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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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einem Wink bedeutete er ihr, ihm zu folgen.
    Sie tat, wie ihr geheißen wurde, und auf einen weiteren Wink setzte sie sich auf einen der Stühle vor Nogujamas Schreibtisch. Der Admiral selbst ging um das Möbelstück herum und nahm dahinter Platz. Er betrachtete sie einen langen Moment lang, bevor er endlich das Gespräch eröffnete.
    »Es war mir wichtig, dass Sie es von mir erfahren und nicht durch die Medien oder Dritte.«
    »Sir?«
    »David Coltor ist verhaftet worden.«
    »WAS?«
    Der Schock über diese Enthüllung traf sie völlig unvorbereitet. Rachel war schon halb von ihrem Stuhl aufgesprungen, noch bevor ihr richtig bewusst wurde, dass sie sich überhaupt in Bewegung gesetzt hatte. Mit zitternden Knien nahm sie erneut Platz. Nicht sicher, ob sie vielleicht Opfer eines grausamen Scherzes geworden war. Doch ein Blick in Nogujamas traurige Augen bestätigte, was sie insgeheim schon wusste. Es war sein Ernst. David Coltor saß in Haft. Nun verstand sie auch die Haltung des Admirals viel besser. Coltor war nicht nur Nogujamas Untergebener, sondern auch dessen Protegé. Und darüber hinaus ein enger, persönlicher Freund. Mehr noch. Er war für den alternden Admiral der Sohn, der ihm nie vergönnt gewesen war. Die Angelegenheit musste ihn darum nur umso härter treffen.
    »Unter welcher Anklage?«, fragte sie mit leicht vibrierender Stimme. Es kostete sie ungeheure Anstrengung, nicht in Tränen auszubrechen. David war auch einer ihrer engsten Freunde.
    »Hochverrat, Kollaboration mit dem Feind und Mord.«
    »Lächerlich!«, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    »Schon möglich.«
    Rachel glaubte, sich verhört zu haben. Kampflustig beugte sie sich in ihrem Stuhl vor, bereit, Davids Ehre auch vor dem Admiral zu verteidigen.
    »Es ist immerhin David Coltor, von dem wir hier reden. Der Mann, der die Mars-Verschwörung aufgedeckt hat. Der Mann, der geholfen hat, die Lydia zu befreien. Der Mann, der die ROCKETS mit großem Erfolg und Geschick leitet und sie zu einer ganz hervorragenden Kampftruppe gemacht hat. Von diesem David Coltor reden wir hier. Und dieser Mann soll ein Mörder und Verräter sein? Auf keinen Fall!«
    »Ich weiß sehr gut, von wem hier die Rede ist!«, fauchte Nogujama zurück. Der Admiral verlor für einen Moment – aber wirklich nur für einen Moment – die Fassung, brachte seine Miene aber sofort wieder unter Kontrolle.
    »Ich weiß es«, wiederholte er betont gelassen. Viel zu gelassen, als dass es seinen wahren Gefühlen hätte entsprechen können. Rachel bemerkte winzige Risse in seiner Fassade, hinter denen es gefährlich brodelte.
    »Ich befürchte nur, die Beweislast ist erdrückend.«
    »Was für Beweise?«
    Nogujama öffnete eine Schublade und holte eine Akte hervor. Wortlos reichte er sie an Rachel weiter, die sie aufschlug und begierig darin blätterte. Bereits nach den ersten paar Seiten wurde ihr klar, dass Nogujama nicht übertrieben hatte. Die Sache sah wirklich sehr, sehr übel aus. Die Leiche eines Anthony Benson, Lieutenant Commander der Flotte, war außerhalb des Orbitalforts III im Serena-System gefunden worden. Der Körper so schrecklich entstellt, dass man ihn anhand seiner DNS hatte identifizieren müssen.
    David Coltor hatte man in dem Lagerraum gefunden, aus dem Benson per Luftschleuse ins All befördert worden war. Es gab Zeugen für ein Treffen zwischen Benson und David kurz vor der Tat. Außerdem war umfangreiches Datenmaterial zu den Verteidigungsmöglichkeiten Serenas, dem Netzwerk orbitaler Forts, den momentan gültigen Codes und Anflugschneisen, den Abschaltprotokollen für das Minenfeld und die Abwehrsatelliten sowie eine detaillierte Aufstellung aller momentan im System stationierten Truppen- und Flottenkontingente bei Davids Gepäck gefunden worden. Komplett mit Dossiers der Führungsoffiziere und psychologischen Profilen. Die Daten wären für jeden potenziellen Angreifer von unschätzbarem Wert und würden die Einnahme des Serena-Systems zu einem Kinderspiel machen. Und man war auch einhellig der Auffassung, genau zu wissen, für wen diese Datensammlung bestimmt gewesen war.
    »Die Ruul? David soll für die Ruul spioniert haben? Ich habe selten so einen Quatsch gelesen.«
    »Ich würde Ihnen normalerweise gern zustimmen, doch leider gibt es einige sehr beunruhigende Entwicklungen in der RIZ.«
    Die Ruulanische Invasionszone war ein Sammelbegriff für alle Systeme, die während der Invasion der ruulanischen Stämme vor sechs Jahren an die Ruul
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