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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1
Autoren: Baumhaus
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einfach nur wahnsinnig bekloppt war.
    »Mit dir werd ich auch so fertig, Großmaul!«, schnaufte Steinmann und trat einen Schritt vor.
    »Achtung, Auge«, flüsterte Ben noch, aber Steinmanns riesiger Fuß war schon auf dem Stein mit Hermelhains warnendem Auge gelandet. Als er dann mit seinem Gewicht darauftrat, stutzte er zwar noch kurz, aber da hatte der Stein schon knirschend nachgegeben. Ein rasselndes Geräusch kam von der Decke.
    »Was zum Teufel …?«, keuchte er, und sein dicker Sohn starrte an die Decke, von wo mit der Geschwindigkeit einer zuschnappenden Mausefalle ein gewaltiger Eisenkäfig auf die beiden herabsauste und Steinmann die Pistole aus der Hand schlug, die über den Boden zu Tommy schlitterte. Mit einem gewaltigen RUMMS landete der Käfig auf dem Boden und schloss die beiden ein. Wer auch immer für Hermelhain diese Gitterzelle geschmiedet hatte, er hatte ganze Arbeit geleistet. Die Stäbe und die Platte, die den Käfig oben abschlossen, waren aus armdickem Eisen und so schwer, dass man wohl einen Kran brauchen würde, um ihn anzuheben. Die massiven Eisenketten, die den Käfig über Jahrhunderte gehalten hatten, rasselten jetzt, von ihrem Gewicht befreit, von der Decke und ringelten sich klirrend auf dem Boden zusammen wie Luftschlangen zu Silvester. Ben betrachtete interessiert das eiserne Emblem, das auf dem Käfig angebracht war: Ein Ritter und ein Skelettmann, die beide auf sich aufbäumenden Pferden saßen und jeweils ein Schwert über ihrem Kopf schwangen.
    Tommy nahm die Pistole und drückte ab. Ben machte automatisch einen Satz, aber alles, was vorne aus dem Lauf kam, war ein harmloses Flämmchen.
    »Mein Vater hat das gleiche Ding. Ein blödes Feuerzeug.«
    »Lasst uns sofort hier raus!«, schrie Steinmann mit hochrotem Kopf.
    Genüsslich schlenderte Mia auf die Gitterstäbe zu, hinter denen die beiden aussahen wie Affen im Zoo.
    »Selbst wenn wir wollten, könnten wir nicht helfen. Wir sind ja nur Kinder. Wir müssen euch wohl hier unten lassen.«
    »Hier unten lag viel begraben. Viele hundert Jahre lang. Und es kann wieder etwas oder jemand begraben werden, meint ihr nicht?«, plärrte Steinmanns Stimme plötzlich aus Tommys Handy, das er grinsend in der Hand hielt. »Toll, diese Aufnahmefunktion. An eurem Bauwagen neulich war ich leider nicht schnell genug. Danke fürs Interview. Wird die Polizei bestimmt interessieren.«
    »Hier unten könnt ihr euch schon mal dran gewöhnen, wie es die nächste Zeit für euch sein wird«, fügte Lara hinzu und klopfte an die Gitterstäbe.
    »Hey, wir machen ’nen Deal! Wir machen halbe-halbe!«, schlug Steinmann verzweifelt vor.
    Ben schüttelte den Kopf und zeigte auf den Skelettreiter am Käfig. »Die Geisterreiter machen keine Deals mit Verbrechern.«
    »Geisterreiter? Wassen das für’n Scheiß? Wartet mal. Lasst uns doch reden. War doch nur ein Feuerzeug! Hey, Geisterreiter! Kommt mal zurückgeritten!«
    Doch Mia, Tommy, Ben und Lara hörten schon nicht mehr zu. Sie hatten Wichtigeres zu tun.
    Als sie verstaubt, verdreckt und abgekämpft in das Kaminzimmer einfielen, saßen Susanne, Peter und Oma Maigrund schon am Tisch. Sie mussten gerade eine anstrengende Diskussion gehabt haben, Mia konnte die Anspannung in der Luft förmlich spüren. Susanne erblickte die Kinder und wollte gerade mit gerunzelter Stirn etwas über ihr Auftreten sagen, da ließ Mia eine Handvoll Goldmünzen mitten auf den Tisch fallen.
    »Wir sind keine Lügner, und wir haben den Schatz des Hermelhain gefunden!«
    Susanne und Peter starrten mit offenen Mündern auf die Münzen.
    Oma Maigrund gewann als Erste ihre Fassung wieder und erhob sich feierlich. »Dann habt ihr euch euer Abendbrot ja redlich verdient.«

Eine rätselhafte Botschaft
    Die Kreiszeitung und das Regionalfernsehen berichteten eine ganze Woche lang jeden Tag von der Entdeckung der vier und ihrem Kampf gegen Steinmann; dann verjagte Oma Maigrund jeden Journalisten, der auch nur einen Fuß auf den Hof setzen wollte, persönlich. Sie hatte einfach genug und wollte wieder Ruhe haben, genau wie die vier, die es spannender fanden, dabei zu sein, als Experten begannen, Hermelhains Gänge freizulegen und die Schäden zu beseitigen, die Steinmann mit seinem Bagger angerichtet hatte. Da der Schatz auf dem Grund und Boden der Maigrunds gefunden worden war, durften diese einen Teil behalten. Den Rest bekam die Gemeinde, die entschied, das Dorfmuseum auszubauen, in dem die Fundstücke ausgestellt werden sollten.
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