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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub
Autoren: Carter Brown
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Laut zu vernehmen.
    »Das ist nicht der Augenblick
für faule Witze!« knurrte er. »Kommen Sie sofort zu mir ins Büro rüber.«
    »Jawohl, gleich morgen früh als
erstes«, versprach ich loyal.
    »Ich habe gesagt — sofort, und
das bedeutet: jetzt!« entgegnete er, »und damit Sie’s wissen, Wheeler, morgen
früh als erstes ist jetzt!«
    Es dröhnte in meinen Ohren, als
er auflegte.
     
     
     

VIERTES KAPITEL
     
    E in paar Sachen brannten in Lavers ’ Büro, als ich dort ankam. Das eine war das Licht
und das andere meine Wenigkeit. Ich fühlte mich wie ein Mann, der keinen Schlaf
mehr findet, weil er ständig von schönen Blondinen träumt.
    Ich ging durch das Vorzimmer
und wollte gerade die Tür zu Lavers ’ Büro öffnen, als
ich drinnen Stimmen vernahm. Ich ließ mich auf den nächsten Sessel nieder,
zündete mir eine Zigarette an und gab mich meinen unaussprechlichen Gedanken
über den Sheriff hin.
    Fünf Minuten später wurde die
Tür geöffnet und ein großer hagerer Mann kam heraus. Er hatte glattes, graues
Haar, eine Adlernase und sehr schmale Lippen. Er hatte einen erfolgreichen
Ausdruck vertrauensvoller Arroganz im Gesicht, der tadellos zu seinem
makellosen Anzug, seinem Maßhemd und der
italienischen Seidenkrawatte paßte . Er ging an mir
vorbei, ohne mich zu bemerken, da er, ohne hinzusehen, sogleich erkannte, daß
ich zum bezahlten Personal gehörte.
    Lavers wartete, bis der feine Mann
draußen war, und nickte mir dann zu.
    »Sie haben sich aber Zeit gelassen,
um herzukommen, Wheeler!« sagte er finster.
    Ich setzte mich auf einen der
Besucherstühle, wobei ich den mit der ausgeleierten Feder mied, der das letztemal , als ich im Büro war, meine Männlichkeit
gefährdet hatte.
    »Ich wünschte mir nur«, knurrte Lavers , »Sie hätten niemals diesen Leichnam heute nacht gefunden.«
    »Ich auch«, stimmte ich ihm
bei, »wenn ich deswegen hier bin.«
    »Sagt Ihnen der Name Landis irgend etwas ?« fragte er.
    »Aber ja«, erklärte ich, »das
ist doch der Mann, dem die Tribune gehört.«
    »Und der Mann, den Sie eben aus
meinem Büro haben gehen sehen«, fuhr der Sheriff fort. »Der Leichnam war Johnny
Landis — sein Sohn!«
    »Dieser Marihuana rauchende...«
    »Strolch ist das Wort, nachdem
Sie suchen«, meinte Lavers , »und damit haben Sie
recht. Aber er ist trotzdem Landis’ Sohn, und der Alte kocht vor Zorn. Er will
seine Rache und den Mörder den Gerichten überantwortet sehen. Den Rest der
Schlagzeilen können Sie sich ja selber denken.«
    »Mr. Landis ist ein großes
Tier«, sagte ich.
    »Mr. Landis ist einer der
Honoratioren der Stadt und eine Macht in allen politischen Angelegenheiten, ob
nun hier oder im Staat«, erklärte Lavers barsch. »Mr.
Landis beherrscht die größte Zeitung hier in der Gegend, und Mr. Landis kann
jederzeit dafür sorgen, daß in unserer Abteilung eine Stelle frei wird!« Er
deutete mit dem Daumen auf den Stuhl, auf dem er saß. »Ich glaube doch wohl,
daß ich mich nicht deutlicher auszudrücken brauche, Wheeler?«
    »Bestimmt nicht, Sheriff«,
erwiderte ich. »Ich habe sogar eine unerfreuliche Vermutung, warum ich hier
bin.«
    » Lieutenant Hammond hat den
Fall offiziell in der Hand«, sagte er. »Aber ich habe ein persönliches
Interesse an diesem Fall — nämlich meinen eigenen Hals! Wenn wir den Mann, der
Johnny Landis umgelegt hat, nicht innerhalb einer Woche haben, kann ich mich um
eine Stellung im Rathaus bemühen — wahrscheinlich als Putzfrau!«
    »Und was habe ich denn nun zu
tun?« fragte ich düster, als ob ich es nicht wüßte.
    »Sie werden meine Interessen
wahren, Wheeler«, sagte er. »Und Ihre eigenen. Wenn Landis den Sheriff absetzen
kann, brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen, was er mit einem Lieutenant bei
der Mordkommission anstellt!«
    »Mir ist alles glasklar«, sagte
ich. »Arbeite ich nun mit Hammond oder—«
    »Offiziell ist es Hammonds Fall«,
wiederholte er. »Offiziell erledigen Sie für mich nur einige Aufträge, das ist
die ganze Geschichte. Inoffiziell jedoch, falls Hammond mit dem Fall nicht
fertig wird, müssen Sie es — und zwar schnell.«
    »Da wird Hammond eine Freude
haben«, sagte ich.
    »Seit wann habe ich mich einen
Pfifferling darum geschert, was Hammond denkt?«
    »Ich hätte nur eben gern
gewußt, wo ich stehe — oder untergehe«, sagte ich. »Wie hat er denn
festgestellt, daß der Tote Johnny Landis war?«
    »Das Mädchen hat es ihm
gesagt«, brummte Lavers . »Die mit dem lächerlichen
Namen — Starlight
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