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Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Titel: Der Schatz von Njinjo (German Edition)
Autoren: Fritz Gleiß
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Schüttes Namen, seinen Ausweis trägt er bei sich, was sonst in dessen Zimmer weist auf seine, Jens Petermanns Identität? Warum sich überhaupt in die Sache hineinziehen lassen?
    Niemand hatte Schüttes Geld geklaut, weit und breit auch keine Eifersucht: Wenn Finn ermordet worden war, dann kann das nur wegen seiner Schatzsuche passiert sein! Das allerdings kann nur Petermann selbst und der Mörder wissen, jeder andere muss an Raubmord denken. Warum zum Teufel hatte er nur Finns Brustbeutel mitgenommen? Und der Mörder läuft noch frei herum, allerdings ohne dass er von Petermann viel wissen kann. Hatte er sie beobachtet? Wann? Sie waren ja nie zusammen raus gegangen, ein einziges Mal nur gemeinsam aufgetaucht, beim Einchecken nach Petermanns Ankunft. Nein, ginge er zur Polizei, würde er den Mörder nur auf die eigene Fährte locken. 
    Überhaupt, die Polizei: Die würde zwangsläufig als erstes ihn verdächtigen und ihn dann nötigen, überflüssige Sachen zu bezahlen, bevor sie ihn, wenn überhaupt, jemals in Ruhe ließe. Tote kosten Geld. Wen eigentlich was? Wie ist das denn geregelt unter Freunden in der Ferne? Soll doch die Botschaft die Leiche auslösen, das ist nicht sein Job. Finns Körper kann er noch früh genug zurück nach Deutschland überführen. Dessen Schatz aber wartet seit fast 100 Jahren auf die Bergung. 
    Gründe genug, ganz einfach zu verschwinden.
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2. Superintendent Makaïdi ermittelt
     
    Zweieinhalb Stunden nach dem Alarm der Zimmermädchen steht Superintendent Makaïdi – seinen Vornamen kennen selbst engste Mitarbeiter nicht – auf dem Flur vor Zimmer 22 im „Continental“. Seine massige Gestalt – Makaïdis Umfang liegt zu dieser Jahreszeit deutlich über seiner kaum weniger imposanten Größe von einsdreiundneunzig, „Maße wie einst Idi Amin selig!“, so seine Mutter – lässt niemanden rechts und links vorbei. Der „Sup“, wie ihn Untergebene gern rufen, ist vor Jahrzehnten einmal bei Scotland Yard in England auf Fortbildung gewesen, seitdem ist ihm nicht mehr beizukommen.  
    Seit acht Jahren allerdings sitzt er unbefördert in seinem Sessel im Präsidium und hat nichts mehr dazu gelernt. Das überlässt er dem kleinen Stab subordiniert Ergebener, die ihn umwieseln. Die würden zwar kaum jemals mal nach England kommen, sind aber nichtsdestotrotz wissbegierig, ehrgeizig, dankbar. Manchmal sogar beinah loyal. Sie leben an Makaïdis langer Leine, und so schlecht nicht. Der kümmert sich, lässt sie Fortbildungen und Computerkurse besuchen, bezahlt von Apparaten und Geheimdiensten nördlicher Breiten. So kommen sie rum, zuweilen gar ins benachbarte Ausland, werden seine Spesenritter, die ihm etwas schulden und Tribut zollen. Sollen sie sich dort ruhig moderneres Wissen aneignen, zum Beispiel, wie man mit aufmüpfigen Slumbewohnern umspringt. Auch die neusten mobiles besorgt Makaïdi ihnen gern, da spielen sie dann mit herum und helfen ihm beim Recherchieren. Alles ist erlaubt, solange nur er, Makaïdi, die Zügel in der Hand behält und sich sein Ruhm anhaltend mehrt. Davon gedenkt der Superintendent sich bis zur Rente zu ernähren. 
    Vor Jahren hatte er mal einen Luftpiraten festgenommen, der als Jugendlicher das einzige tanzanische Verkehrsflugzeug – eine betagte Boeing 737 mit Sprit bis kurz hinter Nairobi –, über den Kontinent hinaus bis nach London entführt hatte. Der Entführer besaß die Frechheit, nach verbüßter Haft im kolonialen englischen Mutterland, die ihn zu einem halbgebildeten oppositionellen Wirrkopf hatte reifen lassen, zurück in die Heimat zu fliegen. Kein Doppelbestrafungsverbot konnte ihn da retten, direkt nach der Landung legte ihm Makaïdi höchstselbst die Handschellen an. Zwei Tage später starb der Mann in tanzanischer Haft, „an einer eingeschleppten Krankheit“, wie es hieß. Der Inspektor wusch beide Hände in Unschuld, sogar amnesty international kam mit Protesten nicht so recht in Fahrt, und drei Monate später war Makaïdi Assistant Superintendent, nun nahezu unkündbar, aber dank des internationalen Aufsehens, das die Affäre erregt hatte, für höhere Aufgaben wie die eines Commissioners auf ewig disqualifiziert. Das zehrt. 
    Makaïdi hat es sich etwas kosten lassen, den Chef des Bereitschaftsdiensts dazu zu bringen, ihm den Fall aus dem „Continental“ zu übertragen. Eine Stunde lang hatte er im Präsidium intrigiert, Gerüchte quer durchs Haus gehetzt, Verdacht geschürt und Tantiemen in Aussicht gestellt, bis nur noch
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