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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition)
Autoren: Gwen Wyler
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bevor die Massen an Touristen einfallen würden. Susan hatte sie vorgewarnt.
    Es war das erste Mal seit dem Tod ihrer Eltern, dass Mary sich abends nicht in den Schlaf weinte. Sie fühlte sich seltsam zufrieden und zur Ruhe gekommen. Alles wird gut, war das Letzte was Mary durch den Kopf ging, bevor sie einschlief.
    Nebel, nichts als Nebel sah Mary enttäuscht beim Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen. Es war noch sehr früh und im Gasthaus war noch nichts zu hören. Schnell wusch sie sich, zog sich an und nahm Jacke und Tasche und schlich nach unten. Intensiver Geruch von frisch gebratenem Speck und Eiern zeigten ihr, dass sie doch nicht die Erste und Einzige war, die schon auf war.
    „Guten Morgen! Setzen Sie sich doch schon an den Kamin, ich bringe Ihnen gleich das Frühstück.“ Susan steckte kurz ihren Kopf aus der Küche, lächelte Mary freundlich zu, und war schon wieder verschwunden.
    Wo sie nur diese Energie hernimmt wunderte sich Mary. Na ja, schwanger wie sie ist, hat sie gestern Abend auch dem Whisky nicht so zugesprochen wie ich dachte Mary reuevoll, als sie sich die leicht pochende Schläfe massierte. Nur ihr Vorsatz, die Burg eine kurze Zeit nicht mit so vielen Touristen teilen zu wollen, hatte sie schließlich aus dem Bett kriechen lassen.
    „So, da wir gestern leider nicht mehr abgesprochen haben, was sie gerne frühstücken möchten, habe ich Ihnen einfach von allem ein bisschen gemacht, in der Hoffnung, dass etwas für sei dabei ist.“ Fassungslos schaute Mary auf die vielen Teller und Schüsseln, die Susan vor ihr aufbaute.
    „Und wer kommt noch?“ fragte Mary leicht ironisch. „Das ist ja genug für einen ganzen Kegelklub.“
    Susan ließ sich mit einem Lächeln etwas umständlich auf die Lehen des Sessels neben ihr nieder. „ Man weiß nie, was der Tag so bringt, also sollte man ihn gut gestärkt beginnen. Außerdem können Sie ruhig ein paar Pfund mehr auf den Rippen vertragen“ fügte Susan mit einem abschätzenden Blick auf ihre schlanke Figur hinzu.
    Mary hatte sich immer als sportlich schlank bezeichnet, mit Muskeln und Proportionen an den richtigen Stellen, halt kein magersüchtiges Frettchen wie die Topmodels. Doch der schwere Verlust ihrer Eltern hatte ihre Silhouette stark erschlanken lassen.
    „Greifen Sie ruhig tüchtig zu.“
    Es war alles da, von Porridge über gebratene Eier und Speck, geschmorte Tomaten und Champignons, über Toast und Marmelade und sogar geräucherter Fisch. Während es sich Mary schmecken ließ, plauderten beide und Mary erfuhr, dass dies Susans drittes Kind werden würde, wieder ein Junge, worüber der Vater Howardnatürlich sehr stolz war. Wenn es nach ihr ginge, wäre dann auch Schluss, aber Howard hätte am liebsten eine ganze Rugbymannschaft. Dann solle er sie doch auch bekommen, hatte Susan bei Gelegenheit einfach trocken geantwortet, worauf erst mal Ruhe gewesen wäre.
    Ein undefinierbares Gefühl breitete sich in Mary aus, als sie Susans fröhlichen Erzählungen folgte. Sehnsucht? Und als ob Susan ihre Gedanken lesen konnte, kam promot die Frage.
    „Und wie sieht es bei Ihnen aus? Eine so attraktive Frau wie sie ist doch sicherlich nicht alleine.“
    Mary hatte die direkte Art der Highlander nicht bedacht!
    Während sie noch nach den richtigen Worten suchte, hakte Susan zurückhaltender nach.
    „Oder gehören Sie zu den neumodischen Karrierefrauen, denen die finanzielle Unabhängigkeit wichtiger ist als eine Familie?“
    Unbehaglich rutschte Mary auf ihrem Sessel von einer Ecke in die andere. Ihre verletzliche innere Seite kannte bisher nur Molly, doch spürte sie zu Susan eine seltsam vertraute Bindung, deshalb antwortete sie ihr ehrlich: „Ich habe nicht so den Bezug zu Kindern. In ihrer Gegenwart fühle ich mich oft unwohl, weil ich nicht weiß, wie ich mit ihnen umgehen soll. Sie verunsichern mich und deshalb gehe ich ihnen lieber aus dem Weg. Und außerdem braucht man notgedrungen einen Mann, um eine Familie zu gründen.“ Jetzt schwang offene Ironie in ihre Stimme mit. „Und bisher ist mir keiner begegnet, bei dem ich mir auch nur ansatzweise vorstellen könnte, dass er meine Einstellung zu diesem Thema ändern könnte.“
    Susan betrachtete Mary nachdenklich, deren Verletzlichkeit für sie so offensichtlich war. Sie spürte, dass mehr hinter dieser Geschichte steckte, doch wollte sie nicht in alten Wunden stochern.
    „Wie hat schon meine Oma immer gesagt, für jeden Topf gibt es einen Deckel, und alles zu seiner Zeit.“ Dabei
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