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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank
Autoren: Jason Dark
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was sich draußen abspielte. Dass John Sinclair nicht angegriffen worden war, daran glaubte er einfach nicht.
    Endlich erreichten sie die Tür.
    Hier versuchte es der Trödler erneut. Er stemmte sich gegen den Boden, um Suko zurückzudrängen, was er allerdings nicht schaffte.
    »Seien Sie kein Kind!«
    »Aber ich...«
    Suko zerrte die Tür auf. Er stieß den Trödler über die Schwelle nach draußen und folgte ihm auf dem Fuß...
    ***
    Zwei Gestalten in einer!
    Ich hatte es mir gedacht. Ähnlich wie bei den Kreaturen der Finsternis, aber die hatte ich nicht vor mir. Hier stand ein anderes Gebilde, entstanden auf einer magischen Basis.
    »Warum der Henker?«, fragte ich.
    Mir schickte man ein Lachen entgegen, und kurz danach kam der Teufel ins Spiel. Ich erfuhr, dass er es so gewollt hatte.
    »Ja!«, schrie die Gestalt mich an. »Ich habe dem Henker gesagt, dass er mir den Kopf abschlagen sollte. Er tat es, und er legte ihn zu den anderen in den Schrank, in dem ich die Köpfe der von mir Verurteilten gesammelt hatte. Es war das Ende meiner Gerichtsbarkeit, aber ich wusste ja, dass ich auch weiterhin existieren würde, und das ist so geschehen. Zusammen mit dem Henker, der den Teufel und die Hölle schon immer gemocht hat.«
    »Du nicht?«
    »Nein, zunächst nicht. Aber dann sah ich die Frauen...« Die Stimme veränderte sich. Sie klang jetzt noch lauernder und schriller. »Sie wurden mir zugeführt. Ich habe über sie entscheiden können, und ich habe es gern getan. Ich bin mit ihnen in die Folterkammern gegangen, und wenn sie besonders hübsch waren, habe ich mich allein um sie gekümmert. Sie haben alles getan, und so wuchs der Teufel in mir immer weiter. In seinem Namen richtete ich für die Kirche. Es war wirklich etwas ganz Besonderes, das kann ich dir sagen.«
    Mir wurde allmählich klar, was damals abgelaufen war. Und ich musste zugeben, dass der Teufel sein Versprechen gehalten hatte. Der Inquisitor und sein Henker waren auf eine gewisse Art und Weise durchaus am Leben geblieben.
    Aber die Toten hatten keine Ruhe finden können. Sie irrten in einer Ebene herum, die noch weit entfernt von der Seligkeit war, aber sie wollten hin. Sie sehnten sich danach. Sie waren ohne Kopf, den ihnen dieser Teufel genommen hatte. Wahrscheinlich würden sie in dieser Gestalt nie das Ende ihres Weges erreichen.
    Die Gestalt hatte sich der Hölle zugehörig gefühlt, und der Teufel hatte sie auch aufgenommen. Ich besaß ein Gegenmittel, und das war mein Kreuz. Hier und jetzt würde ich alles daransetzen, um diese Gestalt zu vernichten, damit sie nicht länger in unserer Zeit herumlief.
    Ohne großartig den Kopf zu bewegen, schaute ich mich um. Die Köpfe hatten ihren Platz nicht verlassen. Wie Beobachter standen sie in der Luft, ohne einzugreifen.
    Nicht weit entfernt öffnete sich eine Tür. Zwei Personen verließen das Haus. Eine davon war Suko. Er ging hinter dem Trödler her, der nicht so aussah, als würde er freiwillig ins Freie treten. Sein Gesicht war von Angst gezeichnet.
    Suko winkte mir kurz zu, als er sah, dass mir nichts passiert war. Um die Doppelgestalt kümmerte er sich noch nicht. Er war nur überrascht, die Schädel zu sehen.
    Ich wollte zu einem Ende kommen und sprach Amos Burke an. Der andere Name war mir nicht bekannt, und meine Worte tropften in die Stille hinein, wobei jedes genau verstanden wurde. »Die Hölle und der Teufel sind für mich stets die absoluten Feinde gewesen. Wir bekämpfen uns, wo wir es können. Ich habe der Hölle viele Niederlagen beigebracht. Auslöschen konnte ich sie nicht, aber ich habe dafür gesorgt, dass sie sich manchmal nicht weiter ausbreiten konnte. Das werde ich auch hier so halten!«
    »Du willst stärker sein als die Hölle?«
    »Bestimmt.«
    »Dann versuche es!«
    Der Teufel hatte dem Inquisitor und dessen Henker weisgemacht, dass sie unbesiegbar wären und sich vor nichts mehr zu fürchten brauchten. Aber der Teufel log.
    »Dein höllischer Herr wird auch jetzt nicht gewinnen«, sagte ich, griff in die Tasche, in die ich das Kreuz für diese kurze Zeitspanne wieder gesteckt hatte, und holte es hervor.
    Es sah bestimmt leicht überheblich aus, als ich es präsentierte. Den rechten Arm streckte ich nach vorn, und die Wirkung blieb nicht aus. Wer immer sich mit der Hölle verbindet, muss anderen Werten abschwören, und da gehörte das Kreuz ganz oben dazu.
    Der Körper zuckte. Plötzlich verlor der Inquisitor die Kontrolle darüber. Er beugte sich zur Seite, das Gesicht
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