Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schauen.
    In diesem Moment fing mein Herz an zu pochen. Hart und schnell, denn ich sah draußen einen Schädel. Doch dieser war nicht allein, sondern schwebte über einer Gestalt, die mir fremd war und von der ich nicht wusste, wo ich sie einordnen sollte...
    ***
    Mir war sofort klar, dass sie bei diesem Vorgang eine sehr wichtige Rolle spielte.
    Eine männliche Gestalt. Eine, die an ihren Umrissen zitterte und über deren Kopf der eine Schädel zu sehen war, den Suko und ich kannten. Er sah zwar aus wie alle anderen, doch er hatte sich abgesondert, und das war sicherlich nicht grundlos passiert.
    Der Schädel blieb, und die Gestalt ebenfalls. Sie kam nicht näher, und ich ging davon aus, dass ich der Grund für ihren Stopp war. Um mich herum bewegten sich die Köpfe, außerhalb der Garage befand sich der einzelne Schädel, doch genau der war für mich wichtiger als die Totenköpfe in der Garage.
    Und die Stimmen!
    Ich hatte sie schon fast vergessen gehabt oder mich an sie gewöhnt, als sie sich jetzt auf eine besondere Art und Weise meldeten, denn ich hörte sie schreien. Es sprach niemand mehr, und obwohl es sich um Geister handelte, hörte ich Angst heraus.
    Der Grund war nicht ich, sondern befand sich draußen. Es war dieser Unbekannte, dessen Macht wohl recht groß sein musste, sonst hätten sich die Köpfe anders verhalten.
    Sicherheitshalber blieben sie in der Garage. Aber die Angst war da. Auch ich bekam sie mit, und ich brauchte mich nicht mal besonders zu konzentrieren, um sie zu verstehen.
    »Der Henker ist da... unsere Henker... unsere Mörder. Der Inquisitor und der Henker, der die Unschuldigen verurteilt und sie dann geköpft hat. Er ist nicht tot. Er ist bei uns. Er will...« Alles weitere ging in spitzen Schreien unter.
    Ich hatte meine Probleme mit dieser Erklärung. Mir war allerdings klar geworden, dass die Köpfe und die Gestalt dort draußen nicht die besten Freunde waren.
    War das schon so etwas wie eine Erklärung für dieses Phänomen? Mir reichte sie nicht. Ich wollte die ganze Wahrheit wissen, und deshalb ging ich nach draußen. In meinem Innern hatte sich das Wissen festgesetzt, dass ich nur dort den unheimlichen Fall aufklären konnte. Ich war gut vorbereitet, denn ich hatte das Kreuz, ich besaß die Beretta – aber ich wunderte mich auch, dass mein Freund Suko noch nicht erschienen war.
    Der unheimliche Fremde hatte sich nicht vom Fleck bewegt. Auch jetzt erinnerte er mich mehr an eine Spukerscheinung, aber er war sichtbar, und das waren die Geister nicht.
    Ich übertrat die Schwelle, ging noch zwei Schritte weiter und erlebte dann etwas Unheimliches.
    Der Schädel über dem Kopf der Gestalt zuckte. Er sah aus, als wollte er sein Maul noch weiter öffnen, doch es sackte nach unten, und sein Ziel blieb weiterhin der Kopf.
    Es kam zur ersten Berührung, und genau das war das Phänomen, denn ich sah das Zittern und Flirren, dabei löste sich der Schädel auf, verschwand aber nicht, sondern fiel mit seinem grünliche Schein über den normalen Kopf hinweg und hüllte ihn ein.
    Zwei Gesichter?
    Wie bei einer Kreatur der Finsternis?
    Es war möglich, obwohl ich nicht so recht daran glaubte, denn hier liefen die Dinge anders.
    Der Sturm der Stimmen fiel wieder über mich, und es entwickelte sich daraus ein Schrei. »Sie sind wieder da! Henker und Inquisitor...«
    Also doch!
    Zwei in einer Person. Henker und Inquisitor. Aber wen sah ich in seiner menschlichen Gestalt vor mir?
    Henker aus der Vergangenheit waren mir nicht neu. Ich hatte schon öfter mit ihnen zu tun gehabt, und sie waren manchmal sogar mit ihren Waffen aus der Vergangenheit erschienen, um sie in der Zukunft einzusetzen und damit zu töten.
    Hier sah ich kein Richtbeil und auch kein Schwert. Es war überhaupt keine Waffe zu entdecken, und so ging ich davon aus, dass es der Inquisitor war, der vor mir stand.
    Ich dachte nicht darüber nach, ob seine Gestalt feinstofflich oder stofflich war, jedenfalls war er ein Typ, vor dem man kaum Angst zu haben brauchte.
    Eine relativ kleine Gestalt mit einem verschlagenen und rattenhaften Gesicht. Diesen Ausdruck konnte auch die Blässe nicht vertreiben, mit der das Gesicht überzogen war.
    Seine Kleidung war so etwas wie ein dunkles Etwas, aber sie interessierte mich weniger. Mir ging es um das Gesicht, das zwar diesen Ausdruck besaß, aber damit konnte ich mich nicht zufrieden geben, weil ich dahinter noch etwas anderes sah. Eine Unruhe, ein Zittern und hin und wieder auch den grünlichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher