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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sagte der Captain, der den Trupp anführte. Das Gesicht des Mannes war unter seinem Kampfhelm kaum zu erkennen. Nur die Augen waren gut sichtbar. Sie glühten vor Verachtung.
    »Was geht hier vor?«
    » Lieutenant Colonel David Coltor? «, fragte der Mann, ohne auf die Frage einzugehen.
    »Sie wissen verdammt gut, wer ich bin!«
    »Allerdings.«
    »Darf ich also um eine Erklärung bitten?«
    »Sie stehen hiermit unter Arrest. Gemäß den derzeit geltenden Kriegsgesetzen und den Bestimmungen des Kriegsrechts werden sie in Haft genommen und vor ein Militärgericht gestellt.«
    »Auf wessen Anordnung?«
    »Des kommandierenden Offiziers der Orbitalverteidigung der Serena-Kolonie, Admiral John J. Stuck.«
    Langsam ließ David seine Hände sinken. Nur am Rande nahm er wahr, dass sich die Zeigefinger einiger Marines gefährlich um die Abzüge ihrer Waffen spannten.
    »Und wessen werde ich beschuldigt?«
    Falls David bezweifelt hatte, dass die Augen des Offiziers noch mehr zu funkeln imstande waren, so wurde er nun eines Besseren belehrt. In den Blick des Marine-Captains trat ein Ausdruck, den man nur mit Abscheu beschreiben konnte. Abscheu und Ekel. Noch etwas anderes entdeckte David darin – blanken Hass.
    Die Antwort bestand aus nur einem Wort: »Hochverrat!«
    David fühlte sich, als würde er aus großer Höhe in die Tiefe stürzen. Er verlor buchstäblich jeden Halt.
    Er wollte auf diese unglaubliche Anschuldigung antworten. Er wollte diesem Captain verdeutlichen, dass dies alles lediglich ein furchtbares Missverständnis sein konnte. Doch ehe er die Gelegenheit dazu bekam , sagte der Captain sieben weitere Wörter, die ihm die Kehle vollends zuschnürten.
    »Und Mord an Lieutenant Commander Anthony Benson!«
        
     

1
     
    Major Rachel Kepshaw rekelte sich genüsslich in dem warmen, weichen Bett, das nicht ihr eigenes war. Durch die halb geöffneten Fensterläden drangen erste Sonnenstrahlen und verbreiteten ein sanftes Licht in dem Schlafzimmer. Sie drehte sich schlaftrunken zu dem Mann neben sich um und registrierte erleichtert, dass dieser immer noch tief und fest schlief. Erschöpft von den Anstrengungen der vergangenen Nacht.
    Es wäre auch zu peinlich gewesen, ihm gegenüber zuzugeben, dass sie seinen Namen vergessen hatte. Sie stutzte einen Augenblick. Hatte er ihr gegenüber überhaupt seinen Namen gesagt? Vermutlich schon. Soweit sie sich erinnern konnte, war er Sven – oder Björn?! So ähnlich jedenfalls.
    Sie zuckte ergeben die Achseln. Und wenn schon. Es lief ohnehin immer auf das Gleiche hinaus. Sie schlüpfte leise aus dem Bett, suchte sich ihre in der ganzen Wohnung verstreuten Kleider zusammen und zog sich geschwind an. Im Vorbeigehen angelte sie sich noch ein Croissant aus einem kleinen geflochtenen Körbchen in der Küche und verschwand wie ein Geist durch die Tür, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Sven (oder Björn?!) würde es verstehen. Es war sogar wahrscheinlich, dass er über ihr Verhalten zutiefst erleichtert sein würde. Das war diese Art Mann immer, die sie sich für ihre Vergnügungen aussuchte. Darüber hinaus war sie sich auch ziemlich sicher, dass er ohnehin nicht vorgehabt hatte, sie zum Traualtar zu führen. Der Gedanke entlockte ihr ein unterdrücktes Kichern.
    Während sie ihr karges, improvisiertes Frühstück verzehrte, schlenderte sie die Straße hinab und beobachtete die Kopenhagener Bevölkerung auf dem Weg zur Arbeit. Einen flüchtigen Moment lang fühlte sie einen Stich des Bedauerns in ihrem Herzen. Sie sah Männer und Frauen, die sich an der Wohnungstür noch einmal umdrehten, um sich von ihren Liebsten zu verabschieden. Wohl wissend, dass sie in sieben, acht oder neun Stunden wieder nach Hause kamen, zu Abend aßen und sich gegenseitig erzählten, wie der Tag gelaufen war.
    Ihr Leben verlief bei Weitem komplizierter. Ihre Arbeit nahm den Großteil ihres Lebens ein. Für richtige Beziehungen blieb da nur wenig Zeit. Oder Platz. Das schloss ihre eigene Familie mit ein, zu der sie fast keinen Kontakt mehr unterhielt. Sollte einmal tatsächlich so etwas wie Freizeit vorhanden sein, füllte sie diese kostbaren Stunden damit aus, sich einen Gespielen für die Nacht zu suchen. In diesen wenigen Augenblicken ungehemmter Intimität konnte sie ihre Arbeit wenigstens kurzzeitig vergessen und einfach nur Frau sein.
    Sie beneidete die Männer und Frauen, die ihr begegneten und einem ganz geregelten Leben nachgingen. Sie konnte einfach nicht anders. Den Mann von vergangener

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