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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines
Autoren: Maggie Furey
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abzuschneiden, der andere zielte pfeilschnell nach seinen Augen.
    Maskulu hielt kaum inne, obwohl sein Gang auf einer Seite merklich schlingerte. Unaufhaltsam wie eine Lawine durchbrach er die tödliche Nähe von Skreevas Armen, und die hünenhaften Kämpfer prallten mit erderschütternder Wucht in der Mitte der Behausung aufeinander. Skreeva taumelte, doch mit den Zangen schnappte sie nach Maskulus Gesicht, die Sägekanten ihrer Arme kratzten und kreischten über seinen schuppigen Rückenschild, während sie nach Halt suchte. Gleich würde sie Glück haben und ihm eine weitere Anzahl Beine wegschneiden, womit sein Halt am Boden und die Macht seines Angriffs geschwächt wären.
    Maskulu versuchte einen Satz nach vorn und riss die Kieferzangen auf, doch Skreeva hielt ihn mit den Armen von ihrem empfindlicheren Körper fern. Mit ihren dicken kräftigen Hinterbeinen stemmte sie sich fest in den Boden, was ihr ausreichend Widerstand gegen Maskulus immense Kraft verschaffte.
    So schoben sie einander eine Zeit lang wie in einem tödlichen Tanz immer wieder vor und zurück, wobei jeder auf das geringste Schwächerwerden des anderen lauerte, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Während sie sich wankend umeinander drehten, gerieten sie immer näher an den Rand der Behausung, bis sie stolpernd durch die Wand brachen und nach draußen auf die Lichtung stürzten. In einem Wirbel von Papierfetzen brach die Behausung über den anderen zusammen.
    Als wäre nichts geschehen, setzte sich der Kampf unter den Bäumen fort, aber Skreeva begann schon zu ermüden. Sie würde nur so lange überleben, wie sie sich gegen den Gaeorn stemmen konnte. Die Todesangst überwog die Furcht vor Cergorn und vor ihrer Entdeckung als Agentin des Drachenvolkes, und so ging sie das verzweifelte Wagnis ein und schrie um Hilfe.
    Verdammt!
    Amaurn knirschte mit den Zähnen. Das Letzte, was er jetzt brauchte, war die Einmischung des Archimandriten. Veldan tauschte einen Blick mit ihm, kletterte vor Bailen auf den Rücken des Feuerdrachen, und rückte mit Kaz ein Stück vor, um Ailie abzuschirmen, während Elion die Lücke zwischen ihnen schloss. Maskulu und Skreeva setzten ihren Kampf fort, ohne dass einer von ihnen den toten Punkt überwinden konnte.
    »Cergorn kommt!« Sie alle hörten Vaures Warnung. Bei vollem Galopp würde der Zentaur in ein paar Augenblicken da sein. Gleich darauf näherte sich schneller Hufschlag durch den Wald, und der Archimandrit preschte auf die Lichtung. Die Phönix kam dicht hinter ihm geflogen, wie ein Komet sauste sie zwischen den Baumreihen hindurch. »Schnell!«, rief sie. »Er hat seine Wachen hinter sich gelassen. Das ist die einzige Gelegenheit!«
    Das Knacken von splitterndem Holz drang über die Lichtung, als der Gaeorn und die Alva in einen Baum krachten, aber ihr Kampf wurde nicht weiter beachtet. Aller Augen waren auf das Zusammentreffen von Cergorn und Amaurn gerichtet.
    »Du!« Laub und Erde spritzten auf, als der Zentaur vor Amaurn zum Stehen kam. »Also bist du doch noch gekommen, Verräter, um dich deiner Strafe zu stellen.« Sein Blick schweifte von Amaurn zu Veldan, Elion, Bailen, Kazairl und wieder zu Veldan. Dann spuckte er auf den Boden. »Ganz die Mutter«, schnaubte er. »Du verdirbst alles, was du berührst, Amaurn.« Damit griff er sich über die Schulter und zog ein Breitschwert aus der Scheide.
    Gut. Er ist so sehr dagegen, unser gehütetes Wissen zu nutzen, dass er nicht einmal soviel Vernunft zeigt und eine Schusswaffe aus der verbotenen Waffenkammer gebraucht. Was für ein Narr.
    Amaurn schickte in Gedanken einen raschen Befehl an seine Mitstreiter. »Greift nicht ein, bevor die Wachen kommen. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Befleckt euch nicht die Hände und das Gewissen mit dem Blut des Archimandriten.« Sie würden gehorchen, das wusste er. Er hatte sie davon überzeugt, ihm zu folgen, doch ihre Treue galt es noch zu gewinnen.
    Ohne weitere Warnung begann der Zentaur den Kampf, und es blieb keine Zeit zum Reden.
    Cergorn war schnell. Amaurn schaffte es knapp, die eigene Waffe zu ziehen und den ersten Schlag zu parieren. Er fing das Schwert mit seiner Klinge und lenkte den Schlag ab, doch die Wucht zwang ihn in die Knie. Einen Moment lang fürchtete er, dass sein Schwert unter Cergorns schwerer Waffe zerspringen würde, doch es war von Meisterin Agella geschmiedet und daher scharf und stark und würde mehr aushalten als andere. Während der Zentaur zum nächsten Schlag ausholte, stach
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