Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines
Autoren: Maggie Furey
Vom Netzwerk:
Sorgen, wir kommen euch holen.«
    Toulacs Herz machte einen Sprung.
    Ich hätte wissen müssen, dass das Mädel mich nicht im Stich lässt. Wenn ich ihr nur mitteilen könnte, wo wir sind.
    Und plötzlich war sie sicher, dass sie es konnte. Hinterher scherzte sie darüber, dass sie erst eine Klippe hinabstürzen musste, um den Bogen rauszukriegen. In Wirklichkeit war ihr niemals klar, ob es die Notwendigkeit, die Erleichterung oder die plötzliche Freude gewesen war, die ihre Fähigkeit zur Gedankenübertragung auslöste. Sie sagte sich einfach, dass die Notwendigkeit ihr die Kraft und die Freude ihren Gedanken Flügel verliehen habe.
    »Veldan?«, rief sie – und fühlte deren Verblüffung. Das Entzücken flutete in ihren Kopf wie Sonnenlicht in ein dunkles Zimmer.
    »Toulac? Ich kann dich hören. Gut gemacht, wunderbar! Geht es euch gut?«
    »Den Umständen entsprechend. Wir befinden uns am Meer, an einer Steilküste mit steinigem Strand. Soweit ich die Sterne in der Nacht verfolgen konnte, sind wir grob nach Südosten geflogen, und ganz sicher haben wir keine Schleierwand durchdrungen.«
    »Wunderbar. Das ist wenigstens ein Anhaltspunkt. Wahrscheinlich sind die dummen Dierkane einfach dem Ufer des Evalnor gefolgt, bis sie ans Meer kamen, dann wären sie einfach der Küstenlinie bis Zaltaigla gefolgt.«
    »Myrial im Mastkorb!«, keuchte Toulac. »Wo liegt denn das?«
    »Ziemlich weit weg. Aber scheinbar haben die Drachen überall ihre Agenten. Ich vermute, dass sie euch ein Schiff geschickt haben, das euch aufnehmen sollte.«
    Toulac schauderte es bei dem Gedanken, so knapp entronnen zu sein. »Aber warum haben sie nicht nur Zavahl, sondern auch mich mitgenommen?«, fragte sie. »Sie wollten doch sicher nur ihn haben?«
    »Wahrscheinlich waren die Dierkane durch deine Anwesenheit verwirrt«, antwortete Veldan. »Sie sind nicht besonders gescheit. Man hat ihnen befohlen, den Menschen aus dem Zimmer zu holen, und als sie zwei Menschen vorfanden, wussten sie nicht, welchen sie nehmen sollten.«
    »Also nahmen sie beide mit.« Toulac schüttelte den Kopf. »Das soll mich lehren, mich demnächst nur um meinen eigenen Kram zu kümmern und auf meinem Zimmer zu bleiben.« Sie konnte sogar Veldans Kichern hören.
    »Das möchte ich sehen! Aber für Zavahl ist es besser, dass du ebenfalls dort bist. Du kannst auf ihn aufpassen, bis wir euch gefunden haben.«
    Toulac verdrehte die Augen. »Mensch, da hab ich aber Glück. Aber er ist gar nicht mehr so übel. Ailie hat sich ein bisschen mit ihm befasst. Du wirst staunen, wenn du ihn siehst.«
    »Komisch, dasselbe hat Ailie auch gesagt. Der Vorsehung sei Dank, dass ich ihr nun sagen kann, dass er noch heil ist und dass wir ihn bald wieder haben.«
    »Dann will ich dich nicht weiter aufhalten«, sagte Toulac. »Nur eins noch, was mir an diesen Rieseninsekten Rätsel aufgibt. Sie flogen recht zielstrebig vor sich hin, dann fingen sie plötzlich an, brummend im Kreis zu fliegen. Sie machten einen völlig verwirrten Eindruck, und ich hatte kaum Mühe, das eine zu töten. Das andere ließ Zavahl in einen Sumpf fallen und schaffte es dann, sich selbst zu ertränken. Was ist mit ihnen passiert?«
    »Sie waren nur Sklaven, die Skreeva, einer Alva, gehorchten. Du musst sie gesehen haben, als wir in Gendival ankamen: das riesige grüne Insekt. Wir mussten sie töten, weil sie mittels Gedanken ihre Dierkansklaven beherrscht. Als sie tot war, hatten die Sklaven kein Zweckempfinden mehr.«
    Toulac stieß einen Pfiff aus. »Wenn ich die Zangen von dieser Skreeva richtig in Erinnerung habe, dann muss es ein harter Kampf gewesen sein.«
    »Das war es sicher.« Veldan klang zögerlich, als habe sie etwas sagen wollen und es sich dann anders überlegt. »Die Einzelheiten erzähle ich dir später. Hier ist sehr viel passiert, aber dazu ist jetzt keine Zeit. Wir müssen uns beeilen. Ich verspreche, dass wir bald bei euch sind. Haltet ihr so lange aus?«
    »Natürlich«, antwortete Toulac entschieden. »Wenn es darum geht, in der Wildnis zu überleben, habe ich den einen oder anderen Kniff auf Lager, und an einem Strand gibt es immer eine Menge zu essen. Keine Sorge, Mädelchen. Wir haben alles, was wir brauchen. Sag Ailie, dass ich gut auf Zavahl Acht gebe.«
    »Ich lasse ab und zu von mir hören. Und du passt auf dich auf, verstanden?«
    »Veldan, du redest mit der alten Toulac. Ein paar Tage im Freien zu verbringen kann mich nicht umhauen. Und nach allem, was ich erlebt habe, seit ich dir und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher