Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines
Autoren: Maggie Furey
Vom Netzwerk:
über meine Leiche«, brummte Kazairl.
    Elion beachtete ihn nicht. »Ist Aethon in Sicherheit?«
    »Ja, wir haben ihn bei uns. Wenn auch nur im Körper des Hierarchen, und dieser widerwärtige Mensch ist einfach zu keiner Mitwirkung bereit.«
    »Wenn man bedenkt, dass ihr ihm das Leben gerettet habt, sollte man meinen, er könnte sich dankbarer zeigen.«
    »Ja, allerdings. Aber dafür bleibt noch genügend Zeit, wenn wir Callisiora verlassen haben und an einem sicheren Ort sind.«
    »Das ist in der Tat das Wichtigste«, pflichtete Elion ihr bei. »Seht also zu, dass ihr mit Aethon nach Gendival gelangt. Ich werde mich allein mit dem Baum befassen.«
    Währenddessen holte er einen kleinen eiförmigen Glimmer aus der Tasche, drehte seine Hälften gegeneinander, worauf er einen grünlichen Schein verbreitete. Unter dieser Beleuchtung besah sich Elion die gefällte Tanne. »Ist gut, Veldan«, sagte er erleichtert. »Die Lage ist nicht so schlimm, wie es zuerst aussah. Ich kann den Baum umgehen, muss nur ein paar Wurzeln abhacken. Ich bin schneller bei euch, als ihr denkt.«
    »Wenn du nur Thirishri als Hilfe hättest. Es wäre im Nu erledigt.«
    »Ich weiß, aber von ihr ist weit und breit keine Spur. Was kann da bloß passiert sein? Was um alles in der Welt kann man einem Luftgeist anhaben?«
    »Ich kann es mir nicht vorstellen – jedenfalls freue ich mich nicht darauf, dem Archimandriten unter die Augen zu treten, wenn er erst einmal weiß, dass wir sie verloren haben.«
    »Danke, dass du ›wir‹ gesagt hast, Veldan, aber letzten Endes habe ich das allein zu verantworten. Thirishri ist meine Partnerin gewesen, nicht deine.«
    Veldan schwieg einen Moment. »Hör zu, Elion. Willst du, dass ich es ihm sage? Bei Kaz’ Reisegeschwindigkeit werden wir die Schleierwand spätestens morgen früh erreichen, und dann wollte ich mit Gendival Kontakt aufnehmen. Es steht nicht zu erwarten, dass Cergorn über unseren Bericht erfreut sein wird. Aber wenn wir wenigstens mit Aethon sicher hinter unsere Grenze gekommen sind, und wenn er von uns hört, dann wäre das wenigstens eine gute Nachricht.«
    Elion war so glücklich überrascht, dass er seinen Dank nur stammeln konnte.
    »Und zum Ausgleich«, fuhr Veldan fort, »kannst du mir den Rücken stärken, was Toulac anbelangt, einverstanden?«
    »Du könntest mich ebenso gut bitten, einem Bär in den Rachen zu gucken«, erwiderte Elion klagend. »Aber einverstanden. Das ist das Wenigste, was ich tun kann. Unter diesen Umständen, finde ich, sollten wir lieber zusammenhalten – obwohl ich dein Getue nicht verstehe. Was ist an der Schachtel dran? Nun, du kennst sie besser als ich. Wenn du meinst, sie gäbe eine gute Wissenshüterin ab, dann stehe ich hinter dir und spare mir mein Urteil auf, bis ich sie gesehen habe.«
    Veldan wechselte lieber das Thema. »Wo sind die Soldaten?«, fragte sie. »Ich vermute, dass sie weg sind, da du so unbeschwert mit mir reden kannst. Sind wir jetzt vor Verfolgung sicher?«
    »Ja, du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. Kaz’ kleiner Kraftakt hat diese Gefahr für uns gebannt.« Er berichtete von Blanks Sturz und wie die Soldaten diesmal ganz aus eigenem Antrieb keine Zeit verloren hatten und nun schleunigst nach Tiarond zurückritten.
    Es folgte ein langes Schweigen. Dann sagte Veldan: »Das war also das Ende von Blank. Weißt du, ich kann mir nicht helfen, aber da stimmt etwas nicht. Er ist zu schnell und zu leicht gestorben. Dieser Mann strahlte solche Gewalt aus. Ich habe einfach geglaubt, den bringt so leicht nichts um.«
    »Ober die Klippe zu stürzen dürfte bei jedem ausreichen«, entgegnete Elion gewollt heiter. Er zog sein Schwert und machte sich daran, eine Schneise durch das Wurzelgewirr zu schlagen, wobei er die ganze Zeit über bedauerte, dass seine Klinge deswegen Schaden nahm. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Er würde sie beim Schmied wieder schärfen lassen, sobald er nach Gendival zurückgekehrt wäre. Und was Blank betraf, so war er im Nachhinein froh, Veldan nicht erzählt zu haben, dass der Hauptmann den Sturz überlebt und um Hilfe gerufen hatte. Es wäre unvernünftig, sie grundlos zu beunruhigen. Blank war ohnehin so gut wie tot, es war nur eine Frage der Zeit.
     
    Scall fand es überhaupt nicht spaßig, zweimal in zwei Tagen an einem nasskalten Winterabend einen matschigen Weg entlangzureiten. Der Boden war rutschig und trügerisch, und Tormon, der die Gruppe anführte, musste sehr Acht geben, um in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher