftritt in seinem Klub haben!“
    Vanessa machte große Augen:
„Echt?“
    „Ja! Ich konnte das auch gar nicht
glauben! Stell dir das mal vor, mich kleines, unbekanntes Mädchen! Ich kann mir
auch überhaupt nicht vorstellen, wie der da drauf kommt!“
    Sofort äußerte Vanessa ihre
Meinung: „Ach, Delicia, sei doch nicht immer so bescheiden! Dich kennt doch
jeder, und jeder findet dich gut.“
    Gespielt drehte Delicia ihren Kopf
zur Seite: „Sag so etwas nicht! An mir ist doch gar nichts Besonderes! Wie auch
immer, er bestand darauf, dass ich in zwei Wochen am Freitagabend einen
einstündigen Auftritt mache, mit einer Talentshoweinlage und zum Abschluss eine
kleine Modelvorführung. Aber das ist noch geheim!“
    Vanessa nickte eifrig und fühlte
sich geehrt, dass sie von diesem Geheimnis wissen durfte. Sie bewunderte
Delicia zutiefst. Wie sie auf dem Boden blieb, bei so einem Angebot, das zeigte
wahre Größe.
    „Ja, und der will mir doch auch
noch tatsächlich fünftausend Dollar dafür zahlen!“
    Vanessa klappte das Kinn herunter
und sie brachte nur ein weiteres „Echt?“ hervor.
    „Ja, echt.“ Delicia tat ganz
unberührt und führte sofort ihre
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