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Der Schatz des Störtebeker

Der Schatz des Störtebeker

Titel: Der Schatz des Störtebeker
Autoren: Ronald Gutberiet
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will nicht, dass diese Drecksäcke so einen Haufen Geld in den Rachen geworfen bekommen.«
    »Das würde die Sache aber einfacher machen.«
    »Na und?«
    »Aber wenn diese, äh, Dame, von der hier die Rede war, das Geld springen lässt«, meinte Nissen. »Warum gebt ihr es ihnen dann nicht?«
    »Wenn jemandem das Geld zusteht, dann Papa, ich meine Jens.«
    »Das ist nicht ganz falsch«, gab Link zu.
    »Ihr müsst euch entscheiden, Leute«, sagte Nissen.
    Link sah ihn an: »Können wir hier im Moment was Nützliches tun?«
    »Nee.«
    »Schaden anrichten?«
    »Nee, wir werfen die Anker aus und warten, bis das Wasser hoch genug gestiegen ist.«
    »Dann tun wir das und setzen uns unter Deck zusammen, um einen Plan zu entwickeln.«
    »Gut.«
    Sie stiegen durch die Luke nach unten, wo der ehemalige Laderaum jetzt von einem sehr großen Tisch mit breiter Sitzbank und einigen Betten für abenteuerlustige Urlaubsmatrosen eingenommen wurde. In einer Nische war die Kombüse untergebracht, vorn am Bug gab es eine weitere Kajüte mit doppelstöckigen Betten. Nissen konnte eine Menge Leute auf dem Schiff unterbringen.
    »Kalt ist es hier.« Greta rieb sich die Hände. »Sollen wir den Ofen anmachen?«
    »Kein Feuer, wenn wir uns in Fahrt befinden«, sagte Nissen.
    »Wir sitzen doch fest«, sagte Greta.
    »Aber nicht im Hafen.«
    »Puh!«
    »Wie wär’s mit einem Tee?«, schlug Link vor.
    »Schon wieder?« Greta verzog das Gesicht.
    »Ich hab auch Kaffee an Bord.«
    Sie einigten sich auf beides. Nissen spendierte »Schiffszwieback«, der sich als knallhartes englisches Gingerbread entpuppte, und dann beugten sie sich über die Hafenkarte, die Discher aus der Kapitänskajüte geholt hatte.
    »Da steht Kreuzfahrt-Terminal«, sagte Greta.
    »Ehemals Cellpap. Die riesige Lagerhalle steht noch da. Der Platz zwischen Halle und Elbe ist riesengroß, da kann man ein Lkw-Rennen veranstalten«, sagte Link.
    »Schlau gewählt«, sagte Discher. »Da gibt’s keine Möglichkeit für einen Hinterhalt.«
    »Seid doch froh«, meinte Nissen.
    »Ich denke, wir sind es, die einen Hinterhalt planen?«, sagte Greta.
    »Wir sind die Bösen«, sagte Discher.
    »Wir klauen zurück«, sagte Greta.
    »Die werden sich das nicht gefallen lassen.«
    »Wer sind eigentlich ›die‹?«, fragte Nissen.
    »Chris und Chrissie, das polnische Pärchen, und Herbert der Hehler.«
    »Die tricksen wir aus«, sagte Link.
    »Nur Chris«, korrigierte Greta. »Er hat das Mädchen doch sitzen lassen.«
    »Und was glaubt ihr, was die glauben, wie viele ihr seid?«, fragte Nissen.
    »Sie kennen nur Greta«, sagte Discher.
    »Ziemlich gut sogar«, warf Link ein.
    »Halt bloß die Schnauze«, warnte sie ihn.
    »Aber Herbert weiß von Link und mir.«
    »Und da ich Kontakt aufgenommen habe, werden sie annehmen, dass da noch einer ist.«
    »Also sind wir vier gegen zwei«, stellte Greta fest
    »Herbert weiß, dass ich ihn nie hintergehen würde«, sagte Nissen.
    »Weiß er das, oder glaubt er das?«, fragte Link.
    »Glaubt er.«
    »Also denken sie, es sind drei gegen zwei.«
    »Angenommen, sie haben sich wieder versöhnt, Chris und Chrissie, meine ich, dann sind es drei gegen drei«, sagte Discher.
    »Dann haben wir einen Joker frei«, stellte Link fest.
    »Ich bin euer Joker?«, fragte Nissen.
    »Genau.« Greta lächelte ihn breit an.
    »Na ja.«
    »Wir werden sie von zwei Seiten in die Zange nehmen«, sagte Discher.
    »Besser noch von drei«, meinte Link. »Und dann haben wir noch ein Überraschungsmoment.«
    »Und das wäre?«, fragte Greta.
    »Zähl mal auf, welche Sportarten du beherrschst.«
    Greta fing an und brauchte nicht mehr als die fünf Finger der linken Hand.

28. FEBRUAR NACHTS
    Der Hafen schläft nie. Tag und Nacht steuern große und kleine Frachter die Anlegestellen in dem unüberschaubaren Netz aus Hafenbecken zwischen Norder-und Süderelbe an. Die Laufkatzen der Portalkräne und die blinkenden und jaulenden Van-Carrier transportieren rund um die Uhr Container von Schiffen auf Halden, von Halden auf Bahnwaggons und Lastwagen oder umgekehrt. Silos werden gefüllt und geleert, Massengüter verladen, vor Raffinerien liegende Tankschiffe nehmen ihre flüssige Ladung auf. Über dem ganzen hochtechnisierten Treiben, in dem nur wenige Menschen, aber viele Computer planen und lenken, liegt der orangefarbene Dunst der grellen Lampen, die die Liegeplätze beleuchten, der vom anderen Ufer aus gesehen wie eine goldschimmernde Glocke wirkt.
    Der Cellpap-Terminal war nicht
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