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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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der Paranoia schwebte.
    »Was ist los, Anthony? Du hast gesagt, es wäre dringend, und hier bin ich.«
    Der Lieutenant Commander schluckte schwer, ehe er antwortete: »Du hast ja keine Ahnung, David. Keine Ahnung!«
    »Jetzt beruhige dich und hol erst mal tief Luft. Es wird noch Stunden dauern, bis hier wieder jemand herkommt. Wir haben Zeit genug.«
    »Ach ja? Denkst du?«
    Tonys Stimmlage erreichte eine unangenehm hohe Frequenz. Nervös begann er, auf und ab zu laufen. Eine Angewohnheit, die in dem ohnehin schon beengten Büro zusätzlich an den Nerven zehrte.
    David wollte ihn beruhigen und streckte behutsam die Hand nach ihm aus. Dies war der Augenblick, in dem ihm bewusst wurde, dass etwas nicht stimmte. Seine ausgestreckte Hand wirkte seltsam unscharf in seinen Augen. Als würde er sie durch dichten Nebel sehen. Er ging noch einen Schritt – und musste sich am Schreibtisch festhalten, als seine Beine ihm den Gehorsam versagten.
    Mit alarmierender Geschwindigkeit wich jegliche Kraft aus seinem Körper. Bevor er noch wusste, wie ihm geschah, kniete er auch schon auf dem Boden.
    »David?! David, was ist denn?« Tonys Stimme drang wie aus weiter Ferne zu ihm durch; war kaum zu hören. Sie klang dumpf. Unwirklich.
    »David? DAVID?«
    Die Sicht verschwamm ihm nun völlig vor den Augen. Dann wurde es dunkel. Er bemerkte kaum, dass er auf dem Boden aufschlug.
      
    Seine Sinne klärten sich nur langsam. Und die Eindrücke, die auf ihn einstürmten, ergaben allesamt keinen Sinn. Sofort übernahm der analytisch denkende Teil seines Verstands und begann mit der Arbeit, seine Situation in einen logischen Kontext zu bringen.
    Er lag auf dem Boden. So viel war ihm klar. Nur war der Boden seltsam kalt. Nicht wie der Teppich in dem Büro, an das er sich erinnerte. Außerdem lag er auf dem Bauch. Er war sich ziemlich sicher, auf den Rücken gefallen zu sein, als er das Bewusstsein verloren hatte.
    David öffnete die Augen.
    Der Nebel, der seine Sicht verschleierte, löste sich erschreckend zäh auf. Was er sah, half nicht unbedingt, seine Verwirrung zu beenden. Er sah Kisten. Genauer gesagt: eine Unmenge gestapelter Kisten.
    Er stemmte sich mühsam auf die Ellbogen hoch und bereute die Bewegung augenblicklich, als Schmerzwellen durch seinen Kopf schossen und sein Rückgrat hinunterflossen.
    Dessen ungeachtet setzte David sich auf seine Knie in eine halbwegs aufrechte Position. Er spürte einen unangenehm chemischen Geschmack auf der Zunge. Der Raum drehte sich um ihn. Beide Eindrücke kombiniert ließen Galle in seine Kehle aufsteigen. Er beugte sich vor und übergab sich lautstark auf das Deck.
    Das Deck?
    David fischte ein Taschentuch aus seiner Uniformjacke und wischte sich den Mund ab, während er seine Umgebung einer genaueren Untersuchung widmete. Er kniete in einem Lagerraum auf allen vieren vor einer Luftschleuse, durch die Versorgungsschiffe schnell und bequem ihre Ladung löschen konnten. Nur was tat er hier? Und was noch wichtiger war: Wie war er hierher gekommen? Der Bürotrakt, in dem er sich mit Tony getroffen hatte, war fünf Decks unter ihm. Zumindest, falls er den Grundriss des Forts annähernd richtig im Kopf hatte, wovon er im Moment eigentlich ausging.
    Wacklig kam er endlich auf die Beine. Mehr schlecht als recht zwar, aber immerhin stand er wieder. Wo war Tony? Was um alles in der Welt war mit ihm passiert? Was zur Hölle ging hier vor?
    Zischend öffnete sich eines der Druckschotten in der Nähe. Erschrocken wirbelte David herum und wäre beinahe gestürzt. Der Raum drehte sich immer noch beunruhigend und weigerte sich vehement, dieses nicht den Naturgesetzen gehorchende Verhalten einzustellen.
    Durch das Schott stürmte ein Trupp Marines mit angelegten Waffen in den Raum. Die Männer umringten ihn wortlos. David starrte die Soldaten nur verständnislos an. Die Waffen waren allesamt auf seinen Kopf gerichtet. Er vermied jede unnötige Bewegung, um die kampferprobten Männer nicht zu einer tödlichen Reaktion zu provozieren. Die Hände hielt er in einer abwehrenden Position auf Brusthöhe mit den Handflächen nach außen, damit die Soldaten sehen konnten, dass er unbewaffnet war. Er hoffte inständig, dass sie darauf überhaupt Wert legten.
    »Hier muss ein Missverständnis vorliegen«, brachte er mühsam hervor. Seine Stimme klang selbst in seinen eigenen Ohren rau und undeutlich. Seine Zunge prickelte und fühlte sich schwer an.
    Beinahe wie nach der Betäubung beim Zahnarzt.
    »Das denke ich nicht«,
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