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Der rollende Galgen

Der rollende Galgen

Titel: Der rollende Galgen
Autoren: Jason Dark
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fragen Sie noch, Penn. Mann, das ist der Hammer. Die Bilder sind tatsächlich echt?«
    Penn deutete auf seine Brust. »So echt wie ich, Mr. Douglas. Sie glauben nicht, was ich durchgemacht habe. Ich kam mir vor wie in einem Traum und habe nur fotografiert, verstehen Sie?«
    »Kann ich mir denken.«
    »Alles andere ist Ihre Sache.«
    Abe nickte und schaute wieder auf die Fotos. »Ein Wahnsinn«, flüsterte er, »ein Wahnsinn. Wissen Sie eigentlich, woher der Nebel so plötzlich gekommen ist?«
    »Nein. Er war da. Einfach so. Als hatte ihn jemand künstlich erzeugt.«
    »Das Gefühl habe ich auch.«
    »Es ist doch nicht normal«, sagte Penn, »daß sich der Nebel nur auf eine bestimmte Stelle konzentriert.«
    Douglas hob die Schultern. »Was ist schon normal?« fragte er nach.
    »Sagen Sie ehrlich?«
    »Keine Ahnung.«
    »In diesem verdammten Fall ist überhaupt nichts normal. Das ist einfach furchtbar.«
    »Und ihr Problem, Mr. Douglas.«
    »Sicher. Ich hoffe nur, daß wir es mit Ihrer Hilfe lösen können, Mr. Penn.«
    »Mehr habe ich nicht für Sie tun können.«
    Abe hatte seine erste Überraschung verdaut. Er dachte wieder rational.
    »Was haben Sie noch herausgefunden?«
    »Sie sehen es auf den Fotos.«
    »Haben Sie etwas gehört? Sprachen die Mörder miteinander?«
    »Die waren stumm wie Fische.« Penn beugte sich vor. »Wissen Sie, was ich fast glaube, Sir?«
    »Nein.«
    Er senkte seine Stimme. In seinem Gesicht erschienen noch mehr Faltchen. »Ich habe fast das Gefühl, daß es keine Menschen gewesen sind. Wenn Sie sich die Gesichter einmal genau anschauen, so wirken die, trotz des hinderlichen Nebels, wie Masken. Oder?«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Was ich sagte. Fast keine Menschen mehr. Wie lebende Puppen oder Roboter.«
    Douglas verengte die Augen. »Nicht Zombies?«
    Penn stieß zischend den Atem aus. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie sehen so aus.«
    »Aber die gibt es nur im Kino oder in Horror-Romanen.«
    Abe nickte. »Ja«, sagte er, was wenig überzeugend klang. »Die gibt es nur im Film.«
    »Was wollen Sie jetzt tun?«
    »Zunächst einmal die Aufnahmen behalten.«
    »Das ist klar.«
    »Ich brauche Ihre Anschrift. Außerdem möchte ich, daß sie die Stadt nicht verlassen, weil wir sicherlich noch Rückfragen haben.«
    »Verstehe.«
    »Noch eine Frage, Mr. Penn. Mit wem haben Sie bisher über diese Vorgänge geredet?«
    »Nur mit Ihnen.«
    »Das ist sehr gut. Behalten Sie es auch bei, Mr. Penn. Der Fall geht nur uns etwas an.« Douglas stand auf. Penn schrieb ihm noch seine Adresse auf. »Wir hören wieder voneinander, darauf können Sie sich verlassen. Und vielen Dank noch mal. Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Freut mich.«
    William Penn ging. Abe Douglas ließ sich auf seinen Stuhl fallen und mußte zunächst einmal scharf nachdenken. Er konnte nicht begreifen, was ihm da widerfahren war. Irgendwie stimmte das alles nicht. Es war ein völliges Durcheinander.
    Ein fahrbarer oder rollender Galgen in New York. Das war schon der nackte Wahnsinn. So etwas stieß wirklich an die berühmte Grenze. Aberdie Aufnahmen bewiesen es. Nur, wer schob einen Galgen durch diese Stadt? Vier Menschen angeblich. Davon drei im Lendenschurz. So etwas schlug dem Faß den Boden aus.
    Abe kam nicht mehr zurecht.
    Er nahm einen Kugelschreiber und schrieb das Wort Lendenschurz auf. Dann überlegte er, suchte nach Zusammenhangen, Verbindungen, vollführte ein regelrechtes Brain storming und eichte daran, daß es das Wort Lendenschurz in einer bestimmten Verbindung geben mußte. Dazu gehörte eigentlich noch ein anderer Begriff. Er schrieb ihn auf.
    Indianer…
    Genau das war es. Lendenschurz, Indianer, aber wie paßte dieser rollende Galgen dazu?
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, weil jemand, ohne zuvor anzuklopfen, die Tür aufstieß.
    Es war sein Chef, der den Raum betrat, sich auf den Besucherstuhl pflanzte und ihn mit einem Gesicht anschaute, das nichts Gutes verhieß.
    »Ich habe mich mit gewissen Leuten herumschlagen müssen, die wir, vornehm ausgedrückt, als Theoretiker bezeichnen.«
    »Und?«
    »Entlassen werden wir nicht.«
    »Das ist schon positiv.«
    »Ja, richtig. Nur verlangt man noch einiges von uns. Man will, daß wir den Fall so schnell wie möglich aufklären. Wir können sämtliche Hebel in Bewegung setzen, nur bringen Sie uns den Killer, Abel«
    »Die Killer, Sir!«
    »Wieso?«
    Douglas wußte mehr. Er freute sich über den irritierten Gesichtsausdruck des Mannes. »Es sind mehrere Personen, die
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