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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines
Autoren: Maggie Furey
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Plan fehlschlug, würde sie alles verlieren. Und damit war sie nicht die Einzige, dachte Elion grimmig. Diese Sache mit der Alva würde eine sofortige Auseinandersetzung zwischen Cergorn und den Abtrünnigen erzwingen. Innerhalb der nächsten Stunde entschied sich nicht nur das Schicksal von Zavahl und Toulac, sondern auch die unmittelbare Zukunft des Schattenbundes hing in der Schwebe.
    Und was tue ich eigentlich hier? Ich hatte niemals die Absicht, in so etwas verwickelt zu werden!
    Doch er konnte dem Bevorstehenden nicht mehr ausweichen. Amaurn oder Cergorn? Jeder Wissenshüter würde diese Entscheidung zu treffen haben, bevor der Tag endete. Und zufällig musste er selbst sich ein wenig eher entscheiden als die anderen. Als Bailen ihn in die Knie gezwungen hatte, war er erstaunt gewesen, dass ausgerechnet Blank so treue und rückhaltlose Anhänger im Schattenbund gefunden hatte. Doch das blieb nicht die einzige Überraschung. Während die Begegnung zwischen dem einstigen Hauptmann und Veldan stattfand, übertrug Kazairl den Wortwechsel unbemerkt an Elion. Er war ebenso empört gewesen wie Veldan, dass Blank kein anderer als Amaurn der Abtrünnige war, doch es dauerte nicht lange, und er sah sich genau wie Veldan dem Druck seiner Einwände unterliegen. Bis der Gaeorn den Tunnel zur Höhle wieder öffnete, weil Veldan darauf bestand, seinetwegen zurückzukehren, hatte Elion seine Entscheidung gefällt.
    Das Tragische an der Sache liegt darin, dass Cergorn selbst uns zu Abtrünnigen gemacht hat, durch sein Verhalten bei unserer Rückkehr. Was mich betrifft, so hat er seinen Untergang selbst herbeigeführt. Ob er nun am Ende mit uns einverstanden gewesen wäre oder nicht – wäre er nur gewillt gewesen, uns anzuhören, hätte ich ihn jetzt viel eher unterstützt.
    Elion litt noch immer unter der ungeheuerlichen Ungerechtigkeit, dass Cergorn ihm die Schuld an Thirishris Verschwinden gab. Auch wenn die offensichtliche Sorge und Trauer des Archimandriten als mildernde Umstände gelten mochten, so konnte doch keinem Anführer gestattet werden, dass persönliche Rücksichtnahme seine Urteilskraft vernebelte. Vielleicht war er zu streng, aber dies war eben die unangenehme Seite der Macht und der Preis, der dafür zu zahlen war.
    Würde Blank in seiner neuen Erscheinungsform es besser machen?
    Eine unangenehme Frage, die nur die Zeit würde beantworten konnte.
    Elion sah Amaurn von der Seite an und stellte fest, dass er nicht den Gaeorn bei der Arbeit beobachtete, sondern Veldan anstarrte. Veldan war anscheinend mit Kaz in ein abgeschirmtes Gespräch vertieft, denn ihr Blick war in die Ferne gerichtet und sie war vollkommen blind gegen die forschende Betrachtung Amaurns. Etwas seltsam Grüblerisches lag in dessen kalten, grauen Augen, das Elion innerlich aufrüttelte. Welcher Zweck mochte hinter der Neugier eines Mannes stecken, der als kaltblütiger Mörder bekannt war?
    Pocken, Pest und Parasiten! Er wird doch wohl keine Schwäche für Veldan entwickelt haben? Er hat gesagt, sie gleiche ihrer Mutter aufs Haar.
    Elion stockte der Atem, als ihm ein neuer Gedanke kam.
    Nein! Das ist zu albern. Das kann nicht sein! Schließlich ähnelt sie der Mutter, nicht ihm. Andererseits weiß niemand, wer Veldans Vater ist …
    Energisch schob er die Überlegung beiseite. Veldan war es offenbar noch nicht eingefallen, und es kam gar nicht in Frage, dass er sie darauf brächte. Also, allein die Vorstellung war völlig abwegig. Da war wohl seine Fantasie mit ihm durchgegangen. Außerdem ging ihn das gar nichts an. Dennoch hätte er ein Vermögen dafür gegeben, um zu erfahren, was der Möchtegernanführer des Schattenbundes in diesem Augenblick dachte.
     
    Nach alledem kann ich kaum glauben, dass ich es ihr nicht gesagt habe.
    Amaurn fragte sich, wo sein Mut geblieben war. Als er sich vorgenommen hatte, mit Veldan zu sprechen, so hatte er damit gemeint, sie wissen zu lassen, was zwischen ihm und Aveole geschehen war. Er hatte daran gedacht, ihr von seiner Herkunft aus dem magischen Volk zu erzählen, und auch, woher Kazairl stammte. Und er hatte ihr sagen wollen, dass sie eingedenk seiner letzten Nacht mit Aveole seine Tochter sein musste.
    Es war noch nicht die rechte Zeit dafür. Ich habe ihr Vertrauen noch nicht gewonnen. Warum sollte sie mir glauben? Oder hatte ich Angst? Wenn ich mich nun darin irre? Wenn sich Aveole zum Trost einem anderen Mann zugewandt hat, nachdem ich fort war?
    Um die langen, harten Jahre der Verbannung zu
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