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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Squires
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und Nehmen zu gleichen Teilen. Sie schloss die Hand um seine Erektion und streichelte ihn sanft. Sie spürte, wie John erschauerte. Sie legte die Hand um die Wurzel, umschloss seine Hoden und rieb sie genau dort, wo sie sich verbanden.
    »Gott im Himmel, Beatrix«, keuchte er.
    »Dafür sind wir genau am rechten Ort«, murmelte sie und schaute auf die gemeißelten Wasserspeier und Cherubim über ihnen. Ihr fiel ein, dass diese Figuren das Wechselhafte im Leben darstellten; das Gute war vermischt mit … nicht mit dem Bösen, aber zumindest mit Unvollkommenheit. Sie war unvollkommen. So wie er. So würde auch ihre Liebe sein. Konnte es überhaupt anders sein?
    Seine Brust hob sich schwer. »Ist das hier Gotteslästerei?«
    Ihre Hände fuhren fort, ihn zu stimulieren. »Ich denke, dies ist der Drang nach Leben in seiner ursprünglichsten Form«, murmelte sie, während John aufstöhnte. »Gott hat die Welt in sieben Tagen erschaffen. Er muss es gefühlt haben.«
    Er beugte sich über ihre Lippen und drang mit der Zunge in ihren Mund ein. Beatrix fuhr mit dem Daumen über die runde Spitze seines Schwanzes und verrieb die Feuchtigkeit darauf. John zog sich aus ihrer Hand zurück, er musste kurz davor sein zu kommen. Sie ließ ihn gewähren, als er es langsamer angehen lassen wollte – wenn man es denn langsam nennen konnte. Er schob die Hand zwischen ihre Beine und ließ seine Finger über ihre feuchte Klitoris gleiten. Sie schob sein Hemd hoch und schmiegte sich an seine nackte Brust. Er schien den Moment zu kennen, an dem sie es nicht länger aushalten konnte. Er berührte ihre Knie. Sie öffnete sie. Er legte sich zwischen sie und drang in sie ein.
    Der Rhythmus ihrer Bewegung war wie das Trinken an seinem Hals. Es steigerte sich zu einem gemeinsamen Ritual, das das Leben selbst in sich barg. Beatrix taumelte über den Rand, erlebte den Höhepunkt in einer Erweiterung der Seele, die dem Nirwana gleichkam. Sie spürte John in sich pulsieren, als sie sich um ihn zusammenzog. Die Kathedrale war erfüllt von leisem Stöhnen und keuchenden Lauten, die schon existiert hatten, bevor die Welt geboren worden war, und die auch noch existieren würden, wenn sie kalt und grau wie verbrannte Kohle sein würde.
    Ineinander verschlungen lagen sie dort auf ihrer Bank. Beatrix wusste nicht mehr, wie lange. Die Stille der Kirche hatte nichts gemein mit der brüllenden Menge zuvor. Der Horror des Fallbeils schwand.
    »Beatrix«, atmete John an ihrer Brust. »Danke.«
    »Danke?« Sie blinzelte träge. »Ich sollte dir danken.«
    Er schüttelte den Kopf, ganz leicht; dann, unfähig zu widerstehen, leckte er über ihre Brustwarze, dort, wo ihr Hemd zerrissen war. »Du, die du tausend Männer hattest, musst mich für einen jämmerlichen Kerl halten.« Er hob getroffen den Kopf, und sie sah, dass er sich zurückzog. Er setzte sich auf. »Ich meine, für eine Frau, deren Meister Stephan Sincai war, und die bekannt ist für ihr … ihr Können … Ich … Es tut mir leid, dass es zwischen euch nicht gut gelaufen ist. Ich weiß, dass du dich mir gegenüber verantwortlich fühlst. Doch ich hoffe, dass dir deine Verpflichtung nicht allzu lästig fallen wird. Ich werde eine Stadt für mich finden. Und ich werde mir niemals etwas herausnehmen wegen deiner … freundlichen Anwandlung heute Nacht. Nachdem Sincai die Sache mit Asharti geklärt hat –«
    Sie setzte sich auf und legte einen Finger auf seine Lippen. Wie konnte er an ihr zweifeln? Aber genau genommen hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie ihn liebte. Sie hatte gesagt, sie hätte ihn gewählt. Er glaubte womöglich, es sei nur für den Moment gemeint gewesen. Seine Verwirrung war tröstlich. Sie sagte deutlicher, als jedes armselige Wort es konnte, warum er in die Conciergerie und auch zur Place de Grève gekommen war. Zum ersten Mal seit einer langen Zeit war sie froh über ihre Erfahrung mit Männern. »Weißt du, wie lange es her ist, seit ich mit einem Mann geschlafen habe, John? Vor dir? Ich meine nicht: seit ich von einem Mann getrunken, sondern seit ich mit einem Mann geschlafen habe.«
    Da war eine höchst entzückende Falte der Besorgnis zwischen seinen Augenbrauen, als er den Kopf schüttelte.
    »Sechshundert Jahre.«
    Sie wartete, bis sich ihre Worte bei ihm gesetzt hatten. Dann sprach sie weiter, kühner. »Du hast gesagt, dass du mich liebst. Für einige Männer ist das nur ein Mittel, um zu ihrem Vergnügen zu kommen. Willst du mich für mehr als nur Sex?«
    Er errötete, dann
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